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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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ist das Biest ekelhaft anzusehen. Fett und prall, über und über behaart: eine Schwarze Witwe! Dr. Wells fürchtet sich nicht vor Spinnen, aber dieser Anblick ist so schauderhaft, daß er Gänsehaut bekommt. Es ist nur noch ein harmloses Häufchen, sicher, aber... eklig!
    »Harold, wie lange ist es her? Ungefähr? Wann wurde Stella gebissen?«
    »Ich weiß es nicht! Ich war heute abend nicht zu Hause. Als ich zurückkam und ins Bett gehen wollte... da habe ich die Spinne auf dem Kopfkissen neben Stella gesehen! Ich habe sofort alles weggerissen, Decke, Bettlaken... das Biest ist wie der Blitz weggekrabbelt! Ich habe es im ganzen Zimmer gejagt, es war entsetzlich! Aber ich hab sie doch erwischt! Erst danach habe ich gemerkt, daß mit Stella etwas nicht stimmte... ja, und da hab ich dich sofort angerufen!«
    »Wie lange warst du weg?«
    »Etwa drei Stunden. Stella klagte über Kopfschmerzen. Gegen 7 Uhr hat sie eine heiße Schokolade getrunken und eine Schlaftablette genommen. Sie wollte sich gleich hinlegen, nachdem ich gegangen bin. Ian! Was willst du jetzt tun? Sag schon! Was kann man tun?!«
    »Es ist zu spät, Harold, Stella ist tot. Seit etwa einer Stunde schon.«
     
    Drei Wochen später schlängelt sich ein weißer Mann durch das dicke Gebüsch am Stadtrand von Townsville. Er hält einen Revolver vom Kaliber 25 in seiner Tasche verborgen, geladen, schußbereit. Als er bei dem vereinbarten Treffpunkt ankommt, steht Dinda schon unter dem großen Baum. Dinda ist ein schwarzer Mann, und er kommt nur selten von den Bergen herunter, wo er mit seiner Sippe in der hochgelegenen dürren Wildnis lebt. Er kann nur ein paar Brocken Englisch:
    »Dinda ist da.«
    »Bist du allein?«
    »Ja... habe versprochen.«
    »Und du hast mit niemandem darüber gesprochen?«
    »Nein... niemand. Bitte, Sie nicht böse sein! Ich das Geld brauchen... nur einmal!«
    »Ja, ja, ich verstehe schon. Ist auch nicht so schlimm.« Erleichtert grinst der schwarze Mann über das ganze Gesicht, während der weiße Mann in seine Tasche greift. Er holt die Waffe heraus, und ehe Dinda weiß, wie ihm geschieht, trifft ihn die Kugel mitten ins Herz!
    Erledigt. Fest davon überzeugt, sein Problem endgültig und sauber gelöst zu haben, fährt der Mörder nach Townsville zurück.
     
    Zwei Jahre sind vergangen.
    In Calgary, einer Stadt am Fuße der Rocky Mountains in der kanadischen Provinz Alberta, wundern sich die Angestellten der Kanzlei »Mac Leod und Partner« über die Verspätung ihrer Kollegin Wanda Downes. Es ist schon 11 Uhr, und sie hat noch nicht einmal angerufen. Dabei ist sie immer pünktlich und zuverlässig. Vor einigen Monaten erst kam sie mit ihrem Verlobten — einem gewissen Harold Brickner — aus Australien. Wanda ist also neu in der Kanzlei, aber sie hat sich schnell eingearbeitet — und sie ist ausgesprochen beliebt bei ihren Kollegen.
    Nach der Mittagspause, da alle Anrufe vergeblich waren, entschließt sich Rechtsanwalt Mac Leod, die Sache höchstpersönlich in die Hand zu nehmen. Für ihn steht nämlich schon fest: Wanda Downes hat sich nicht etwa einen schönen Tag gemacht, nein, ihr muß etwas passiert sein! Also ruft er bei den Nachbarn an und bittet sie dringlich, sich irgendwie Schlüssel zu der Wohnung zu verschaffen, bei der Putzfrau vielleicht, oder beim Hausverwalter. Ja, er übernehme die Verantwortung, ja es sei ernst und eilig, man möge so schnell wie nur möglich die Wohnung aufsperren und ihn dann sofort benachrichtigen.
    Schon eine halbe Stunde später meldet sich eine junge Frau in der Kanzlei. Sie stammelt nur ein paar Worte am Telefon:
    »Wanda... ist tot! Was soll ich tun?«
    »Wer sind Sie?«
    »Ihre Freundin.«
    »Rufen Sie einen Arzt an und warten Sie dort auf uns. Ich komme sofort mit der Polizei.«
    Als Rechtsanwalt Mac Leod und Leutnant Fergusson die Wohnung betreten, ist der Arzt schon da:
    »Leutnant, ich konnte nur noch den Tod feststellen. Aber ich kann keinen Totenschein ausstellen.«
    »Und warum nicht!«
    »Weil ich keine Ahnung habe, woran Miss Downes gestorben ist!«
    »Was soll das heißen, Sie haben keine Ahnung? Unsere Gerichtsmediziner...«
    »Ja, sie werden die Todesursache bestimmt herausfinden, aber erst bei der Autopsie! Kommen Sie mit, ich möchte Ihnen etwas zeigen.«
    Wanda Downes liegt nackt auf dem Bett, scheinbar unverletzt. Nicht die geringste Spur von Gewalttat. Außer an einer ganz kleinen Stelle vielleicht.
    »Hier, Leutnant, schauen Sie! Ich habe die Tote von Kopf bis Fuß

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