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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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mit Lena und mir zu tun hatte.
    »Das ist schlimmer als beim letzten Mal«, sagte Marian leise. Wir hatten denselben Gedanken. Das war eine Botschaft und sie galt mir. Genau wie damals.
    »Hm, sieht so aus.«
    »Da haben wir’s. Und, ist es dir jetzt unheimlich?« Marian griff nach einem Buch, das auf einem Zettelkasten lag. »Mir nämlich schon.«
    »Ja, es fängt an, mir unheimlich zu werden.« Ich strich mir die Haare aus der Stirn. »Ich wünschte, ich würde einen Bannspruch kennen, mit dem man Bücher wieder ins Regal zurückstellt, ohne sie alle einzeln aufheben zu müssen.«
    Marian bückte sich und gab mir das erste Buch. »Emily Dickinson.«
    So langsam, wie man seinen Blick nur senken kann, blickte ich auf die aufgeschlagene Seite.
    »Mancher Wahn ist göttlichster Sinn …«
    »Wahn? Na toll.« Was bedeutete das? Und was noch wichtiger war, was bedeutete es für mich? Ich sah Marian an. »Was denkst du?«
    »Ich glaube, dass die Unordnung der Dinge schließlich auch meine Regale erreicht hat. Mach weiter.« Sie gab mir ein weiteres Buch. »Leonardo da Vinci.«
    Großartig. Noch ein berühmter Wahnsinniger. Ich gab es ihr zurück. »Mach du.«
    »Während ich glaubte zu lernen, wie man leben soll, habe ich gelernt, wie man stirbt.« Sie klappte das Buch langsam zu.
    »Zuerst Wahnsinn und jetzt Tod. Es geht aufwärts.«
    Sie legte mir den Arm um die Schulter und ließ das Buch aus der Hand fallen. Ich bin bei dir, sagten ihre Hände. Meine Hände sagten gar nichts, außer dass ich Angst hatte, aber das bemerkte sie sowieso, weil sie so zitterten. »Wir wechseln uns ab. Der eine liest vor, während der andere aufräumt.«
    »Ich räume auf.«
    Marian warf mir einen Blick zu und gab mir ein anderes Buch. »Spielst du jetzt den Chef in meiner Bücherei?«
    »Nein, Ma’am. Das wäre nicht sehr gentlemanlike.« Ich las den Titel. »Puh, muss das sein?« Edgar Allan Poe. Seine Geschichten waren so düster, dass die beiden anderen Bücher im Vergleich dazu heiter waren. »Was immer er mir auch zu sagen hat, ich will es nicht wissen.«
    »Schau auf die Seite.«
    »Starr in dieses Dunkel spähend, stand ich lange / nicht verstehend, Träume träumend, die kein irdischer Träumer je gewagt zuvor …«
    Ich schlug das Buch zu. »Schon kapiert. Ich krieg die Krise und drehe durch. Die ganze Stadt schnappt über. Die Welt ist ein einziges Irrenhaus.«
    »Weißt du, was Leonard Cohen zu diesem Thema sagt, Ethan?«
    »Nein, weiß ich nicht. Aber ich habe das Gefühl, wenn ich noch in ein paar Bücher in dieser Bibliothek reinschaue, dann kann ich’s dir sagen.«
    »Es gibt einen Riss in allem.«
    »Sehr hilfreich.«
    »Ja, das ist es.« Sie legte mir wieder eine Hand auf die Schulter. »Es gibt einen Riss in allem. Doch nur so kommt das Licht herein.«
    Sie hatte den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen – besser gesagt dieser Leonard Cohen. Ich war froh und traurig zugleich, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Also kniete ich mich auf den Teppich und begann, die Bücher aufzustapeln.
    »Dann lass uns mal dieses Chaos beseitigen.«
    Marian verstand genau, was in mir vorging. »Ich dachte schon, ich würde dich das niemals sagen hören, EW .«
    Sie hatte recht. Das Universum hatte Risse und ich auch.
    Ich hoffte, das Licht würde irgendwie seinen Weg hereinfinden.

Der Teufel, den du kennst
    19.9.
    Ich träumte. Allerdings keinen Traum, in dem alles so real war, dass ich beim Fallen tatsächlich den Wind spürte und den metallischen Geruch von Blut im Santee River roch – nein, ich träumte ganz bewusst. Ich sah zu, was sich alles in meinem Kopf abspielte. Aber etwas stimmte nicht. Der ganze Traum fühlte sich falsch an – oder auch nicht, weil ich eigentlich gar nichts fühlte. Ich hätte genauso gut am Straßenrand sitzen und zusehen können, wie alles an mir vorbeizog …
    Die Nacht, in der Sarafine den Siebzehnten Mond heraufbeschworen hatte .
    Der Mond, der sich über Lena spaltete und die Form von zwei Schmetterlingsflügeln annahm – einer grün, der andere golden .
    John Breed auf seiner Harley und Lena, die die Arme um ihn geschlungen hatte .
    Macons leeres Grab auf dem Friedhof .
    Ridley, die ein schwarzes Bündel in der Hand hielt, durch dessen Stoff hindurch etwas leuchtete .
    Das Bogenlicht, das auf dem schlammigen Boden lag.
    Ein einzelner silberner Knopf, der auf dem Vordersitz der Schrottkiste verloren gegangen war in einer ganz bestimmten Regennacht .
    Die Bilder schwebten am Rande meines

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