Ein amerikanischer Thriller
einzupacken.
Hoffa scheuchte sie raus. »Wie geht’s dir, Jimmy?« sagte
Pete.
Hoffa hob einen mit Nägeln gespickten Baseballschläger
hoch. »Mir geht’s gut. Magst du das? Manchmal schwimmen
die Haie dicht am Boot vorbei, und du kannst ihnen ein
paar Hiebe verpassen.«
Pete klappte das Bandgerät auf und steckte das Kabel in
eine Fußboden-Steckdose. Die Tiger-Tapete flimmerte ihm
vor den Augen.
»Nett, aber ich hab dir was Besseres mitgebracht.«
»Du hast gesagt, du witterst Geld. Damit meinst du wohl
mein Geld für deine Mühe.«
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»Da steckt eine Geschichte dahinter.«
»Ich kann Geschichten nicht ausstehen, wo ich nicht die
Hauptperson bin. Und du weißt, wie beschäftigt –«
Pete legte ihm die Hand auf den Arm. »Ein FBI-Mann
hat mich gestellt. Er behauptete, der McClellan-Untersu-
chungsausschuß habe ihm was ›gesteckt‹. Er sagte, er hält
mich für verantwortlich in der Gretzler-Sache, und er sagte,
das sei Mr. Hoover egal. Du kennst Hoover, Jimmy. Er hat
dich und die Firma immer in Ruhe gelassen.«
Hoffa zog seinen Arm weg. »Und? Glaubst du, die haben
Beweise? Ist so was auf dem Band?«
»Nein. Ich glaube, das FBI spioniert hinter Bobby Kennedy
und dem Untersuchungsausschuß her in Hoovers Auftrag.
Oder was in der Art, und ich glaube, Hoover ist auf unserer
Seite. Ich hab den Burschen und seinen Partner zu einer Ab-
steige in Hol ywood verfolgt. Sie haben Wanzen und Sender
installiert, und mein Bursche, Freddy Turentine, hat sich
drangehängt. Und jetzt hör zu.«
Hoffa tippelte auf und ab, als ob er sich langweilte. Hoffa
strich sich tigergestreifte Fitzelchen vom Hemd.
Pete schaltete auf »Play«. Das Band rauschte leise. Sexge-
stöhn und Matratzenknarren, das stetig lauter wurde.
Pete stoppte die Zeit. Senator John F. Kennedy war ein
2,4-Minuten-Mann.
Darleen Shoftel täuschte einen Höhepunkt vor. Da, da
war er, der Bostoner Akzent: »Mein gottverfluchter Rücken
hat mich im Stich gelassen.«
Darleen: »Das war guuuuut. Kurz und süß ist am
schönsten.«
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Jimmy wirbelte den Baseballschläger durch die Luft. Er
hatte Gänsehaut bekommen.
Pete spielte an den Knöpfen und spulte vor zu dem guten
Material. Zwei-Minuten-Jack schwärmte:
»… eines Teamsters … von Hoffa die Schnauze voll …
da steht der mutige dumme Polack, Roland Sowieso aus
Chicago, und Bobby nimmt ihn mit nach Hause zum Essen.
Siehst du, äh …«
Hoffa explodierte. Hoffa hielt den Baseballschläger mit
beiden Händen fest.
»Roland Sowieso hat proletarischen Stil … Bobby hat
sich in Hoffa verbissen. Und wenn Bobby zugebissen hat,
läßt er nicht mehr los.«
Hoffa kriegte schon wieder Gänsehaut. Hoffa kriegte
Glotzaugen wie ein Insekt oder ein verschreckter Nigger.
Pete trat einen Schritt zurück.
Hoffa zog durch – der nagelbestückte St.-Louisville-
Schläger SAUSTE durch die Luft –
Stühle zerbarsten zu Kleinholz. Tischbeine zerbrachen.
Nägel drangen in Wände bis aufs blanke Holz.
Pete trat ganz weit zurück. Ein leuchtender Jesus-Türstopper
explodierte zu Plastikstaub.
Papierschwaden wehten durchs Zimmer. Holzreste flogen durch
den Raum. Die Fahrer schauten vom Bürgersteig aus zu – Jimmy
holte Richtung Fenster aus und beschoß sie mit Glassplittern.
James Riddle Hoffa: nach Luft japsend, die Augen ge-
spenstisch starr.
Der Schläger verklemmte sich an einer Türklinke. Jimmy
glubschte: Was nun?
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Pete packte zu und hielt ihn mit beiden Armen fest. Jim-
mys Augen verdrehten sich wie bei einem Epileptiker.
Hoffa versuchte, um sich zu schlagen und sich loszureißen.
Pete drückte ihm fast die Luft ab und sprach gleichzeitig
beruhigend auf ihn ein.
»Freddy bleibt für zweihundert am Tag in der Leitung.
Früher oder später kriegen wir was in die Finger, womit du
den Kennedys den Hals brechen kannst. Ein paar politische
Schmuddelakten hab ich auch. Irgendwann können sie von
Nutzen sein.«
Hoffa schien halbwegs zu sich zu kommen. Er hatte eine
Quietschstimme wie unter Lachgas: »Was … willst … du?«
»Mr. Hughes fängt an zu spinnen. Ich dachte, ich komm’
zu dir, dann gleicht’s sich aus.«
Hoffa machte sich los. Sein Körpergeruch raubte Pete
beinahe den Atem: Schweiß und ein bil iges Eau de Cologne.
Al mählich verschwand die ungesunde Gesichtsfarbe. Das
Keuchen ebbte ab. Die Stimme rutschte ein paar Oktaven
nach unten.
»Ich geb’ dir 5 Prozent vom Taxistand. Du sorgst da-
für, daß die Mitschnitte
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