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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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so Wichtiges hatte sagen wollen, wusste er längst! „Sonst habe ich dir dann wohl nichts zu erzählen.“
    „Wolltest du mir sagen, dass der Regimentsinhaber, um sich dem Kaiser zu verpflichten, eine kleine Armee von Roma zusammenstellte und in den Krieg schickte – denen natürlich die Frauen und Kinder folgten – und sie dann alle in Frankreich im Stich ließ, ohne Verpflegung und Nachschub, bis die Franzosen sie hinschlachteten? Das ist in der Tat nicht neu für mich. Aber ich habe dir etwas zu erzählen.“
    „Du gehst nicht fort? Du hast eine Möglichkeit gefunden, bleiben zu können? Nein, sag nichts. Ich lese die Antwort in deinen Augen.“ Sie wandte den Kopf und verkrampfte ihre Hände im Schoß. „Also, was willst du mir sagen?“
    „Ich weiß, warum Kaiser Franz den Tod des Mannes wünscht.“
    Verblüfft schaute sie auf. „Nicht wegen des Landes?“
    „Nein, das kam nur gerade gelegen. Loiza ist nicht dumm. Die Geschichte mit dem umstrittenen Land war ihm sofort suspekt. Er wusste, dass der Kaiser das Land jederzeit als der Krone gehörig deklarieren könnte, ohne diesen ganzen Ärger. Nein, Franz will Novak loswerden, weil der interne Dinge über ihn weiß, die ihn bei seinen Verbündeten in Misskredit bringen würden, etwa auch bei Englands Regierung.“
    Justin erläuterte ihr die politischen Zusammenhänge: Kaiser Franz, der sehr an seinem Titel als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gehangen hatte, war seit einigen Jahren nur noch Kaiser von Österreich, was ihm sehr missfiel. „Ein Kaiserreich zu verlieren, ist natürlich ein Abstieg, nicht wahr?“, meinte Justin. „Und wie Monarchen nun einmal sind, nahm Franz das lächelnd hin, verhandelte aber insgeheim über ein Abkommen mit König Ludwig von Frankreich. Zwar erfolglos, doch wenn das öffentlich bekannt würde, könnte es einen neuen Krieg geben, oder zumindest könnte es den Kaiser stürzen.“
    „Und was hat Novak damit zu tun?“
    „Er war Franz’ geheimer Emissär. Damals hatte er ihm noch vertraut. Jetzt offensichtlich nicht mehr. Er wäre den Mann gerne los, aber natürlich nicht in seinem Land und nicht von seiner Hand. Lassen wir also England demütig um Entschuldigung für die üble Tat des schurkischen Baron Justin Wilde bitten, während Franz Staatstrauer um den guten Regimentsinhaber Novak anordnet. Um Prinnys Gesicht zu sehen, wenn er das erfährt, es ihm haarklein zu erklären, sodass es auch der größte Schwachkopf versteht, dafür gäbe ich fast alles.“
    „Wenn du Novak tötest, wirst du also England in große Schwierigkeiten bringen.“
    „Ich werde ihn nicht töten, ich habe genug getötet. Kaiser Franz mag seine Probleme selbst lösen, und der Prinzregent soll ihm erläutern, warum er trotz des Fehlschlags das Gold behalten will, das Franz ihm zweifellos zahlte.“
    „Aber … aber wenn du Novak nicht tötest, wird er mich umbringen.“
    „Nicht mehr, wenn er erfährt, was ich weiß. Da wird er dich und das umstrittene Land schnell vergessen.“
    Alina verzog das Gesicht. „Das ist natürlich schön, aber willst du damit sagen, dass ich unwichtig bin? Ganz unwichtig?“
    „Ziemlich ernüchternd, nur ein Werkzeug zu sein, nicht wahr? Alina, hör zu, noch bist du nicht sicher! Erst wenn ich mit Novak gesprochen habe und er bereit ist, Vernunft anzunehmen.“
    „Aber du wirst dich in Acht nehmen, bitte?“
    „Ich gebe mir Mühe.“
    „Wenn du Novak verschonst, wird dein Prinzregent dich nur noch mehr hassen, nicht wahr?“
    „Er hätte sich nicht auf politische Intrigen einlassen sollen. Das ist nicht seine starke Seite. Aber er mag seine verletzten Gefühle mit dem Gedanken an die fünfzigtausend Pfund besänftigen, die er mir abgepresst hat.“
    „Und dir gestatten, in England zu bleiben?“
    „Nachdem ich in so rasender Geschwindigkeit sämtliche Brücken hinter mir abgebrochen habe? Wohl kaum.“
    „Dann lass mich mit dir gehen, Justin. Mich hält hier in England noch weniger als dich. Warum kannst du mich nicht mitnehmen? Du küsst mich, als ob ich dir nicht … widerwärtig wäre, und du weißt, dass … mir etwas an dir liegt.“
    „Gerade weil mir etwas an dir liegt …“ Er brach ab und betrachtete die Mondstrahlen, die eine schimmernde Brücke über das Wasser zauberten. „Während du heute Nachmittag süße Kinder gezeichnet hast, Alina, habe ich einen Mann getötet.“
    Ein erstauntes Aufkeuchen konnte sie nicht unterdrücken. Wieso? Wieso sah er aus wie immer, trotz dieser

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