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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Der Krieg verändert einen Menschen, wie ich leider selbst erfahren musste.“
    „Gut, wollen wir ihm das zugestehen. Aber was ist mit diesem Regimentsinhaber, diesem Novak, der irgendwie in die Sache verwickelt ist?“
    Justin beugte sich im Sattel vor und musterte die beiden Männer. Vielleicht sollte er den beiden doch zuhören. „Ja, was ist mit Novak? Bitte, diskutiert doch weiter, beachtet mich bloß nicht. Tut so, als wäre ich nicht hier.“
    Tanner grinste ihn an. „In Gedanken warst du doch sowieso anderswo. Als ob ich das nicht bemerkt hätte! Aber bei Gott, Justin, du hättest mich vor deiner Ankunft hören sollen! Während ich von London hierher gerast bin, kam ich mir vor wie eine alte Klatschbase, die vor Neuigkeiten fast platzt, weil ich unbedingt jemandem alles erzählen musste. Dank eines Briefes von Charlotte hatte ich erfahren, dass du auf Ashurst Hall warst, und Lucas schrieb mir, wohin du unterwegs bist. Nur gut, dass Lydia sowieso schon hier bei ihrer Schwester ist, sonst würde sie den ganzen Spaß verpassen, und wir wissen doch, wie gern sie dich hat, Justin. Warum, weiß der Himmel! Übrigens sind die Damen im Augenblick alle schlecht auf dich zu sprechen. Als dein Freund dachte ich, ich sollte dich warnen.“
    Inzwischen waren sie angekommen, und sofort eilte ein Lakai herbei, um ihnen die Zügel abzunehmen, sobald sie aus den Sätteln gestiegen waren.
    „Die Damen? Mit wie vielen muss ich rechnen?“ Justin dachte nur an Alina und daran, was für ein Durcheinander er angerichtet hatte.
    „Mit dreien. Oder vielleicht vier? Irgendein Spaßvogel aus dem Lager hat Wigglesworths normale Kleider versteckt, sodass der Ärmste hier in seinem weiblichen ‚Inkognito‘ eintraf. So erklärte er es jedenfalls allen, die noch zuhören konnten, anstatt sich vor Lachen zu biegen. Und die Schleifen in seiner Perücke machten es nicht besser, kann ich nur sagen.“
    Justin wollte einfach nur fort von den Männern, ins Haus und nach Alina suchen, doch es blieb ihm nichts übrig, als mitzuspielen. „Er muss am Boden zerstört sein, und in solchem Zustand ist Wigglesworth schlimmer als Zahnweh. Meine Herren, ich wäre beinahe versucht, mich aus dem Staub zu machen. Wo ist er jetzt, Lucas?“
    „Wahrscheinlich in den für dich reservierten Zimmern, endlich wieder fein herausgeputzt, denn heute Morgen erschien hier einer der Zigeuner mit seinen Sachen, fein ausgebürstet und gebügelt. Anscheinend hatte dein Brutus dem Lager einen kleinen Besuch abgestattet und seine Überredungskünste eingesetzt.“
    Justin schwirrte der Kopf. In diesem Zustand wollte er Alina wirklich nicht begegnen, da er aussah, als wäre er quer durch die Wälder gerobbt. Außerdem hatte er sich nicht im Griff. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war er besorgt, weil er etwas zu verlieren hatte … und noch viel besorgter, dass er es vielleicht schon verloren hatte.
    Und Tanner wusste das. Lucas hatte vielleicht keine Ahnung, dass er drauf und dran war, seine Selbstbeherrschung, auf die er stets so stolz war, in den Wind zu schlagen. Aber Tanner wusste es. Also sollte er sehen, dass er den beiden entkam, um seine Fassung zurückzugewinnen. Vorher durfte er Alina nicht treffen.
    Natürlich war ihm nicht entgangen, dass diese einzigartige Frau, deren Existenz ihm vor ein paar Tagen noch unbekannt gewesen war, die Macht hatte, ihn mühelos in ein vor Erwartung bebendes Nervenbündel zu verwandeln.
    Mit einem Blick auf das gastlich offenstehende Portal zuckte er bewusst lässig die Schultern. „Treffen wir uns doch beim Dinner wieder. Ich habe seit Tagen kaum geschlafen. Oder wäre es feige, wenn ich das Treffen mit den Damen aufschöbe, bis ich geschlafen und gebadet und einen Happen Essen zu mir genommen habe, da ich schließlich nicht von Luft und Liebe leben kann?“
    „Was sagst du, Tanner?“, fragte der Marquis gespielt besorgt. „Soll ich diesen elenden Flüchtling aufnehmen?“
    „Zu seinen Gunsten spricht, dass er Prinny ziemlich dumm dastehen ließ“, redete Tanner ihm zu. „Obwohl ich wirklich gerne noch mehr über diesen Novak hören würde, zum Beispiel, warum Justin dessen Hofstaat erledigt hat. Bisher haben wir uns das nicht erklären können, oder?“
    „Ach, zum Teufel mit euch beiden Dummköpfen“, erklärte Justin, während er die Stufen hinaufsprang und ins Haus eilte, „da stelle ich mich doch lieber den Damen. Aber erst, nachdem ich geschlafen habe. Wigglesworth, verdammt, zeig dich! Ich brauche ein

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