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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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waren zu schwer, und die
    Hinterräder brachen aus. Eine simple Verkehrskontrol e – und
    er würde die nächsten dreißig Jahre im Gefängnis verbringen.
    Er hatte seinen Schatz aus dem Tresor geholt. Dabei war
    ein bißchen Puder auf den Boden gerieselt – genug, um
    Mississippi wochenlang zu betäuben.
    Santo wollte seinen Stoff zurück. Santo hatte die Ab-
    machung aufgekündigt. Santo ließ durchblicken, daß noch
    nicht alles ausgestanden war.
    Santo konnte ihn umbringen. Santo konnte ihn am Le-
    ben lassen. Santo konnte ihn mit einer Gnadenfrist foppen.
    Kemper hielt an einer roten Ampel. Ein Farbiger winkte
    ihm zu.
    Kemper winkte zurück. Der Mann war ein Diakon der
    Adventistenkirche – und äußerst skeptisch, was John F. Ken-
    nedy anging.
    »Ich trau’ dem Jungen nicht«, sagte der Mann jedesmal.
    Es wurde grün. Kemper gab Gas.
    Geduld, Herr Diakon. Der Junge hat noch achtzehn Tage
    zu leben.
    Sein Team war aus dem Rennen. Banisters drin. Juan
    Canestel und Chuck Rogers wechselten zu Guys Crew über.
    Das Attentat war auf den 22. November in Dallas an-
    gesetzt. Juan und ein korsischer Professioneller sollten von
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    zwei unterschiedlichen Orten aus schießen. Chuck und zwei
    Polizisten aus Dallas hatten den Auftrag, den Sündenbock
    umzulegen.
    Littel s ursprünglicher Plan, nur ein bißchen ausgeschmückt.
    So verbreitet war das Bestreben, King Jack umzulegen.
    Littell löste das Team auf. Lockhart ging zu seinem Klan
    zurück. Pete flog umgehend nach Texas, um mit seiner Freun-
    din zusammen zu sein. Die »Swingin’ Twist Revue« sollte
    am Tag des Attentats in Dallas auftreten.
    Auch ihn hatte Littell freigestellt. Eine Art Heimattrieb
    führte ihn nach Meridian.
    Nicht wenige Einwohner erinnerten sich an ihn. Einige
    Farbige grüßten ihn herzlich. Einige weiße Prols guckten
    ihn böse an und versuchten, ihn zu provozieren.
    Er nahm ein Zimmer im Motel. Er erwartete mehr oder
    weniger, daß Killer an die Tür klopften. Er aß dreimal am
    Tag im Restaurant und fuhr durch die Gegend.
    Es wurde dunkel. Kemper erreichte die Stadtgrenze
    von Puckett. Ein lächerliches Plakat, von Flutlichtern an-
    gestrahlt: Martin Luther King bei einer kommunistischen
    Schulungsveranstaltung.
    Das Foto war getürkt. Jemand hatte dem Reverend Teu-
    felshörner aufgemalt.
    Kemper bog nach rechts ab. Er gelangte auf den Feldweg,
    der zu Dougie Lockharts altem Schießstand führte.
    Der Feldweg führte ihn genau an den Rand des Geländes.
    Unter seinen Reifen brachen krachend Patronenhülsen entzwei.
    Er stellte die Lichter ab und stieg aus. Es war herrlich
    still – keine Schüsse und kein Rebellengeschrei.
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    Kemper zog die Waffe. Der Himmel war stockfinster – er
    konnte seine Zielscheibe nicht sehen.
    Patronenhülsen knirschten. Kemper hörte Schritte.
    »Wer da? Wer hat sich da auf mein Grundstück
    eingeschlichen?«
    Kemper stel te die Scheinwerfer an. Die genau auf Dougie
    Lockhart gerichtet waren.
    »Kemper Boyd.«
    Lockhart trat aus dem Lichtkegel heraus. »Kemper Boyd,
    dessen Akzent immer klebriger wird, je weiter er nach Süden
    kommt. Du hast was von einem Chamäleon, Kemper. Hat
    dir das mal jemand gesagt?«
    Kemper blendete die Scheinwerfer auf.
    Dougie, wasch deine Kutte – du siehst scheußlich aus.
    Lockhart kreischte vergnügt auf. »Boss, jetzt hast du aber
    die Verhörlampen voll aufgedreht! Boss, ich muß gestehen
    – ich habe den Brandanschlag auf die Niggerkirche in Bir-
    mingham verübt, jawohl!«
    Er hatte schlechten Atem und Pickel. Der Selbstgebrannte
    war noch auf drei Meter zu riechen.
    »Hast du das wirklich getan?« fragte Kemper.
    »So sicher, wie ich hier in deinem Scheinwerferlicht stehe,
    Boss. So sicher, wie Nigger –«
    Kemper schoß ihm in den Mund. Die nächsten Kugeln
    rissen ihm den Kopf ab.
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    96

    (Washington, D. C., 19. 11. 63)
    Bobby ließ ihn warten.
    Littel saß vor dem Büro. Bobby hatte in seiner Nachricht
    auf Pünktlichkeit gedrängt und mit Aplomb geschlossen:
    »Ich gebe jedem Hoffa-Anwalt zehn Minuten Zeit.«
    Er war pünktlich. Bobby beschäftigt. Zwischen ihnen
    war eine Tür.
    Littell wartete. Er war die Ruhe selbst.
    Marcello hatte ihn nicht gebrochen. Im Vergleich zu ihm
    war Bobby ein Kind. Daß er es bei dem einen Drink belassen
    hatte, war von Marcello mit einer Verbeugung zur Kenntnis
    genommen worden.
    Das Vorzimmer war holzgetäfelt und geräumig. Er fühlte
    sich stark an Mr. Hoovers Büro erinnert.
    Die Empfangsdame ignorierte ihn. Er

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