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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Ahnung, Mann. Ammas Püppchen sind das eine, aber ich weiß nicht, ob meine Inkubus-Kräfte auch bei toten Voodoo-Queens wirken. Lass uns lieber abhauen.«
    »Jetzt stell dich nicht so an. Hier ist nichts, wovor man sich fürchten müsste. Voodoo ist eine Religion wie jede andere auch.«
    Link blickte sich nervös um. »Ja, eine Religion, in der die Leute Püppchen basteln und sie dann mit Nadeln durchbohren.« Das hatte er wahrscheinlich von seiner Mutter gehört.
    Aber ich hatte lange genug mit Amma zusammengelebt, um es besser zu wissen. Voodoo war ein Teil von ihr, eine Mischung aus Religion und Wunderglauben, die so einmalig war wie Ammas Kochkünste. »Das sind Menschen, die sich die Dunklen Mächte zunutze machen wollen. Das hat nichts mit Voodoo zu tun.«
    »Hoffentlich hast du recht. Ich kann Nadeln nämlich nicht ausstehen.«
    Ich legte meine Hand an die Tür und drückte dagegen. Nichts. »Vielleicht ist sie mit einem Bann belegt, so wie eine Caster-Tür.«
    Link rammte seine Schulter dagegen. Die Tür knirschte auf dem Steinboden, als sie sich ins Innere des Grabmals öffnete. »Vielleicht auch nicht.«
    Vorsichtig trat ich ein in der Hoffnung, Amma über ein paar Hühnerknochen gebeugt vorzufinden. Aber das Grab war finster und leer bis auf ein Podest für den Sarg zwischen Schmutz und Spinnweben. »Hier ist nichts.«
    Link ging an die Rückseite der kleinen Krypta. »Nicht so voreilig.« Er strich mit den Fingerspitzen über den Boden. Im Stein war ein Rechteck mit einem eisernen Ring in der Mitte eingelassen. »Schau dir das an. Sieht aus wie eine Klappe.«
    Es war eine Falltür, die unter den Friedhof führte – direkt in das Grab der Voodoo-Queen. Mit Ammas Vorliebe, ins Dunkle zu reisen, hatte das hier nichts mehr zu tun.
    Links Finger schlossen sich um den Metallring. »Machen wir das jetzt oder nicht?«
    Ich nickte und er hob die Klappe an.

Das Rad des Schicksals
    15.9.
    Als ich die vermoderten Holzstiegen sah, die unten von einem trüben gelblichen Licht beleuchtet wurden, wusste ich sofort, dass sie nicht in einen Caster-Tunnel führten. Ich war schon oft genug Treppen hinuntergestiegen, die sich aus der Welt der Sterblichen in die Welt der Caster hinabgewunden hatten, und normalerweise waren die Stufen unsichtbar. Meistens waren sie mit einem Schutzbann belegt, sodass man glaubte, man würde in den Tod stürzen, wenn man sich auch nur einen Schritt weiter vorwagte.
    Das hier war eine andere Art von Treppe und sie kam mir viel gefährlicher vor. Die Stufen waren ausgetreten, das Geländer bestand nur aus ein paar Brettern, die kreuz und quer zusammengenagelt waren. Im Grunde genommen hätte sie ebenso gut in den modrigen Keller der Schwestern hinabführen können, in dem es auch immer dunkel war, weil ich nie die defekte nackte Glühbirne über der Tür ersetzen durfte. Aber das hier war kein Keller und es roch auch nicht modrig. Dort unten brannte etwas und der aufsteigende Qualm war zäh und giftig.
    »Wonach riecht es hier?«
    Link sog den Rauch ein, dann hustete er. »Nach Lakritze und Benzin.« Na klar, ein Geruch, wie er einem tagtäglich in die Nase stieg.
    Ich fasste nach dem Geländer. »Glaubst du, die Stufen halten uns aus?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sie haben Amma ausgehalten.«
    »Sie wiegt gerade mal fünfzig Kilo.«
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.«
    Ich ging als Erster und jede Stufe ächzte unter meinem Gewicht. Meine Hand klammerte sich um das Geländer, winzig kleine Splitter bohrten sich in meine Haut.
    »Wo zum Teufel sind wir hier?«, fragte Link.
    »Ich weiß es nicht.« Aber eines wusste ich. Das hier war ein Dunkler Ort, ein Ort, den Amma normalerweise um jeden Preis meiden würde. Es stank hier nicht nur nach Benzin und Lakritze. Der Geruch des Todes lag in der Luft, und als wir unten angekommen waren, sah ich auch den Grund.
    Wir waren in einer Art Geschäft. An den Wänden zogen sich Regale entlang, die mit in brüchiges Leder gebundenen Büchern und Glasgefäßen vollgestellt waren, in denen sich lebende und tote Kreaturen befanden. In einem Glas lagen Fledermausflügel, völlig unversehrt, allerdings ohne Fledermaus. Ein Gefäß war bis zum Rand voll mit Tierzähnen, in anderen befanden sich Krallen und Schlangenhäute. In kleineren Gläschen ohne Aufschrift waren trübe Flüssigkeiten und dunkle Pulver. Noch verstörender aber waren die lebendigen Tiere, die hier gefangen gehalten wurden. Fette Kröten drückten sich an Glaswände; in

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