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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Mohrrübe vorm Maul eines Esels und dann alles zerstörte, indem er ihn mit der Nichte des Mannes verband, den er getötet hatte.
    Nun hoffte er, diesem Möchtegernkönig genug Angst eingejagt zu haben, dass er seinen verrückten Plan bereute, Alina der Gefahr auszusetzen, durch die Hand dieses Novaks zu sterben. Justin hatte Prinnys Verwirrung gesehen. Offensichtlich hatte der Mann nicht weiter gedacht als bis zu dem Punkt, da er glaubte, sich nicht länger mit Baron Justin Wilde herumschlagen zu müssen. Immer hatten diejenigen, die das Leben anderer mit ihren Komplotten aufs Spiel setzten, nie mit eigener Hand getötet, und sie glaubten unbekümmert, dass der Erfolg die Mittel heiligt.
    Und dennoch, dennoch.
    Dennoch ließ sich Geschehenes nicht ungeschehen machen. Die Vergangenheit nicht ändern. Dieser verfluchte Novak nicht einfach so einwickeln. Der Prinzregent nicht besänftigen. Also gab es für ihn keine Chance, in England bleiben zu können.
    „Sag, willst du den ganzen Tag hier stehen? Zugegeben, der Blick von hier aus ist einer der schönsten, aber da unten wartet jemand auf dich. Weiß der Himmel warum – du siehst zum Fürchten aus. Tanner, ich kann mich an Justin kaum erinnern; als wir uns das letzte Mal sahen, waren wir noch grün hinter den Ohren, also sag du: Sieht er nicht zum Fürchten aus?“
    Justin wandte sich im Sattel um und sah Lucas Paine näher kommen, sein Pferd am Zügel, und hinter ihm – „Tanner? Was zum Teufel tust du hier?“
    „Hörst du, Lucas? Genau, was ich erwartet habe!“, rief der Duke of Malvern, während die drei Männer einander mit festem Händedruck begrüßten. „Nicht einmal ‚GutenTag‘. Wie voraussehbar du geworden bist, Justin! Obwohl – unsern zukünftigen König zu bedrohen! Das ist selbst für dich ganz schön verrückt!“
    Höchst erstaunt schaute Justin seinen Freund an. „Wie …“
    „Wie ich das wissen kann? Wie könnte ich nicht? Ganz Mayfair redet davon, und davon, dass unser Prinny fünfzigtausend Pfund für die lang ersehnte Begnadigung aus dir herausquetschte, für die du so schwer geschuftet hast. Da war ich nämlich ein wenig indiskret und hab allen, die es hören wollten, erzählt, wie gut du der Krone gedient hast. Man kann es sich zwar kaum vorstellen, bei deiner dauernden schlechten Laune, aber dir gehören gerade sämtliche Sympathien des ton , und vom Prinzregenten erzählt man sich, er habe sich zu Bett begeben und lasse sich mit Blutegeln behandeln und von seiner neuesten matronenhaften Geliebten bemuttern.“
    Ungeduldig krampfte Justin die Hand so fest um die Zügel, dass sein Pferd auszubrechen drohte. Obwohl es hier um sein Leben ging, wollte er doch nur eins wissen: Wie es Alina ging, ob sie glücklich war, ob sie nach ihm gefragt, ihn verflucht hatte, auf ihn wartete. „Das … das erscheint mir unmöglich.“
    „So ist London nun mal!“, erklärte Lucas Paine, während die beiden Männer aufsaßen und sie alle ihre Tiere zum Herrenhaus lenkten. „Da ist alles möglich, so absurd es auch ist. Herrgott, die Bürger bewerfen Prinnys Kutsche mit Eiern, wenn er sich auf die Straße wagt! Dein Protest gegen ihn war eben nur ein bisschen … nun, deutlicher. Aber vergeben ist dir noch nicht, was, Tanner?“
    „Bei Weitem nicht. Vor allem, da die österreichische Regierung eine Protestnote eingereicht hat wegen der Ermordung dreier ihrer ehrbaren Bürger durch die Hand eines gewissen Barons Justin Wilde. Es gibt angeblich sogar einen Zeugen, obwohl der mehr von einem Riesen brabbelt, als dass er dich erwähnt hätte. Ob du wohl etwas darüber weißt, Justin?“
    „Man hatte sie ausgeschickt, um Alina zu töten!“, protestierte Justin, schüttelt dann aber den Kopf. „Ihr habt recht, ich hätte die Männer nicht umbringen müssen. Es hätte gereicht, sie zu entwaffnen. Es war eine Demonstration.“
    Vergreift euch nicht an dem, was mir gehört.
    „Du hast aus einem Schlamassel eine Katastrophe gemacht“, sagte Lucas Paine, aber nur weil er sicher sein konnte, dass sein Gast ihn nicht auf seinem eigenen Besitz, vor den Augen seines Schwagers umbringen würde. „Obwohl ich es dir nicht verübeln kann. Immerhin fand schon ein, wenn auch fehlgeschlagener, Anschlag auf sie statt, während du in London beschäftigt warst, Prinny das Fürchten zu lehren. Irgendjemand musste dafür zahlen.“
    „Ja“, stimmte Tanner zu. „Und Diplomatie war noch nie Justins Stärke. Und bedenke seine jahrelange Tätigkeit für die Krone.

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