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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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Hass in seinen schwarzen Augen. »Lüg mich nicht an, Junge!«
    Lucille fauchte und wieder hörte ich ein Zischen.
    Ich hatte keine Zeit mehr zu schauen, wer es war. Etwas Schweres stürzte auf mich, krachte von der Zimmerdecke auf mein Bett herab wie ein Sack Ziegelsteine. Ich schlug mit dem Kopf gegen den Bettrahmen hinter mir und biss mir auf die Unterlippe.
    Der widerlich metallische Geschmack von Blut breitete sich in meinem Mund aus. Lucilles heiseres Fauchen wurde übertönt von einem splitternden Geräusch, als das jahrhundertealte Mahagoni unter mir zerbarst. Dann rammte sich ein Ellenbogen in meine Rippen und da wusste ich es. Es war kein Sack Ziegelsteine, der auf mich gefallen war.
    Es war ein Lebewesen, aus welcher Welt auch immer.
    Es krachte laut, als das Bettgestell zusammenbrach und die Matratze auf den Boden klatschte. Ich wollte denjenigen über mir wegstoßen, aber ich war eingeklemmt.
    Bitte lass es nicht Hunting sein .
    Ein ausgestreckter Arm hielt mich zurück, so wie es meine Mutter in meiner Kindheit immer getan hatte, wenn sie beim Autofahren plötzlich scharf abbremsen musste.
    »Mann, reg dich ab!«
    Ich wehrte mich nicht mehr. »Link?«
    »Wer sonst riskiert es, sich in eine Million Einzelteile aufzulösen, um deinen erbärmlichen Arsch zu retten?«
    Ich musste fast lachen. Link war noch nie raumgewandelt, und jetzt wusste ich auch, warum. Raumwandeln war anscheinend schwieriger, als es aussah, und er war verdammt schlecht darin.
    Aus der Dunkelheit kam Abrahams schneidende Stimme. »Ihn retten? Du? Ich glaube, da bist du ein bisschen spät dran.« Als er Abraham hörte, sprang Link mit einem Satz aus dem Trümmerhaufen, der zuvor ein Bett gewesen war. Aber ehe er oder ich etwas sagen konnten, wurde die Tür zu meinem Zimmer so heftig aufgestoßen, dass sie fast aus den Angeln sprang. Ich hörte den Lichtschalter klicken. Schwarze Flecken tanzten vor meinen Augen, bis ich mich an die Helligkeit gewöhnt hatte.
    »Heilige …«
    »Was zum Teufel geht hier vor?« Amma stand in der Tür. Sie hatte Lockenwickler in den Haaren und trug den rosa geblümten Bademantel, den ich ihr zum Muttertag geschenkt hatte. In der Hand hielt sie das alte Nudelholz.
    »… Scheiße«, flüsterte Link, der, wie ich feststellte, praktisch auf meinem Schoß saß.
    Amma bemerkte das alles gar nicht. Ihr Blick war auf Abraham Ravenwood geheftet. Sie hatte die Augen zusammengekniffen und begann, ihn wie ein wildes Tier zu umkreisen, wobei ich mich fragte, wer das Raubtier und wer die Beute war.
    »Was hast du in meinem Haus zu suchen?« Ihre Stimme war wütend und leise. Falls sie Angst hatte, ließ sie es sich kein bisschen anmerken.
    Abraham lachte. »Glaubst du wirklich, du könntest mich mit einem Nudelholz verjagen wie einen lahmen Hund? Ich hätte mehr von dir erwartet, Miss Trudeau.«
    »Verschwinde aus meinem Haus, sonst, so wahr mir Gott helfe, wirst du dir wünschen, du wärst ein lahmer Hund.« Abrahams Miene versteinerte. Amma richtete das Nudelholz wie eine Schwertspitze auf Abrahams Brust. »Niemand legt sich mit meinem Jungen an. Nicht Abraham Ravenwood und auch nicht die Schlange oder der Leibhaftige höchstpersönlich, hast du gehört?«
    Das Nudelholz stieß gegen Abrahams Brust. Mit jedem Schritt wurde die Spannung zwischen den beiden unerträglicher. Ohne uns vorher darüber verständigt zu haben, sprangen Link und ich auf, liefen zu Amma und stellten uns rechts und links von ihr auf.
    »Ich frage jetzt zum letzten Mal«, sagte Abraham, und sein Blick bohrte sich in Amma. »Und wenn der Junge mir wieder keine Antwort gibt, dann wird dir Luzifer wie ein guter Freund vorkommen im Vergleich zu der Hölle, die ich auf diese Stadt herabrufen werde.«
    Er machte eine Pause und sah mich an. »Wo ist John?«
    Ich kannte den Blick. Es war der gleiche Blick, den ich in meinen Visionen gesehen hatte, als Abraham seinen eigenen Bruder getötet und sich von seinem Blut genährt hatte. Es war ein grausamer und sadistischer Blick, und einen Moment lang überlegte ich, einfach irgendeinen Ort zu nennen, nur damit dieses Ungeheuer aus unserem Haus verschwand.
    Aber ich überlegte nicht schnell genug. »Ich schwöre bei Gott, ich weiß nicht …«
    Der Wind fuhr heftig durch die geborstenen Fensterscheiben, kreiste uns ein und verstreute alle Blätter Papier im Zimmer. Amma taumelte und ließ ihr Nudelholz fallen. Abraham rührte sich nicht von der Stelle, nicht einmal seine Jacke flatterte, sie schien genauso

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