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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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wollte sie sie nie mehr loslassen. Marian umarmte Liv ein letztes Mal und sagte dann zu mir: » EW , es wäre schön, wenn du Liv nach Ravenwood zurückbringen könntest. Wenn ich ihr mein Auto gäbe, hätte ich Angst, dass es auf der falschen Straßenseite landet.«
    Ich umarmte Marian und flüsterte ihr ins Ohr: »Sei vorsichtig.«
    »Das bin ich immer.«
    Egal wohin man derzeit in Gatlin wollte, man musste viele Umwege in Kauf nehmen. Fünf Minuten später fuhr ich an meinem Haus vorbei, und Liv saß auf dem Beifahrersitz – so als wären wir gerade dabei, Bücher aus der Bibliothek auszufahren oder auf dem Weg ins Dar-ee Keen . So wie im letzten Sommer.
    Aber das alles überdeckende Braun, in das die Stadt getaucht war, und das Summen Zehntausender von Heuschrecken bewiesen überdeutlich, dass dieser Sommer vorüber war.
    »Ich kann die Pastete beinahe bis hierher riechen«, sagte Liv und blickte sehnsüchtig zu unserem Haus.
    Ich schaute zum offen stehenden Fenster hinüber. »Amma hat schon lange keine Pastete mehr gemacht, wahrscheinlich riechst du ihr Brathähnchen mit Pekannüssen.«
    »Du hast keine Ahnung, wie es ist, in den Tunneln zu leben, besonders dann, wenn die Küche mal wieder völlig durchdreht. Ich zehre seit Wochen von meinem Vorrat an HobNobs. Wenn ich nicht bald Nachschub bekomme, bin ich verloren.«
    »Falls du es noch nicht weißt, hier in der Gegend gibt es einen Stop & Steal«, sagte ich.
    »Ich weiß. Aber hier in der Gegend gibt es auch Ammas Brathähnchen.«
    Ich hatte von Anfang an gewusst, worauf diese Unterhaltung hinauslaufen würde, und ich hatte schon fast am Bordstein angehalten, als sie endlich damit herausrückte. »Komm. Ich wette einen Zehner mit dir, dass sie auch frische Brötchen gebacken hat.«
    »Du hast mich schon mit den Brathähnchen überzeugt.«
    Amma überhäufte Liv förmlich mit Hähnchenschenkeln, ein untrügliches Zeichen, dass es ihr immer noch leidtat, was mit Liv im letzten Sommer passiert war. Zum Glück schliefen die Schwestern schon. Mir war jetzt nicht danach, Fragen zu beantworten, was ein anderes Mädchen außer Lena in unserem Haus zu suchen hatte.
    Liv schlang das Essen schneller hinunter als Link in seiner besten Zeit. Als ich meinen dritten Schenkel vertilgt hatte, war sie schon beim zweiten Teller.
    »Das ist das zweitbeste Brathähnchen, das ich in meinem ganzen Leben gegessen habe.« Liv leckte sich tatsächlich die Finger ab.
    »Das zweitbeste?« Zwar stellte ich die Frage und nicht Amma, aber ich hatte Amma dabei beobachtet. In Gatlin grenzte diese Bewertung an Blasphemie. »Welches ist besser?«
    »Das Hähnchen, das ich gleich essen werde. Und vielleicht das danach.« Liv schob ihren leeren Teller über den Tisch.
    Amma lächelte still vor sich hin, während sie Pflanzenöl in ihren Zwanzig-Liter-Topf nachfüllte. »Warte nur, bis du eine Portion frisch aus der Fritteuse bekommst, Olivia. So was hast du bestimmt noch nicht probiert, stimmt’s?«
    »Nein, Ma’am. Ich habe seit dem Siebzehnten Mond nicht mehr so lecker gegessen.«
    Da war sie wieder. Die nur allzu vertraute Wolke hatte sich wieder über die Küche gelegt. Ich schob meinen Teller weg. Die extra knusprige Kruste widerte mich an. Amma trocknete die Einäugige Drohung mit einem Küchentuch ab. »Ethan Lawson Wate, geh und hole deiner Freundin von meinem besten Eingemachten. Unten aus dem Vorratskeller. Oberstes Regal.«
    »Jawohl, Ma’am.«
    Ich war schon auf dem Weg, als Amma mir hinterherrief: »Aber keine von den eingelegten Wassermelonen. Die hebe ich für Wesleys Mutter auf. Die sind bitter in diesem Jahr.«
    Die Kellertür lag gegenüber von Ammas Zimmer. Auf der Holztreppe waren schwarze Brandflecken, die aussahen wie zu lang gegrillte Marshmallows, seit Link und ich dort einen Fonduetopf abgestellt hatten, weil wir unsere eigenen Rice Krispies machen wollten. Damals hätten wir beinahe ein Loch in die Stufe gebrannt und Amma hatte mich tagelang mit ihren bösen Blicken verfolgt. Jedes Mal wenn ich in den Keller ging, achtete ich darauf, auf diesen Fleck zu treten.
    In Gatlin machte es keinen großen Unterschied, ob man in einen Keller oder über eine Caster-Treppe ging. Unser Keller war zwar etwas anderes als die Tunnel, aber für mich war er schon immer eine geheimnisvolle Unterwelt gewesen. Die größten Geheimnisse verbargen sich in unserer Stadt unter Betten und in Kellern. Die Schätze, die man dort finden konnte, reichten von Stapeln alter Zeitschriften im

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