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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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grinste.
    »Das war ein Unfall«, erwiderte John mit einem Schulterzucken.
    »Wie auch immer«, sagte Macon. »Das Urteil ist gesprochen. Uns bleibt jetzt eine Woche Zeit, uns etwas einfallen zu lassen, bevor …« Alle Blicke richteten sich auf Marian. Sie stand noch unter Schock, das war kaum zu übersehen. Sie hatte die Augen geschlossen, die Decke eng um die Schultern gezogen und wiegte den Oberkörper vor und zurück. Wahrscheinlich durchlebte sie die Ereignisse der Nacht noch einmal.
    Macon schüttelte den Kopf. »Diese Heuchler.«
    »Was meinen Sie damit?«, fragte ich.
    »Ich habe so meine Vermutungen, was die Hohe Wacht vorhat, und das hat nicht unbedingt etwas mit der Bewahrung des Friedens zu tun. Macht verändert jeden. Ich fürchte, die Bewahrer sind nicht mehr die Anführer mit den hehren Grundsätzen, die sie einmal waren.« Macon fiel es schwer, seine Enttäuschung zu verbergen. Ebenso wenig wie seine Erschöpfung. Er versuchte, sie zu überspielen, trotzdem wirkte er, als hätte er seit Tagen nicht geschlafen. Ich hatte mit einiger Überraschung festgestellt, dass er jetzt, wo er schlafen konnte, genauso viel Schlaf brauchte wie jeder andere. »Wenigstens Marian ist wieder sicher und wohlbehalten bei uns zu Hause.« Er legte seine Hand auf ihre Schulter, aber Marian blickte nicht auf.
    »Vorerst.« Am liebsten hätte ich die Temporis Porta eingetreten und jeden, der sich dahinter befand, windelweich geprügelt. Ich ertrug es nicht, Marian in diesem Zustand zu sehen.
    Macon setzte sich in den Stuhl neben Marian. »Vorerst. Das gilt für uns alle in diesen Tagen. Wie gesagt, da man sie des Verrats für schuldig befunden hat, bleibt uns eine Woche bis zur … So lange dürfte es dauern, bis eine Perfidia -Verurteilung in Kraft tritt. Aber ich werde nicht zulassen, dass ihr etwas geschieht, Ethan. Und das ist mehr als nur ein Versprechen.«
    Liv sank wie ein Häufchen Elend neben Marian zusammen. »Wenn jemand dafür sorgen muss, dass ihr nichts geschieht, dann bin ich das. Wenn ich nicht mit euch gegangen wäre … wenn ich in der Bibliothek geblieben wäre, wie ich es hätte tun sollen …«
    »Ach komm schon, bist du jetzt das Emo-Girl?« Lena boxte sie spielerisch in den Arm. »Das ist doch mein Part. Du bist die unerschrockene blonde Intelligenzbestie, vergiss das nicht.«
    »Wie unhöflich von mir. Ich entschuldige mich in aller Form.« Liv lächelte, und Lena lächelte zurück, ja, sie legte sogar den Arm um Liv, als wären sie Freundinnen. Was sie in gewisser Weise sogar waren. Die gemeinsame Bedrohung in den vergangenen Wochen hatte uns zusammengeschweißt.
    John setzte sich beschützend neben Liv. »Das war nicht deine Schuld.« Er warf mir einen finsteren Blick zu. »Sondern seine.« So viel zum Thema Freundschaft.
    Ich stand auf. »Wir müssen Tante Marian nach Hause bringen.«
    Da endlich hörte Marian auf, sich unablässig vor- und zurückzuwiegen, und sah mich an. »Ich … ich kann nicht.«
    Ich verstand sofort. Marian wollte nicht allein zu Hause sein, jetzt nicht und auch in naher Zukunft nicht; sie wollte hierbleiben. Es wäre die erste Nacht, in der Liv und Marian wieder unter einem Dach schliefen, nur dass es sich diesmal um Livs Zimmer handelte und das Dach die Tunneldecke war. Ich fragte mich, ob ein Verhüllungs-Cast auch die Bewahrer abhielt. Ich hoffte es von Herzen.
    Es gab einen Ort, an den Lena und ich gehen konnten, egal wie sehr unsere Welten verrückt spielten. Es war der Ort, an dem alles angefangen hatte. Es war unser Ort.
    Am Morgen nach der Verhandlung gegen Marian trafen wir uns dort.
    Der verfallende Garten in Greenbrier war immer noch schwarz und verbrannt, doch man sah schon Stellen, an denen das Gras wieder zu wachsen begann. Aber die winzigen Stängel waren nicht grün, sondern braun, wie alles in Gatlin. Der unsichtbare Schutz, der Ravenwood vor der Verwüstung bewahrt hatte, reichte nicht bis hierher.
    Trotzdem war es unser Ort. Wir gingen durch den Garten bis zu der Steinplatte, neben der wir damals Genevieves Medaillon gefunden hatten. Es kam uns vor, als wären inzwischen Jahrzehnte vergangen, dabei war es erst im letzten Jahr gewesen.
    Lena setzte sich auf die Platte und zog mich mit hinunter. »Weißt du noch, wie schön es hier gewesen ist?«
    Ich sah sie an, das schönste Mädchen, das ich je gesehen hatte. »Es ist immer noch so schön.«
    »Stellst du dir manchmal vor, wie es wäre, wenn es das alles nicht mehr gäbe? Wenn wir das Unheil nicht

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