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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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genuckelt hatte. Das Wort »peinlich« würde diese Situation nicht einmal annähernd beschreiben.
    Ich flüchtete zum Treppenhaus, wobei ich an Amys Schreibtisch vorbeikam. Sie tippte etwas in ihren Computer und sah erstaunt zu mir hoch, als ich an ihr vorbeifegte. Ich hielt Daumen und kleinen Finger an mein Ohr, die universelle Geste
für »Ruf mich an«, und verschwand durch die Tür zum Treppenhaus.
    Ich raste die Treppen zur Tiefgarage hinunter und dann hinaus durch eine Tür zu meiner Rechten, wonach ich mich in Torontos PATH-System befand, dem riesigen Tunnellabyrinth unter dem Geschäftsviertel. Ich hatte PATH schon immer geliebt, weil es mir half, dem ekligen Winter zu entfliehen, während ich teure Schuhe trug. Kombinierte man Schneematsch mit hochhackigen Pumps, erzielte man keine besonders guten Ergebnisse.
    Eigentlich war die Bezeichnung »Tunnel« nicht ganz zutreffend. Es waren eher schmale Gänge eines gewaltigen Einkaufszentrums. Gesäumt von Restaurants und Geschäften, bildeten sie einen großen, unterirdischen Gebäudekomplex. Geflieste Korridore führten in alle Richtungen. Zeichen an der Decke und den Wänden wiesen nach Adelaide oder zur King Street oder zur Bay. Die regelmäßigen Benutzer brauchten nie zu diesen Zeichen hochzusehen, sondern sahen entspannt geradeaus, die Lippen am Milchschaum ihrer Cappuccinos oder die Nasen in den Globe and Mail vergraben, während sie zu Fuß durch die Massen der Pendler marschierten. Die Touristen schlenderten umher, als hätten sie gerade eine surreale, unterirdische Welt betreten. Sie waren es, die mir normalerweise in die Quere kamen.
    Ich bog rasch nach rechts ab, stieß die großen Glastüren auf und stieg in die U-Bahn. Die Augen starr geradeaus, ohne zu blinzeln, ließ ich mich jetzt auf einen Blick-Wettkampf mit den grauen Bahnhöfen ein, die vor dem Fenster an mir vorbeizischten.
    Ich stieg an meiner üblichen Haltestelle aus, ging konzentriert zu meinem Wohnblock und fuhr mit dem Aufzug in den
zehnten Stock. Ich schob den Schlüssel ins Schloss, betrat meine Wohnung und schloss automatisch die Tür hinter mir wieder ab.
    Ich konnte noch immer das Blut von Missus Saunders Wunde auf meiner Zunge schmecken. Es schmeckte verdammt gut.
    Meine Knie gaben unter mir nach, und ich fiel auf den Boden, direkt zwischen Eingangstür und Kühlschrank. Die Lähmung, in der ich mich befunden hatte, wich allmählich, und zurück blieb eine bizarre Wahrheit, die ich den ganzen Tag zu leugnen versucht hatte.
    Es war kein Traum gewesen.
    Ich war ein Vampir.
    Was zum Teufel sollte ich jetzt tun?

4
    Z u schlafen schien fürs Erste die beste Wahl zu sein. Sicher würden etliche Leute behaupten, dass ich wegen der schockierenden Erkenntnis, ein blutsaugendes Monster zu sein, ohnmächtig geworden wäre, aber ich nenne es lieber ein kurzes Power-Nickerchen.
    Als ich aufwachte, war es dunkel in meiner Wohnung, was ein bisschen merkwürdig war. Denn immerhin hatte ich das Büro lange vor Mittag verlassen. Ich rappelte mich vom Küchenboden hoch und schaltete das Licht an. Die Uhr am Backofen zeigte 19:30 Uhr.
    Ich hatte fast acht Stunden geschlafen. Das war nicht gut, gar nicht gut.

    Mein Mund fühlte sich so trocken an wie die Wüste. Ich schenkte mir ein Glas Wein aus einer halb leeren Flasche ein, die ganz hinten im Kühlschrank versteckt gewesen war, und leerte es, während ich versuchte, meine rasenden Gedanken zu sortieren.
    Ich bin ein Vampir . Die Worte schwirrten mir durch den Kopf. Ein Blut saugender, wallende Umhänge tragender Vampir – mit einem großen V!
    Mir wurde wieder schwindlig.
    Ich schnappte mir das Telefon vom Küchentresen. Auf meiner Mailbox warteten fünf Nachrichten. Die erste war von meiner Mutter.
    »Sarah? Bist du da, Honey? Nimm bitte ab.« Ihre Botschaften fingen immer so an. »Ich wollte dich nur daran erinnern, dass die Proben für die Hochzeit und das Dinner am Montag um sechzehn Uhr beginnen, aber wir wollen mit dir ein bisschen früher hinfahren. Ruf uns an, damit wir wissen, wann wir dich erwarten können, ja?«
    Ich seufzte. Ich sollte eine der Brautjungfern bei der Hochzeit meiner Cousine in Abottsville, Ontario, sein. Spontan beschloss ich, die Scarlett O’Hara zu geben und erst morgen darüber nachzudenken. Im Moment hatte ich Wichtigeres zu tun. Was noch milde ausgedrückt war.
    Die nächsten vier Nachrichten stammten allesamt von Amy. Sie wollte unbedingt wissen, warum ich gefeuert worden war. Offenbar zirkulierten im Büro

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