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Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition)

Titel: Ein Abenteurer und Gentleman (Historical My Lady) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasey Michaels
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Bett!“
    So viele Jahre hatte Justin nur auf sich selbst vertraut, hatte im Schatten agiert, war seinen Freunden ausgewichen, um sie vor dem Mann zu schützen, zu dem er geworden war. An Rafe und Lucas hatte er sich erst gewandt, als ihm keine Wahl mehr blieb, da er einen sicheren Ort für Alina brauchte. Um sie ging es hier, nicht um ihn.
    Doch irgendwie hatte Alina jene Tür aufgeschlossen, die er so fest verschlossen hielt, seit er aus England geflohen war. Diese Tür zu anderen Menschen schien sich nun leichter zu öffnen. Denn Alina glaubte an ihn, vertraute ihm und schien in ihm noch Gutes zu sehen, nachdem er längst gedacht hatte, es sei ihm einerlei, was andere von ihm hielten.
    Das Lachen seiner beiden Freunde hallte hinter Justin, während er mit leichterem Schritt als seit Langem die weite, geschwungene Treppe hinaufeilte. Hatte er Hoffnung? Gab es wirklich einen Ausweg aus diesem verfluchten Schlamassel, in dem er nicht zuletzt durch eigene Schuld steckte?
    Und wo zum Kuckuck war Alina?
    „Er muss zu dir kommen“, sagte Lydia nachdrücklich, während sie Alina ein Taschentuch reichte, da ihr erneut die Tränen zu kommen drohten. „Du bist zu ihm gegangen, hast ihm dein Herz entblößt. Sicher, er hat seine Dämonen. Aber lebt nicht jeder von uns mit seinem persönlichen Dämon? Natürlich wird es nicht leicht, doch nun ist es an Justin, zu erkennen, dass deine Liebe zu ihm groß genug ist, um seine Ängste zu besiegen. Er ist ein viel besserer Mensch, als er selbst von sich glaubt, das weiß ich, da er uns sehr geholfen hat, als Tanner und ich eine … eine schwere Zeit durchmachten.“
    Nicht weniger hilfreich war Nicoles Rat, aber umso direkter. „Nein, wir werden ihn nicht einfach zu dir lassen, wir bringen ihn dazu, dass er zu dir kommt. Gleich, welche Teufel ihn reiten, er hat sich dir gegenüber abscheulich benommen. Natürlich wird er dich heiraten. Er hat dich kompromittiert! Selbst der Böse Baron ist sich der Tatsache bewusst, dass es Regeln gibt, an die ein Gentleman sich auf jeden Fall halten muss.“
    Und das, zu dem Schluss war Alina während einer größtenteils schlaflosen Nacht gekommen, war das Problem. Sie und Justin waren formell verlobt, wenn auch nur durch Beschluss ihres jeweiligen Souveräns. In der Hofkirche daheim in Österreich war das Aufgebot verlesen worden. Eine beträchtliche Mitgift war vereinbart und nach London gesandt worden (möglicherweise direkt in die Taschen des Prinzregenten, aber dadurch wurde das Ganze nicht weniger offiziell). All das war ärgerlich, doch es gab immer noch Möglichkeiten, sich da herauszuwinden, was Justin eindeutig zu tun wünschte.
    Die einfachste für ihn war natürlich, sich mitsamt seinen Dämonen nach Amerika abzusetzen. Dazu hatte Nicole etwas sehr Interessantes gesagt: „Wenn er nichts für dich empfände, würde er dich heiraten. Er verhält sich so lächerlich, weil er etwas für dich fühlt. Männer und ihr Ehrbegriff können manchmal ganz schön lästig sein, und selbst die besten werden manchmal zum Dummkopf, wenn es um ihr Herz geht.“ Dazu hatte auch Lydia genickt.
    Doch, nun ja, das Schlimmste war immer noch, dass sie, Alina, ihn verführt hatte. In jener Nacht am Fluss hatte sie nicht gewusst, dass man das, was sie tat, so bezeichnet, doch Nicole hatte es ihr gesagt. Verführen. Wie sich das mit „kompromittiert“ vertrug, war Alina noch nicht ganz klar, denn ihr schien es, als wäre sie mindestens ebenso schuldig wie Justin. Diese Geschichte, dass Männer beim kleinsten Anlass von unkontrollierbarer Lust überkommen wurden … nun, um ehrlich zu sein – und sei es nur zu sich selbst –, hatte sie ziemlich stark darauf gezählt …
    Der arme Justin; seit sie in Portsmouth den Fuß aufs Kai gesetzt hatte, stand er unter ständiger Anspannung, und nur ihretwegen. Nun, vorwiegend ihretwegen. Er sollte sie nicht heiraten müssen, nur weil sie ihn liebte.
    Der größte Gefallen, den sie ihm tun konnte, wäre, ihn einfach freizugeben. Dann könnte es, wenn sie Lydia und Nicole glaubte, Wege für ihn geben, in England zu bleiben, was ihm unmöglich wäre, wenn er ihretwegen Novak etwas antat. Offensichtlich war sie eine Komplikation, die für ihn recht ungelegen kam.
    Ratlos schaute Alina sich in dem Wintergarten um, in dem sie auf Anraten der Schwestern hin schon den ganzen Nachmittag saß und darauf wartete, dass Justin zu ihr kam. Vermutlich würde sie darüber alt und grau werden, doch die beiden hatten darauf

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