Ein amerikanischer Thriller
zwei Studentinnen aus Georgetown. Prä-
sident Jack wies ihn an, die Mädchen für spätabendliche
Quickies bereitzuhalten.
Kemper brachte sie in einem der Gästezimmer des Weißen
Hauses unter. Jack überraschte ihn, als er gähnte und sich
Wasser ins Gesicht spritzte.
Es war 3 Uhr früh, wobei die Feierlichkeiten bis weit in
den Morgen hinein dauern sollten.
Jack schlug eine kleine Stärkung vor. Sie gingen ins Oval
Office, wo ein Arzt Ampullen und Spritzen vorbereitete.
Der Präsident rollte einen Ärmel hoch. Der Doktor gab
ihm eine Injektion. John F. Kennedy sah aus, als hätte er
einen Orgasmus.
Kemper rollte einen Ärmel hoch. Der Arzt verabreichte
ihm eine Injektion. Es war wie ein Raketenantrieb.
Der Trip dauerte vierundzwanzig Stunden.
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Jacks Aufstieg wurde zu seinem eigenen. Das empfand
er mit geradezu magischer Deutlichkeit. Zeit und Raum
waren ihm, Kemper Cathcart Boyd, Untertan. So gesehen
waren Jack und er eins.
Er trieb eine von Jacks alten Flammen auf, um es mit
ihr im Willard zu treiben. Er erzählte Senatoren und Ta-
xifahrern von dem AUGENBLICK. Judy Garland brachte
ihm Twist bei.
Der Trip ging vorüber und machte Appetit auf mehr.
Doch er wußte, daß dies nur eine Entweihung des AUGEN-
BLICKS bedeuten würde.
Das Telefon klingelte. Kemper schloß die Reisetasche
und nahm ab.
»Kemper Boyd.«
»Bob hier, Kemper. Der Präsident ist bei mir.«
»Soll ich ihm meinen letzten Bericht wiederholen?«
»Nein. Sie sol en uns helfen, ein Kommunikationsproblem
auszubügeln.«
»In welcher Hinsicht?«
»Kuba. Mir ist klar, daß Sie nur informel mit den jüngsten
Entwicklungen vertraut sind, ich halte Sie aber gleichwohl
für den besten Mann.«
»Wofür? Was meinen Sie?«
Bobby reagierte verärgert. »Die vorgesehene Invasion durch
Exilkubaner, von der Sie vielleicht gehört haben. Richard
Bissell war gerade in meinem Büro und behauptet, daß die
CIA vor Ungeduld schäumt und daß die Kubaner kaum
mehr zu halten sind. Selbst der Ort der Landung steht bereits
fest. Playa Girón oder die Schweinebucht.«
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Das waren NEUE Neuigkeiten. Stanton hatte ihm nie
gesagt, daß sie in Langley bereits den Ort für die Landung
festgelegt hatten.
Kemper schützte Verwirrung vor. »Was kann ich da für Sie
tun? Sie wissen, daß ich keine Verbindungen zur CIA habe.«
Jack schaltete sich ein. »Bobby wußte nicht, daß die Dinge
derart weit gediehen sind, Kemper. Allen Dulles hat uns vor
meinem Amtsantritt darüber referiert, aber seitdem haben
wir nie mehr davon gesprochen. Was die verdammte Ange-
legenheit angeht, sind meine Berater ganz unterschiedlicher
Meinung.«
Kemper legte sein Schulterhalfter an. »Und jetzt sind
wir auf eine unabhängige Einschätzung des tatsächlichen
Bereitschaftszustands der Exilkubaner angewiesen«, sagte
Bobby.
Kemper lachte. »Denn falls die Invasion schiefgeht und
bekannt wird, daß Sie die sogenannten ›Rebel en‹ unterstützt
haben, sind Sie vor der Weltöffentlichkeit scheißgründlich
blamiert.«
»Das kann man so sagen«, sagte Bobby.
»Zur Sache«, sagte Jack. »Ich hätte die Angelegenheit schon
vor Wochen mit Bobby besprechen sollen, aber er war so
verdammt mit seiner Gangsterjagd beschäftigt. Kemper …«
»Jawohl, Mr. President?«
»Was das Datum angeht, bin ich mir al es andere als sicher,
und Bissell macht ständig Druck. Ich weiß, daß Sie unter
Hoover castrofeindliche Aktionen unternommen haben und
sich daher wenigstens ein bißchen …«
»Ich bin mit den kubanischen Angelegenheiten bis zu
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einem gewissen Grad vertraut, jedenfalls was die Aktivitäten
von Castro-Anhängern betrifft.«
Bobby verlor die Geduld. »Sie haben uns doch andauernd
wegen Kuba zugesetzt, also sehen Sie zu, daß Sie sich nach
Florida aufmachen, und schauen Sie sich um. Besuchen Sie
die Ausbildungslager der CIA, und fahren Sie durch Miami.
Rufen Sie an, wenn Sie meinen, daß das Unternehmen eine
Chance auf Erfolg hat, und machen Sie sich verdammt noch
mal auf die Socken.«
»Ich reise umgehend ab«, sagte Kemper. »In achtundvierzig
Stunden kriegen Sie einen Bericht.«
John starb fast vor Lachen.
Sie saßen auf Stantons Privatterrasse. Die CIA hatte ihm
den Umzug ins Fontainebleau gestattet – das Leben in Ho-
telsuiten war ansteckend. Eine Brise ging durch die Collins
Avenue. Kemper tat der Hals weh – er hatte ihm das ganze
Telefongespräch zitiert und ihm Jacks Bostoner Akzent
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