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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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mit uns treffen, Wigglesworth. Von dem Major hörte ich, dass das Ziel der Kutschen ein Hafen namens Rye ist, und von dort werden die Habseligkeiten nach Brüssel verschifft, wohin auch seine Lordschaft reisen wird. Meine Sachen“, fügte sie mäßig begeistert hinzu, „sind fast alle in Ashurst Hall geblieben; die Gepäckstücke, die Sie da sehen, sind hauptsächlich leer.“
    Verwirrt schaute Wigglesworth zwischen den Kutschen und den bunten Wohnwagen hin und her. „Aber … aber … Was wird aus mir? Wo soll ich hin? Ich weiß von nichts.“
    „Nun, tut mir leid, das kann ich auch nicht sagen. Ich nahm an, Sie würden mit den Kutschen nach Rye weiterfahren, und ich vermute, der Baron ging ebenfalls davon aus. Obwohl der Major ja behauptet, dass man manche Leute einfach nicht loswird und der Baron bald zu uns stoßen wird, was allerdings bedeuten würde, dass er unser … Problem nicht so einfach lösen konnte, wie gedacht.“
    Hatte sie je dringender um Misserfolg gebetet als letzte Nacht, als sie den Himmel bestürmte, Justin zu behüten? Und hieß das nicht, dass sie die schrecklichste Person auf Erden war?
    Unentschlossen drehte Wigglesworth seinen Hut zwischen den Fingern. Wenn er sich für Rye und die Weiterreise nach Brüssel entschied, wo er wieder mit seinem Herrn vereint sein würde, konnte er so komfortabel reisen, wie er es gewohnt war. Außer, Novaks Männer griffen die Kutschen an und würden vor Enttäuschung, Lady Alina nicht vorzufinden, ihre Wut an seiner zerbrechlichen Person auslassen.
    Ohne Brutus an seiner Seite wäre er hilflos. Zwar gab er gerne vor, dass die Eleganz seiner Kleidung und seine Rolle als Kammerdiener des Barons ihm Türen und Tore öffnete, aber er wusste im Grunde sehr gut, dass er es Brutus und dessen großen Fäusten verdankte, noch nie kopfüber auf einem Misthaufen gelandet zu sein.
    Andererseits, wenn sein Herr von der Mission erfolglos hierher zurückkehrte – und allein für diesen frevlerischen Gedanken mochte der Himmel ihn, Wigglesworth, niederstrecken – wer würde dann für ihn sorgen? Wer wäre für ihn da, wenn sein Kammerdiener sich zu fein gewesen war, in einer klapprigen Kiste herumzureisen, die wie ein rotes Haus auf Rädern aussah, mit keiner anderen Gesellschaft als Lady Alina und eine schnatternde Schar grell gekleideter Gestalten, die ihn jetzt schon angafften, als diente er der Volksbelustigung? Wer würde seine Lordschaft rasieren? Wer würde für makellose Wäsche sorgen? Seine Speisen zubereiten? Also, der Mann konnte ja ohne ihn gar nicht auskommen!
    Als daher die Kutscher wieder ihre Plätze auf dem Bock einnahmen, rannte Wigglesworth wild winkend los und rief: „Halt! Wartet!“
    „Willst mit uns kommen, du hübsches Männchen?“, rief der Kutscher.
    „Ich … seid nicht albern. Jemand muss die Dame beschützen, wenn ihr großen, kräftigen Kerle sie hier im Nirgendwo im Stich lasst“, verkündete Wigglesworth, während er schon halb im Wagen steckte und sein wichtigstes Gepäckstück herauszerrte. Die Kiste mit seinen kostbarsten Besitztümern enthielt unter anderem ein Dutzend Stücke duftender Seife, da er überzeugt war, dass in den Wohnwagen keine Seife zu finden sein konnte. Dann kletterte er wieder aus dem Wagen heraus und zeigte gebieterisch auf eine große schwarze Truhe, die hinten festgeschnallt war. „Und das da!“
    „Kommt nicht infrage!“, widersprach der Kutscher. „Das bleibt hier.“
    Wigglesworth war nicht der geborene Held. Selbst ihn zaghaft zu nennen, wäre noch übertrieben gewesen. Doch sogar seine Geduld hatte Grenzen, wenn es um seine persönlichen Prioritäten ging. Und dazu gehörte, nicht ohne das feine Leinenzeug seines Herrn zu reisen.
    Ein auffallend ziseliertes, sehr zierliches Pistölchen mit Elfenbeingriff, wie sie manchmal die Gewagteren der Damen in ihren Retiküls mit sich führten, lag plötzlich in seiner Hand. „Ein Treffer ist vielleicht nicht tödlich, aber treffen werde ich jedenfalls“, drohte er dem Kutscher. „Die Truhe! Sofort!“
    Einer der Vorreiter, der die ganze Zeit hinter Wigglesworths Rücken herumgehüpft und ihn zur Freude der Umstehenden nachgeäfft hatte, schlich sich an den Diener heran und hatte ihn beinahe erreicht, als Alina ihm den Lauf der Pistole in den Rücken bohrte, die sie am Tag des Überfalls in der Kutsche entdeckt und an sich genommen hatte.
    „Lasst ihn“, befahl sie ruhig. „Wir nehmen diese eine Truhe mit. Und du wirst sie persönlich in einen der

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