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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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noch mit Monique sprechen. Ich lasse mich scheiden!«
    Doch Monique Marchand gibt sich nicht so schnell geschlagen:
    »Jean-Pierre, ich bin diejenige, die du in Wirklichkeit liebst! Du hast mich doch nur mit meiner Doppelgängerin betrügen können! Das ist der beste Beweis, oder nicht?!
    Ich habe Geduld! Ich weiß, daß du wieder zu mir finden wirst!«
    »Nein Monique. Niemals. Ich liebe die andere. Ich will die Scheidung.«
    »Das kommt nicht in Frage! Ich werde einen Skandal machen! Ich werde deine Karriere ruinieren!«
    J. P. Marchand weiß weder ein noch aus. Mitten im Streit nennt er seine Frau »Liebling« und tröstet später seine Geliebte mit dem Kosenamen seiner Frau... Das Ganze ist zum Verrücktwerden.
    An einem Freitagabend trifft er eine Entscheidung und erklärt seiner Frau:
    »Ich fahre übers Wochenende ans Meer. Du kannst beruhigt sein, ich fahre alleine. Ich muß mit mir ins reine kommen!«
    »Das ist sehr vernünftig, Jean-Pierre. Wir brauchen beide Ruhe. Ich werde heute mit Nicole ins Kino gehen, das wird auch mich auf andere Gedanken bringen.«
    Kurz vor Mitternacht ist J. P. Marchand jedoch nicht am Nordseestrand. Er zittert vor Angst und Kälte, versteckt hinter einem Busch in dem kleinen gepflegten Vorgarten. In seinen schwitzenden Händen hält er eine Kreuzhacke. Bald hört er die Schritte seiner Frau. Noch zehn Sekunden. Da ist sie! Er holt aus und wirft die Hacke mit aller Kraft auf die Gestalt, die jetzt vor der Tür steht. Die Waffe trifft Monique genau im Nacken. Sie schreit und fällt sofort um.
    Jean-Pierre springt aus seinem Versteck, macht hastig die Tür auf und bleibt schaudernd stehen. Das Licht im Flur geht an... und Monique — seine Frau — erscheint auf der Treppe.
    Jean-Pierre stottert, ringt nach Luft, zeigt auf den leblosen Körper am Boden.
    Monique versteht sofort und übernimmt das Kommando.
    Zuerst das verräterische grelle Licht ausschalten. Dann weg mit der Leiche!
    »Komm, Jean-Pierre, reiß dich zusammen! Hilf mir doch! Wir bringen sie in die Garage.«
    Der Jugendrichter gehorcht wie eine Maschine, schaut, wie seine Frau alle Spuren verwischt, dann die Cognacflasche und zwei Gläser holt. Ruhig, fast gelassen.
    »Du wolltest mich töten, Jean-Pierre?
    Ich bin nicht ins Kino gegangen. Als du weg warst, habe ich lange gesessen und nachgedacht. Später habe ich Monique angerufen. Sie war zu Hause. Ich habe sie gebeten, hierherzukommen, damit wir endlich offen miteinander reden können. Sie war sofort einverstanden... die Arme! Aber du brauchst keine Angst zu haben, ich werde dich niemals verraten, auch wenn du mich so hassen konntest, daß du... Aber, na ja, lassen wir das! Hör mir genau zu.«
    Und Monique bringt ihren Mann dazu, mit ihr zusammen die Leiche noch heute nacht in einem nahen Wald zu vergraben. Und sie beschwört ihn, Ruhe zu bewahren, auf keinen Fall die Nerven zu verlieren, was auch immer geschehe. Wenn der Kommissar kommt — denn irgendwann kommt er —, wird sie sagen, daß Jean-Pierre und sie den ganzen Abend zusammen verbracht haben.
    Zehn Tage später ist es soweit. Die Polizei ruft an:
    »Herr Richter, wir haben eine Vermißtenanzeige erhalten. Aus Antwerpen, von einer Frau Marieke Lambert. Ihre Schwester Monique soll schon seit über einer Woche verschwunden sein. Frau Lambert schreibt, daß Sie — Herr Richter — eine gewisse Beziehung zu ihrer Schwester hätten.«
    »Herr Kommissar, ich bin leider gerade sehr unter Druck. Aber ich mache Ihnen einen Vorschlag. Kommen Sie doch heute abend auf einen Sprung bei uns vorbei, dann können wir in aller Ruhe darüber sprechen, einverstanden?«
    »Ja... gewiß... doch es handelt sich, vielleicht... um eine delikate Angelegenheit.«
    »Aber keineswegs, Herr Kommissar. Meine Frau weiß Bescheid.«
    »Nun dann, wie Sie meinen! Also, bis heute abend!«
    Abends — in Anwesenheit seiner charmant lächelnden Frau — erzählt der Jugendrichter dem sichtlich verlegenen Polizeibeamten ganz offen:
    »Ja, es ist wahr. Ich hatte ein Verhältnis mit Monique Lambert. Aber... es war ein kurzes Abenteuer, wenigstens von meiner Seite. Ich trennte mich bald von ihr und habe meiner Frau dann alles gestanden.«
    Das Ehepaar schaut sich liebevoll an, voller Verständnis.
    »Monique — also, meine Freundin — ja, sie nahm es sehr schwer, sie war sehr... deprimiert. Hier, Herr Kommissar, lesen Sie die paar Zeilen, die sie mir damals geschrieben hat.«
    »Liebling, ich kann den Gedanken nicht ertragen, daß du zu

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