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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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und ich sah, wie sich ihr Haar kräuselte. »Aber wenn du nicht langsamer fährst, dann bremse ich für dich.«
    Ich ging etwas vom Gas, aber meine Gedanken rasten weiter. Ich nahm die Hände vom Lenkrad und das Auto machte nicht einmal einen Schlenker. »Willst du ans Steuer? Ich kann rechts ranfahren.«
    »Ich will nicht fahren. Aber wenn wir beide im Krankenhaus landen, finden wir die Lösung nie.« Lena zeigte auf die Straße. »Also pass auf, wohin du fährst.«
    »Die Frage ist doch, was hat das zu bedeuten?«
    »Wir müssen uns an das halten, was wir wissen.«
    Ich zwang mich, an die Nacht zurückzudenken, in der Abraham in meinem Zimmer aufgetaucht war. Damals hatte sich mein Verdacht bestätigt, dass John Breed noch am Leben war. In dieser Nacht hatte alles angefangen. »Abraham ist auf der Suche nach John. Vexe zerstören die Stadt und sorgen dafür, dass Tante Prue im Krankenhaus landet, wo ich auf einen Jungen treffe, der etwas vom Achtzehnten Mond schreibt. Vielleicht ist es eine Art Warnung.«
    »Ja, wie ein Shadowing Song. Und dann ist da ja auch noch das Buch, das dein Vater schreiben will.«
    »Stimmt.« Das hatte ich verdrängt. Ich hatte keine Lust, darüber nachzudenken, welche Rolle mein Vater bei der ganzen Sache spielte.
    »Also, der Achtzehnte Mond und John Breed haben irgendetwas miteinander zu tun«, überlegte Lena.
    »Wir müssen wissen, wann der Achtzehnte Mond ist. Wie kriegen wir das raus?«
    »Das kommt darauf an, von wessen Achtzehntem Mond wir sprechen.« Lena schaute aus dem Fenster, und ich sagte genau das, was sie nicht hören wollte.
    »Von deinem?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass es um mich geht.«
    »Warum meinst du das?«
    »Bis zu meinem Geburtstag ist es noch eine Weile hin. Und Abraham scheint es ziemlich eilig zu haben, John zu finden.« Das klang plausibel. Diesmal hatte es Abraham nicht auf sie abgesehen. Er wollte John. Lena redete weiter. »Und dieser Typ hieß auch nicht Lena.«
    Ich hörte nicht mehr zu.
    Er hieß nicht Lena. Er hieß John. Und er kritzelte Botschaften, die den Achtzehnten Mond betrafen.
    Ich verriss das Steuer und wäre um ein Haar von der Straße abgekommen, wenn der Leichenwagen nicht von allein wieder geradeaus gefahren wäre. Ich gab es auf und nahm die Hände vom Lenkrad. Ich war zu geschockt, um Auto zu fahren. »Meinst du, es geht um John Breeds Achtzehnten Mond?«
    Lena nestelte an ihrer Halskette mit den vielen Anhängern herum. »Ich weiß es nicht.«
    Ich holte tief Luft. »Was, wenn Abraham die Wahrheit gesagt hat und John noch am Leben ist?«
    »Oh mein Gott«, flüsterte Lena.
    Ich hielt mitten auf der Route 9. Ein Truck hupte laut, und ich sah verschwommen, wie etwas Rotes, Metallisches an uns vorbeirauschte.
    Eine Minute lang sprach keiner von uns ein Wort.
    Die ganze Welt geriet außer Kontrolle und ich konnte nichts dagegen tun.
    Nachdem ich Lena in Ravenwood abgesetzt hatte, wollte ich noch nicht nach Wates Landing fahren. Ich musste nachdenken und zu Hause konnte ich das nicht. Amma müsste nur einen Blick auf mich werfen, und schon wüsste sie, dass mit mir etwas nicht stimmte. Ich konnte nicht so tun, als wüsste ich nicht, dass sie einen Handel mit einem Mann geschlossen hatte, der in der Voodoo-Welt eine Art Dunkler Caster war. Als hätte ich nicht mit Tante Prue gesprochen, obwohl sie nicht ansprechbar in ihrem pfirsichfarbenen Gefängnis lag. Als hätte ich nicht einem wildfremden Jungen zugesehen, wie er mir aufschrieb, dass das Ende der Welt bevorstand.
    Ich wollte mich der Wahrheit stellen – der Hitze und dem Ungeziefer und dem ausgetrockneten See, den zerstörten Häusern und den verkohlten Dächern und den kosmischen Ordnungen, die ich nicht wieder in Ordnung bringen konnte. Den Folgen von Lenas Berufung für die Welt der Sterblichen und dem, was Abrahams Zorn über meine Stadt heraufbeschworen hatte.
    Als ich in die Main Street einbog, bot sich mir ein entsetzliches Bild. Bei Tageslicht sah alles noch hundertmal schlimmer aus als in der Nacht. Die Schaufenster waren mit Brettern vernagelt. Man sah von der Straße aus nicht mehr, wie Maybelline Sutter im Snip & Curl ihre Kunden beschwatzte, während sie ihnen die Haare viel zu kurz schnitt oder sie bläulich weiß färbte. Man sah keine Sissy Honeycutt mehr, wie sie im Garten Eden Nelken und Schleierkraut in Vasen stellte, keine Millie oder ihre Tochter, die ein paar Häuser weiter im Breakfast ’n’ Biscuits Frühstück servierten.
    Sie alle

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