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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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Sie.«
    Er blieb ruhig. Carlos konnte ihn nicht brechen. Und er
    hatte noch immer die Möglichkeit, Bobby fertig zu machen.
    »Mir persönlich wären Sie lieber gewesen, Ward. Ich weiß,
    wie sehr Ihnen daran liegt, den Mann tot zu sehen.«
    Er fühlte sich sicher. Pete und Kemper fühlte er sich alles
    andere als freundschaftlich verbunden.
    »Der Flirt von Mo und Santo mit Castro hat mich ganz
    und gar nicht gefreut, Ward. Sie hätten mich sehen sollen,
    wie ich das rausgekriegt habe.«
    Littell holte sein Feuerzeug hervor. Massivgold – ein Ge-
    schenk Jimmy Hoffas.
    »Sie führen was im Schilde, Carlos. Nun werden Sie mir
    gleich bedeuten, für solche Risiken sei ich zu wertvoll, und
    mir einen Drink anbieten, obwohl ich seit zwei Jahren keinen
    Tropfen Alkohol mehr angerührt habe.«
    Marcel o beugte sich vor. Littel zündete ihm die Zigarre an.
    »Nicht zu wertvoll, was das Risiko betrifft, aber viel zu
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    wertvoll für eine Strafe. Der Meinung sind wir alle, und wir
    sind ebenso der Meinung, daß das mit Boyd und Bondurant
    scheißanders aussieht.«
    »Dennoch möchte ich den Drink nicht.«
    »Warum sollten Sie? Sie haben keine zweihundert Pfund
    Heroin gestohlen und all Ihre Partner von vorn bis hinten
    beschissen. Sie haben sich an einer Erpressung beteiligt, von
    der Sie uns hätten erzählen müssen, aber das ist nichts weiter
    als ein verdammt geringfügiges Vergehen.«
    »Dennoch möchte ich den Drink nicht«, sagte Littel . »Und
    ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn ich nun erfahren könnte,
    was ich bis Dallas für Sie tun kann.«
    Carlos wischte sich Asche von der Weste. »Sie, Pete und
    Kemper sollen sich nicht in die Pläne von Guy einmischen
    oder sonst irgendwie versuchen, ihn zu behindern. Lassen Sie
    diesen Lockhart laufen, und schicken Sie ihn nach Missis-
    sippi zurück. Pete und Kemper haben die gestohlene Beute
    abzuliefern.«
    Littell umklammerte sein goldenes Feuerzeug. »Was wird
    aus ihnen?«
    »Das weiß ich nicht. Da hab’ ich nichts zu sagen.«
    Die Zigarre roch ekelhaft. Die Klimaanlage blies ihm
    den Rauch ins Gesicht.
    »Es hätte geklappt, Carlos. Wir hätten es hingekriegt.«
    Marcello zwinkerte. »Geschäfte muß man geschäftlich
    sehen. Nicht rumjammern, wenn’s nicht so läuft, wie man
    möchte.«
    »Ich komme nicht dazu, ihn umzubringen. Das ist schon
    ein Jammer.«
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    »Sie werden damit leben müssen. Und immerhin hat Ihr
    Plan Guy zu einem Ablenkungsmanöver verholfen.«
    »Zu was für einem Ablenkungsmanöver?«
    Carlos balancierte einen Aschenbecher auf dem Bauch.
    »Banister hat einem Spinner namens Milteer vom geplan-
    ten Attentat in Miami erzählt, natürlich ohne Namen zu
    nennen. Guy weiß, daß Milteer ein Großmaul ist, und daß
    die Polizei von Miami einen Spitzel auf ihn angesetzt hat.
    Er hofft, daß Milteer das dem Spitzel steckt, der das seinem
    Führungsoffizier steckt, was zu guter Letzt dazu führen soll,
    daß der Autokonvoi durch Miami abgesagt wird und kein
    Mensch mehr an Dallas denkt.«
    Littell lächelte. »Wirkt ein bißchen weit hergeholt. Irgend-
    was aus einem Abenteuerroman für Kinder.«
    Carlos lächelte. »Das könnte man auch über die Geschichte
    mit den Teamsterbüchern sagen. Und über die Vorstellung,
    daß ich nicht von Anfang an gewußt hätte, was tatsächlich
    Sache war.«
    Ein Mann trat aus dem Badezimmer. Er hielt einen ent-
    sicherten Revolver in den Händen.
    Littell machte die Augen zu.
    »Bis auf Jimmy wissen alle Bescheid«, sagte Carlos. »Wir
    haben dich seit dem Augenblick, wo du mich über die Grenze
    gebracht hast, von Detektiven beschatten lassen. Sie wissen
    alles über deine Codebücher und deine Recherchen in der
    Library of Congress. Ich weiß, daß du mit den Büchern was
    vorhast, und dabei, mein Lieber, hast du von jetzt an Partner.«
    Littell öffnete die Augen. Der Mann wickelte ein Kissen
    um die Waffe.
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    Carlos schenkte zwei Drinks ein. »Du bringst uns mit
    Howard Hughes ins Geschäft. Wir werden ihm Las Vegas
    verkaufen und die Gewinne selber absahnen. Du hilfst uns,
    die Pensionskassenbücher in mehr sauberes Geld zu verwan-
    deln, als Jules Schiffrin sich je hat träumen lassen.«
    Ihm war, als schwebte er. Er versuchte, ein Ave Maria zu
    beten, und hatte den Text vergessen.
    Carlos hob das Glas. »Auf Las Vegas und die neue
    Zusammenarbeit.«
    Littell zwang den Drink hinunter. Das exquisite Brennen
    ließ ihn aufschluchzen.
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    (Meridian, 4. 11. 63)
    Die Heroinpacken im Kofferraum

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