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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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zurückrufen. Der Auftrag hat oberste Priorität,
    und stellen Sie keinen weiteren Anruf durch, ehe er nicht
    zurückgerufen hat.«
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    Er sprach mit fester Stimme. Ungerührt, entschieden, ohne
    die geringste Spur von Unsicherheit.
    Bobby legte den Hörer auf. Das Blickeduell ging weiter.
    Wer als erster zwinkert, ist ein Feigling.
    Littell war versucht zu kichern. Epigramm: Wenn es um
    Macht geht, werden Männer zu Kindern.
    Die Zeit verging. Littell zählte die Minuten nach Herz-
    schlägen. Allmählich rutschte ihm die Brille von der Nase.
    Das Telefon klingelte. Bobby nahm ab und hörte zu.
    Littel stand reglos da und zählte einundvierzig Sekunden.
    Bobby warf das Telefon gegen die Wand.
    Und zwinkerte.
    Und zuckte.
    Und wischte sich die Tränen ab.
    »Du sollst verdammt sein für das Leid, das du mir zuge-
    fügt hast«, sagte Littell.
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    (Dallas, 20. 11. 63)
    Sie wird Bescheid wissen. Sie wird die Nachrichten hören
    und dein Gesicht sehen und wissen, daß du mitgemacht hast.
    Sie wird es mit der Erpressung in Zusammenhang brin-
    gen. Kompromittieren konntet ihr ihn nicht, so habt ihr
    ihn eben umgebracht.
    Sie wird wissen, daß das organisierte Verbrechen hinter
    dem Attentat steckt. Sie weiß, wie diese Leute gefährliche
    Verbindungen lösen. Sie wird dir vorhalten, daß du sie in
    eine derart riskante Geschichte verwickelt hast.
    Pete beobachtete Barbs Schlaf. Das Bett roch nach Son-
    nenöl und Schweiß.
    Er würde nach Las Vegas gehen. Zurück zu Howard
    »Dracula« Hughes. Mit Ward Littel als neuem Mittelsmann.
    Schläger und Drogenverkäufer. Eine Begnadigung eben:
    lebenslänglich statt Todesstrafe.
    Sie hatte die Bettücher weggestrampelt. Er bemerkte ein
    paar neue Sommersprossen an ihren Beinen.
    Sie würde sich in Las Vegas heimisch fühlen. Er würde
    Joey aus ihrem Leben rauswerfen und ihr ein festes Enga-
    gement verschaffen.
    Sie wäre bei ihm. Bei seiner Arbeit. Ein Nachtclubstar,
    der bekanntermaßen die Klappe halten konnte.
    Barb hatte sich in die Kissen geschmiegt. Wobei die Adern
    auf ihren Brüsten sich eigentümlich dehnten.
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    Er weckte sie. Sie war gleich hellwach, wie immer.
    »Willst du mich heiraten?« fragte Pete.
    »Klar«, sagte Barb.
    Ein Fünfzigdollarschein, und der Bluttest hatte sich erledigt.
    Die fehlende Geburtsurkunde wurde durch einen Hunderter
    ersetzt.
    Pete mietete einen Smoking, Größe 52, extralang. Barb
    fuhr beim Kascade Klub vorbei und holte ihr weißes Twist-
    kleid ab.
    Den Pfarrer fanden sie im Telefonbuch. Pete besorgte sich
    zwei Zeugen: Jack Ruby und Dick Contino.
    Dick sagte, daß Onkel Hesh einen Schuß brauche. Und
    weswegen er die ganze Zeit so aufgekratzt sei? Für einen
    Sterbenden sei er wirklich in Hochstimmung.
    Pete fuhr im Adolphus vorbei. Er verpaßte Heshie eine
    ordentliche Portion Heroin und legte ihm ein paar Schoko-
    riegel zum Knabbern hin. Seinen Auftritt im Smoking fand
    Heshie geradezu umwerfend komisch. Er lachte so sehr, daß
    er sich fast den Luftröhrenschlauch rausriß.
    Dick stiftete ein Hochzeitsgeschenk: ein Wochenende in
    der Hochzeitssuite des Adolphus. Pete und Barb zogen eine
    Stunde vor der Hochzeit ein.
    Pete fiel die Pistole aus dem Koffer. Der Page machte
    sich fast in die Hosen.
    Barb steckte ihm fünfzig Dollar zu. Der Junge rutschte
    auf Knien aus der Suite raus. Eine Hotellimousine brachte
    sie zur Kapelle.
    Der Prediger war ein Säufer. Ruby brachte seine kläffenden
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    Dackel mit. Dick spielte auf seiner Quetschkommode ein
    paar Hochzeitsmärsche.
    Sie schlossen den Bund fürs Leben in einem Loch am
    Stemmons Freeway. Barb schluchzte. Pete umklammerte ihre
    Hand so fest, daß sie zurückzuckte.
    Der Prediger stellte Falschgoldringe zur Verfügung. Der
    für Pete wol te nicht auf den Ringfinger passen. Der Prediger
    bot an, ihm eine Sondergröße zu bestellen – er bekam sein
    Zeug aus einem Versandhaus in Des Moines.
    Pete ließ den zu kleinen Ring in die Tasche gleiten. Bei
    den Worten »Bis daß der Tod euch scheide« bekam er wei-
    che Knie.
    Sie gingen ins Hotel. Barb wiederholte unablässig: Barbara
    Jane Lindscott Jahelka Bondurant.
    Heshie schickte ihnen Champagner und einen riesigen
    Präsentkorb aufs Zimmer. Der Kellner war ganz aufgeregt
    – am Freitag fährt der Präsident hier vorbei!
    Sie liebten sich. Das Bett war rosa, flauschig und unge-
    heuer groß.
    Barb schlief ein. Pete hatte für 20 Uhr einen Weckruf
    bestellt – die Braut hatte Punkt 21 Uhr einen Auftritt.
    Er konnte

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