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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Dreck.
    »Tut mir leid, Mann. Ich kann meine Kraft immer noch nicht richtig einschätzen.« Er half mir aufzustehen und steckte den Schlüssel ins Schloss. »Lenas Onkel hat ihn mir gegeben, damit ich ihn in seinem merkwürdigen Arbeitszimmer besuchen kann und lerne, wie ich ein guter Inkubus werde und kein böser.« Das passte zu Macon. Er selbst hatte Jahre dazu gebraucht, sich nur von den Träumen der Sterblichen statt von deren Blut zu ernähren.
    Unwillkürlich musste ich auch an die andere Variante des Inkubus denken – an Hunting und sein Blutrudel und an Abraham.
    Der Schlüssel passte und Link öffnete stolz die runde Abdeckung. »Siehst du – Magneto. Hab’s dir doch gesagt.«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich darüber Witze gerissen, aber nicht heute Nacht. In Link steckte so viel mehr Magneto als in mir.
    Der Tunnel erinnerte mich an einen Kerker in einer alten Burg. Die Decken hingen tief und die unbehauenen Steinwände waren nass. Überall in den Gängen hörte man Wasser tropfen, auch wenn man nicht sah, woher es kam. Ich war schon einmal in diesem unterirdischen Gang gewesen, aber heute kam er mir irgendwie anders vor – oder hatte ich mich verändert? So oder so, es war bedrückend eng und ich wollte so schnell wie möglich wieder raus.
    »Beeil dich, sonst ist Amma weg«, sagte ich zu Link. Dabei war ich derjenige, der das Tempo nicht halten konnte, weil ich ständig in der Dunkelheit stolperte.
    »Keine Panik. Sie trampelt so laut wie ein Pferd, das über einen Kiesweg läuft. Wir können sie unmöglich verlieren.« Über diesen charmanten Vergleich wäre Amma nicht gerade erbaut gewesen.
    »Hörst du wirklich ihre Schritte?«, fragte ich Link. Ich hörte nicht einmal seine Schritte.
    »Ja, ich rieche sie sogar. Ich muss nur dem Geruch der Bleistiftmine und der Zimtpastillen folgen.«
    Der Bleistift, mit dem Amma ihre geliebten Kreuzworträtsel löste, und die Bonbons, die sie immer lutschte, führten Link also, und ich folgte ihm, bis er am Fuß einer etwas abenteuerlich aussehenden Treppe stehen blieb, die offenbar wieder in die Welt der Sterblichen hinaufführte. Er sog die Luft ein, wie er es immer gemacht hatte, wenn Amma einen ihrer Pfirsichkuchen frisch aus dem Backofen geholt hatte. »Hier ist sie hochgegangen.«
    »Sicher?«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »So sicher, wie meine Mutter einen Pfarrer bekehren kann.«
    Link drückte die schwere Steintür auf und Abendlicht strömte in den Tunnel. Wir standen hinter einem alten Haus, die Tür war in die verwitterten Ziegelsteine eingelassen. Es roch durchdringend nach Bier und Schweiß. »Wo zum Teufel sind wir hier?«
    Nichts, was ich sah, kam mir bekannt vor. »Keine Ahnung.«
    Wir gingen zur Vorderseite des Hauses. Hier roch es sogar noch intensiver nach Bier.
    Link spähte durch eines der Fenster. »Scheint eine Kneipe zu sein.«
    Neben der Tür hing eine eiserne Tafel mit der Aufschrift: LAFITTE’S BLACKSMITH SHOP .
    »Wie eine Schmiede sieht es allerdings nicht aus.«
    »Weil es keine ist.« Ein älterer Mann mit einem Panamahut – so einem, wie ihn auch Tante Prues letzter Ehemann getragen hatte – war hinter Link stehen geblieben. Er stützte sich schwer auf einen Gehstock. »Du stehst vor einem der berüchtigtsten Häuser der Bourbon Street und die Geschichte dieses Gebäudes ist so berühmt wie das ganze Viertel.«
    Bourbon Street. Das French Quarter. »Wir sind in New Orleans«, sagte ich.
    »Richtig. Wo sonst?«
    Seit letzten Sommer wussten Link und ich, dass die Tunnel überallhin führen konnten, Zeit und Entfernung waren darin aufgehoben. Amma wusste das auch.
    Der alte Mann redete weiter. »Der Legende nach eröffneten Jean und Pierre Lafitte im späten siebzehnten Jahrhundert hier eine Schmiede als Tarnung für ihre Schmuggeleien. Sie waren Piraten, die spanische Galeonen kaperten, und was sie stahlen, das schmuggelten sie nach New Orleans. Sie verhökerten alles, von Gewürzen und Möbeln bis hin zu Fleisch und Blut. Heutzutage kommen die meisten Leute hierher, um ein Bier zu trinken.«
    Bei den Worten »Fleisch und Blut« war ich zusammengezuckt. Der Mann lächelte und tippte sich mit dem Finger an den Hut. »Ihr werdet viel Spaß haben in der Stadt der Sorglosigkeit.«
    Darauf wollte ich lieber nicht wetten.
    Der alte Mann krümmte sich noch tiefer über seinen Gehstock, hielt uns seinen Hut hin und schüttelte ihn erwartungsvoll.
    »Ach ja, natürlich. Okay.« Ich suchte in meiner Tasche, hatte aber bloß einen

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