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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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gnädiges Fräulein, Sie sind der Sonnenschein meines Lebens.“ Tatiana sank auf die Knie und zog Alina ein Paar Satinpantöffelchen über die Füße. „Aber noch so jung, trotz Ihrer Eleganz und Ihrer tollen Ideen. Und nun finde ich, Sie sollten mir ausführlich erzählen, was genau Ihre Mutter Ihnen über Küsse und Kinderkriegen gesagt hat.“
    Alina seufzte. „Dann hat Danica nicht nur so sauer dreingeschaut, um mich zu ärgern? Was sollte ich denn besser noch wissen, Tatiana? Den Baron mag ich ja kaum nach der Uhrzeit fragen, geschweige denn etwas dergleichen. Er soll mich für weltgewandt halten.“
    Die Gesellschafterin, alt genug, um Alinas Mutter zu sein, war nicht daran gewöhnt, offen über etwas zu reden, von dem sie in ihrem Stand als unverheiratete Frau keine persönlichen Erfahrungen vorzuweisen hatte. Sie stand hastig auf und sagte, Alinas Blick meidend: „Ehegatten halten nicht viel von der Vorstellung, ihre Braut könnte weltgewandt sein. Das verstimmt sie wohl eher, soweit ich gehört habe. Halten Sie sich lieber an Danicas Worte, und überlassen Sie es Ihrem Baron. Wobei – nicht dass das Fräulein Hochnäsig mehr als ich darüber wüsste. Bisher war nämlich kein Mann tapfer genug, sich in ihre Arme stürzen zu wollen. Das wär aber auch, als umarmte man ein Brett.“
    Damit strich sich Tatiana, die ihr Leben lang im Hause der Valentins gedient hatte, über ihre fülligen Rundungen und rückte ihren beträchtlichen Busen zurecht. „Da habe ich lieber eine ordentliche Handvoll.“
    Alina gluckste. „Du hast ein bisschen mehr als nur eine Handvoll, Tatiana“, sagte sie, stutzte dann und schaute auf ihren eigenen von Musselin umhüllten Busen nieder, der ein gutes Mittelmaß darstellte. „Warum sollte das eine Rolle spielen?“
    „Ach, das hat nichts zu sagen“, beeilte Tatiana sich zu sagen, zog aus ihrem Mieder ein Taschentuch hervor und tupfte sich die plötzlich feuchte Stirn ab. „Überhaupt nichts, gnä’ Fräulein, hab nur so dahergeplappert. Wissen Sie was, ich könnte hinunter in die Küche laufen und Ihnen einen Happen zu essen besorgen. Sie hatten ja seit heute Morgen nichts als ein Stückchen trockenes Gebäck und ein Glas verdünnten Wein. Die Überfahrt war ziemlich rau, und ich hab auch nichts gegessen, aber das habe ich dann hier im Gasthaus nachgeholt. Das englische Essen ist gar nicht so schrecklich. Erlauben Sie mir, eben hinunterzugehen und …“
    „Tatiana“, sagte Alina streng. „Ich habe dich etwas gefragt! Warum sollte es wichtig sein, ob eine Frau … also, ich meine, die Größe ihres Busens …“
    „Es … also … Es ist so … Ihre Mutter sagte Ihnen, vom Küssen bekommt man Kinder?“
    Langsam kam Alina sich ziemlich dumm vor. „Als Mama noch lebte, sah ich einmal, wie Jürgen – du weißt, der erste Lakai – die Anna küsste.“
    „Ah so? Also, die ist so töricht, die fällt für jeden um.“
    Was sollte das nun wieder heißen? Nun fühlte Alina sich nicht nur dumm, sondern geradezu unbehaglich. „Mir geht es um Folgendes: Anna ist ungefähr so alt wie ich, und ich wollte damals wissen, was da vor sich ging, denn sie … sie schien sich irgendwie nicht wohlzufühlen … Sie seufzte und stöhnte ein bisschen und dann sagte sie in einem sehr seltsamen Ton ‚Oh, Jürgen, mein Hengst‘ … Also erzählte ich es Mama, und die sagte, dass Anna leichtsinnig und ungesittet sei und außerdem führe Küssen zum Kinderkriegen und deshalb solle ich das Küssen besser lassen, außer mit meinem Gemahl, wenn ich verheiratet wäre, so wie sie und mein Vater es gehalten hätten, und wie es sich für brave, keusche Menschen gehöre.“
    Wie zuvor Danica verzog nun Tatiana abfällig das Gesicht. „Anna hat inzwischen zwei Kinder und keinen Ehemann. Ein Hengst? Ha! Aber wissen Sie, Fräulein, Ihre Mutter hatte recht.“ Das ehemalige Hausmädchen, das nun als Gesellschafterin fungierte, seufzte. „Und weiter hat Ihre Mutter sich nicht dazu geäußert? Wirklich nicht?“
    „Du weißt, wie krank sie schon war; ich merkte, dass das Thema sie beunruhigte, deshalb ließ ich sie in Ruhe. Ich habe mich nie getraut, sie weiter damit zu quälen. Und dann war sie nicht mehr da. Vermutlich hätte ich Tante Mimi fragen können, aber sie sollte auf keinen Fall von meiner Unwissenheit erfahren. Ich … ich denke, da muss mehr sein als ein paar Küsse, oder? Und am Hofe habe ich das ein oder andere gehört .“ Sie schüttelte ungläubig den Kopf. „Aber das kann

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