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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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entschwand.
    »Kommst du wieder zurück, Tante Prue?«
    »Das kann ich dir nicht sagen.«
    »Kannst du nicht einfach mit mir mitkommen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Weißt du das nicht? Das hängt vom Rad des Schicksals ab.«
    »Wovon?«
    »Früher oder später zermalmt es uns alle. Das habe ich dir doch gesagt, erinnerst du dich nicht? Als du mich gefragt hast, wie es hier ist. Weshalb fragst du mich heute so viele Dinge? Ich bin hundemüde und muss mich ausruhen …«
    Jetzt war sie schon fast weg.
    »Lass mich, Ethan. Versuch gar nicht erst, hierherzukommen. Das Rad hat noch etwas vor mit dir.«
    Ich sah zu, wie sich ihre gehäkelten Pantoffel in Nichts auflösten.
    »Ethan?« Ich spürte, wie Lena mich wachrüttelte.
    Mein Kopf war schwer und ich schlug nur zögernd die Augen auf. Helles Licht strömte ins Krankenzimmer. Ich war auf dem Stuhl neben Tante Prue eingeschlafen, so wie ich früher immer auf dem Stuhl meiner Mutter eingeschlafen war, wenn ich darauf gewartet hatte, dass sie mit ihrer Arbeit im Archiv fertig wurde. Tante Prue lag in ihrem Bett, als wäre nichts geschehen. Ich ließ ihre Hand fallen.
    Ich muss ziemlich entgeistert ausgesehen haben, denn Lena fragte besorgt: »Ethan, was ist los?«
    »Ich … ich habe Tante Prue gesehen. Ich habe mit ihr gesprochen.«
    »Während du geschlafen hast?«
    Ich nickte. »Ja. Aber es kam mir überhaupt nicht wie ein Traum vor. Und sie war auch gar nicht überrascht, mich zu sehen. Ich bin wohl schon einmal bei ihr gewesen.«
    »Wovon sprichst du?«, fragte Lena verwundert.
    »Letzte Nacht. Sie sagte, ich hätte sie besucht. Ich kann mich aber beim besten Willen nicht daran erinnern.« Das kam in letzter Zeit immer öfter vor, dass ich etwas vergaß. Auch eine Sache, die mich mehr und mehr beunruhigte. Irgendetwas passierte mit mir, aber ich wusste nicht, was.
    Lena wollte gerade etwas sagen, da klopfte die Krankenschwester an die Tür und öffnete sie einen Spalt weit.
    »Tut mir leid, aber die Besuchszeit ist vorüber. Deine Tante muss sich jetzt ausruhen, Ethan.«
    Sie war freundlich, aber bestimmt. Eine halbe Minute später standen wir wieder in dem leeren Gang und mein Herz klopfte immer noch wie verrückt.
    Draußen bemerkte Lena, dass sie ihre Tasche in Tante Prues Zimmer vergessen hatte. Während sie zurückging, um sie zu holen, wanderte ich langsam den Gang entlang. Vor dem Zimmer des Jungen blieb ich stehen. Er saß an dem Tischchen, seine Hand schrieb noch immer. Einen Augenblick stellte ich mir vor, ich wäre an seiner Stelle. Ich sah mich kurz um, dann huschte ich hinein.
    »Hey, Mann. Bin gerade zufällig vorbeigekommen.«
    Ich setzte mich auf die Kante des Besucherstuhls. Der Junge sah mich nicht an, nicht einmal für eine Sekunde, und seine Hand hielt nicht inne. Er hatte schon ein Loch in das Papier gekritzelt, auch in das darunterliegende Blatt.
    Ich zog an dem Blatt und es rutschte ein klein wenig zur Seite.
    Die Hand hielt still.
    Ich zog wieder an dem Papier. »Komm. Schreib weiter. Ich lese. Ich will wissen, was du zu sagen hast. Zeig mir dein Meisterwerk.«
    Die Hand bewegte sich. Ich zog an dem Blatt, Millimeter für Millimeter, und versuchte, mich seinem Schreibtempo anzupassen.
    so endet die Welt so endet die Welt so endet die Welt so endet die Welt am Achtzehnten Mond am Achtzehnten Mond am Achtzehnten Mond am Achtzehnten Mond so endet die Welt
    Die Hand verharrte, ein dünner Speichelfaden lief über den Stift und das Papier.
    »Ich hab’s kapiert. Ich hab dich verstanden.«
    Die Hand begann wieder zu schreiben, und diesmal ließ ich ihn immer wieder auf dieselbe Stelle schreiben, bis man nichts mehr lesen konnte.
    »Danke«, sagte ich leise und warf einen Blick auf das kleine Schild, auf dem sein Name mit Textmarker geschrieben stand, sein Name, der nie an der Tür eines College-Zimmers stehen würde.
    »Danke, John.«

Das Ende der Tage
    28.9.
    »Es ist eine Art Zeichen.« Ich raste mit Vollgas die Route 9 entlang.
    »Ethan, fahr langsamer.« Lena schaute auf den Tacho. Ihr war der Schrecken genauso in die Glieder gefahren wie mir, sie ließ es sich nur nicht anmerken.
    Ich wollte einfach nur weg von dem Krankenhaus, weg von den pfirsichfarbenen Wänden, dem widerlichen Geruch, den kaputten Körpern und den leeren Augen. »Er heißt John, und er hat andauernd geschrieben: So endet die Welt am Achtzehnten Mond . Und in seiner Krankenakte stand, dass er einen Motorradunfall hatte.«
    »Ich weiß.« Lena berührte meine Schulter,

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