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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Dabei kam es zum Diebstahl gewisser Bilder
    sowie gewisser Bücher, in denen angeblich die Gelder der
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    Teamsterpensionskasse verbucht waren. Der Dieb war als
    Informant für einen Chicagoer Agenten des Top-Hoodlum-
    Programms namens Court Meade tätig und hat die Bücher
    Meade übergeben, sobald er begriff, daß die Bilder zu bekannt
    waren, um verkäuflich zu sein. Meade ist im Januar an einem
    Herzschlag verstorben und hat die Bücher mir vermacht. Er
    hat mir mitgeteilt, daß er sie niemand anderem gezeigt hat,
    und meiner Meinung nach wollte er sie bei Gelegenheit ei-
    nem Mitglied der Giancana-Organisation verkaufen. Einige
    Seiten sind herausgerissen, aber abgesehen davon scheinen
    sie intakt zu sein. Ich habe sie Ihnen gebracht, weil ich weiß,
    wie nahe Sie Mr. Hoffa und den Teamstern stehen.«
    Marcello fiel der Unterkiefer runter. Pete brach das Bil-
    lardqueue entzwei.
    Er hatte in Houston vierzehn Seiten herausgerissen. Sämt-
    liche Kennedy-Eintragungen beseitigt.
    Marcello reichte ihm die Hand. Littell küßte den großen
    Diamantring, als handele es sich um den Papst.
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    (Anniston, 11. 4. 61)
    Wählerregister und Steuerbescheide. Analphabetentests und
    Zeugenaussagen.
    Vier mit Papieren zugekleisterte Pinnwände – systematische
    Unterdrückung schwarz auf weiß, in Schreibmaschinenschrift.
    Das Zimmer war klein und armselig. Das Wigwam Motel
    war nicht gerade das St. Regis.
    Kemper arbeitete eine Klage wegen Stimmrechtsverwei-
    gerung aus. Auf der Grundlage eines Analphabetentests und
    einer Zeugenaussage.
    Delmar Herbert Bowen war ein Neger, am 14. 6. 19 in
    Anniston, Alabama geboren. Er konnte lesen und schreiben,
    und war, eigenen Angaben zufolge, eine »leidenschaftliche
    Leseratte«.
    Am 15. 6. 40 wollte sich Mr. Bowen als Wähler eintragen
    lassen. Der Beamte wollte wissen, ob er lesen und schreiben
    könne.
    Mr. Bowen bewies, daß er das sehr wohl konnte. Wor-
    aufhin ihm der Beamte, in der ausdrücklichen Absicht, ihn
    durchfal en zu lassen, Fragen über Differentialrechnung stel te.
    Mr. Bowen konnte die Fragen nicht beantworten. Wor-
    aufhin Mr. Bowen das Stimmrecht verweigert wurde.
    Er hatte den Schreibtest von Mr. Bowen beschlagnahmt.
    Er war zu dem Schluß gekommen, daß der Beamte in An-
    niston die Ergebnisse gefälscht hatte.
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    Der Mann behauptete, Mr. Bowen wisse nicht, wie man
    »Hund« und »Katze« buchstabiere. Mr. Bowen sei nicht be-
    kannt, daß Geschlechtsverkehr zur Schwangerschaft führen
    könne.
    Kemper heftete Seiten zusammen. Die Arbeit langweilte
    ihn. Das Bürgerrechtsmandat der Kennedys war für seinen
    Geschmack nicht mutig genug.
    Er war mehr für Kanonenbootdiplomatie.
    Er hatte sich gestern in der Kantine ein Sandwich gekauft.
    Aus purem Übermut im Teil für Farbige.
    Darauf hatte ihn so ein Kerl als »Niggerfreund« beschimpft.
    Er hatte ihn mit ein paar Karatehieben zu Brei verwandelt.
    Gestern nacht hatte man seine Tür beschossen. Einem
    Schwarzen zufolge hatte der Klan einen Häuserblock weiter
    ein Kreuz angezündet.
    Kemper schloß die Bowenakte. In fliegender Eile – er
    mußte in drei Stunden bei John Stanton in Miami sein.
    Den ganzen Vormittag über brachten Anrufe seinen Ter-
    minplan durcheinander. Bobby rief an und wol te eine Klage
    vorgezogen haben; Littel ließ seine neueste Atombombe platzen.
    »Ich habe Kopien gemacht, Kemper«, sagte Ward. »Und
    die eidesstattlichen Erklärungen über deine verdeckte Er-
    mittlung und Joe Kennedys Missetaten bleiben gegen alle
    Eventualitäten gesichert. Und ich würde es zu schätzen wissen,
    wenn du Pierre Le Grand vermitteln könntest, daß er mich
    besser nicht tötet.«
    Er rief Pete auf der Stelle an. »Daß du ja nicht Littell
    umlegst«, sagte er, »oder Carlos sagst, daß seine Geschichte
    Quatsch ist.«
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    »Ich bin doch nicht blöd«, sagte Pete. »Ich bin so lang
    im Geschäft wie du.«
    Littell hatte sie beide hereingelegt. Na und – aus den
    Büchern ließ sich allenfalls langfristig Profit schlagen.
    Kemper ölte die .45er. Bobby wußte, daß er sie trug – und
    lachte ihn deswegen aus.
    Er hatte sie auch zu den Inaugurationsfeierlichkeiten ge-
    tragen. Er hatte Bobby auf dem Weg zur Parade abgefangen
    und erklärt, daß er mit Laura Schluß gemacht habe.
    Auf Jack stieß er bei einem Empfang im Weißen Haus.
    Das war das erste Mal, daß er ihn »Mr. President« nannte.
    Jacks erstes Dekret als Präsident: »Für heute nacht ein paar
    Mädchen auftreiben.«
    Kemper fand

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