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Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition)

Titel: Eighteen Moons - Eine grenzenlose Liebe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kami Garcia , Margaret Stohl Inc.
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klang genervt, was mir bewies, dass sie genauso dringend wie ich herausfinden wollte, was sich hinter der Tür verbarg.
    »Gib’s ruhig zu, du willst doch auch da rein.« Manche Dinge änderten sich eben nie.
    Ein kurzer Ruck am morschen Holz und schon hielt ich ein splitterndes Brett in der Hand.
    »Ich will, dass du dich von den Tunneln fernhältst, sonst kriegen wir am Ende noch alle beide Ärger.«
    Das letzte Brett fiel herunter. Dahinter wurde ein geschnitzter Türrahmen mit zwei schweren Türflügeln sichtbar, die bis unter die Erde zu reichen schienen. Ich bückte mich, um die Tür näher in Augenschein zu nehmen. Sie war mit einem dichten Wurzelwerk in der Erde verankert. Ich strich mit den Händen darüber. Die Wurzeln waren knorrig und unbearbeitet, und ich hatte keine Ahnung, um welches Holz es sich handelte.
    »Es ist eine Esche. Und ein Vogelbeerbaum, nehme ich an«, sagte Liv. Ich hörte, wie sie etwas in ihr Notizbuch kritzelte. »In Gatlin gibt es weit und breit weder eine Esche noch einen Vogelbeerbaum. Das sind magische Bäume. Sie beschützen die Lichtwesen.«
    »Was heißt das?«
    »Das heißt, dass diese Tür sehr wahrscheinlich von weit her stammt. Und dass sie uns an einen ähnlich entfernten Ort führen könnte.«
    Ich nickte. »Und wohin?«
    Liv fuhr mit der Hand über ein Muster in dem geschnitzten Türsturz. »Ich habe keine Ahnung. Madrid. Prag. London. Bei uns in England gibt es Vogelbeerbäume.« Sie kopierte die Türzeichen in ihr Notizbuch.
    Ich zog mit beiden Händen an dem eisernen Türgriff. Er knarrte, aber die Tür ging nicht auf. »Ich glaube, dass es nicht darum geht, wo diese Bäume existieren.«
    »Ach nein?«
    »Nein. Die Frage ist vielmehr, was suchen wir hier? Was wartet hinter der Tür auf uns?« Ich zog noch einmal. »Und wie kommen wir da rein?«
    »Das sind drei Fragen auf einmal.« Liv besah sich die Tür noch einmal eingehend. »Ich glaube, der Türsturz funktioniert so ähnlich wie der in Ravenwood. Die Schnitzereien sind eine Art Zugangscode.«
    »Dann finde heraus, wie man diesen Code knackt.«
    »Ich fürchte, so einfach ist das nicht. Moment mal. Steht da oben nicht ein Wort?« Sie wischte den Staub von der Tür. In den Rahmen war eine Inschrift geschnitzt.
    »Wenn es wirklich eine Caster-Tür ist, würde mich das nicht wundern.« Ich strich mit den Händen über das Holz; es splitterte unter meinen Fingern. Die Tür war sehr, sehr alt, so viel stand fest.
    »Temporis … porta« , entzifferte Liv. »Die Zeitentür? Wassoll das heißen?«
    »Es heißt, dass wir jetzt keine Zeit haben, diese Frage zu beantworten.« Ich lehnte den Kopf an die Tür. An der Stelle, wo meine Stirn das alte Holz berührte, vibrierte sie vor Hitze und Energie.
    »Ethan?«
    »Psst.«
    Komm schon. Öffne dich. Ich weiß, dass da etwas ist, was ich sehen soll.
    Ich konzentrierte mich ganz auf die Tür, so wie ich es auch bei dem Bogenlicht gemacht hatte, damit es uns den Weg durch die Tunnel wies.
    Ich bin der Lotse. Ich weiß, dass ich der Lotse bin. Zeig mir den Weg.
    Ich hörte das unverkennbare Geräusch, wenn altes Holz zu brechen und zu bersten beginnt.
    Das Holz bebte, als würde die Tür jeden Augenblick in sich zusammenbrechen.
    Komm schon. Zeig es mir.
    Ich machte einen Schritt zurück, als die Türflügel langsam aufschwangen und Licht hindurchschien. Aus den Fugen rieselte Staub, als wäre die Tür in den vergangenen tausend Jahren nie geöffnet worden.
    »Wie hast du das geschafft?«, fragte Liv überrascht.
    »Keine Ahnung. Aber jetzt ist sie offen. Also los.«
    Ich trat durch die Tür und im selben Moment lösten sich Licht und Staub in nichts auf. Liv streckte die Hand nach mir aus, aber bevor ich sie ergreifen konnte, war ich verschwunden …
    Ich stand ganz allein in der Mitte einer riesigen Halle. Sie sah so aus, wie ich mir eine Halle in einem alten Gemäuer irgendwo in Europa vorstellte – vielleicht in England, Frankreich oder Spanien. Ganz sicher war ich mir allerdings nicht. Weiter als zur Weltenschranke hatten mich die Tunnel bisher nie geführt. Der Raum wirkte wie ein Schiffsbauch, hoch und lang gestreckt. Er war gigantisch, ehrfurchteinflößend und geheimnisvoll und ähnelte einem Gotteshaus oder einem Kloster, auch wenn es wohl nicht wirklich eine Kirche war.
    Dicke Balken bildeten eine Kassettendecke, und in den Vierecken dazwischen befanden sich goldene Rosetten, umgeben von einem Kreis aus Blütenblättern.
    Nichts an diesem Ort wirkte vertraut. Auch das

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