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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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kam von links. »Es ist in Ordnung. Du kannst Miss Dearly jetzt mir überlassen.«
    Der Klang dieser Stimme löste einen Schauer auf meinem Rücken aus wie der erste Schluck Tequila auf der Erstsemesterfeier. Schockierend, unerwartet, aber keineswegs unangenehm.
    Ich drehte mich um, auch wenn ich wusste, wer es war.
    Der Meister.
    Er sah anders aus als gestern Nacht. Beherrschter. Weniger selbstmörderisch. Sein dunkles, fast schwarzes Haar war
zurückgekämmt. Er hatte kräftige Wangenkochen, eine gerade Nase und ein kräftiges, mit modischen Bartstoppeln bestücktes Kinn. Auf seinen vollen Lippen zeigte sich natürlich nicht das geringste Lächeln, und die grauen, fast silbernen Augen beobachteten mich, als wäre ich die einzige Person im Club.
    Er war, im Unterschied zu den Gästen, total in Schwarz gekleidet. Er trug ein Button-down-Seidenhemd, das am Hals offen stand, ein schwarzes Jackett und eine schwarze Anzughose. Das machte sein Gesicht noch blasser, aber es war trotzdem nicht unattraktiv und wirkte kein bisschen teigig. Er strahlte aus jeder Pore Macht aus, eine innere Energie, bei der mich bis zu den Zehenspitzen ein Kribbeln überlief.
    Halleluja!
    »Sarah«, sagte er. »Ich war mir nicht sicher, ob Sie kommen würden.«
    Ich zwang mich zu einem Lächeln. »Und doch bin ich da.«
    Barry stieß einen erstickten Laut aus, und ich zog ein Gesicht. Vermutlich wollte er, dass ich mich vor dem Meister verbeugte oder so was. Darauf konnte er lange warten.
    Thierrys Blick glitt zu dem kleinen Mann. »Sei so nett und bring Miss Dearly und mir etwas zu trinken.«
    Barry verbeugte sich, dieser kleine Arschkriecher. Dann verschwand er in Richtung Bar. Thierry legte seine Hand unter meinen Ellbogen und steuerte mich zu einer Nische.
    »Bitte setzen Sie sich«, sagte er.
    Ich setzte mich.
    Er glitt mir gegenüber auf die Bank und sah mir in die Augen. »Ich kann mir vorstellen, dass dies alles ziemlich überwältigend für Sie sein muss.«
    »Das kann man wohl laut sagen.« Ich lehnte mich zurück
und bemühte mich, angesichts der Situation so locker wie möglich zu wirken. »Ich dachte, das hier wäre ein Sonnenstudio?«
    Er hob seine dunklen Brauen. »Das ist es auch. Aber wie Sie ja selbst sehen, ist es noch viel mehr. Der frühere Besitzer hielt es für einen sehr ironischen Witz. Ein Vampirclub hinter der Fassade eines Sonnenstudios.«
    »Sehr witzig.«
    Thierry lächelte nicht.
    Ich schluckte und versuchte meine Nervosität loszuwerden. »Also gehört Ihnen dieser Laden, ja?«
    »Ja.«
    »Cool.«
    Er ließ sich nicht anmerken, ob er es cool fand.
    Ich lächelte gezwungen. »Hören Sie, ich habe einen Haufen Fragen an Sie wegen dieser Vampir-Sache.«
    »Ah. Dann glauben Sie also immerhin bereits, dass dies kein Traum ist?«
    Ich wich seinem Blick aus und konzentrierte mich darauf, eine Falte in der roten Tischdecke zu glätten. »Ehrlich gesagt habe ich tatsächlich geglaubt, es wäre ein Traum. Ich war sogar fest davon überzeugt. Jedenfalls bis heute etwas sehr Sonderbares passiert ist.«
    »Was ist passiert?«
    Ich war verlegen, aber gleichzeitig wollte ich unbedingt zu den Fragen kommen, die mir auf der Seele brannten, also schilderte ich ihm kurz die Episode mit dem Fingernuckeln. Ob er sich darüber amüsierte, ließ er sich nicht anmerken.
    »Das ist zu erwarten«, meinte er, als ich fertig war. »Ihr Körper verlangt jetzt nach Blut. Sie haben einfach instinktiv reagiert.«

    »Aber ich will diesen Instinkt nicht. Wie kann ich ihn abstellen?«
    Diese Bemerkung hätte mir fast ein Lächeln eingebracht. Fast.
    »Man kann ihn nicht abstellen.«
    Barry trat mit zwei Drinks auf einem Tablett an unseren Tisch. Vor Thierry platzierte er ein Martiniglas mit einer dunkelroten Flüssigkeit. »Ihr üblicher Drink, Meister. Und einen Zögling-Spezial.«
    Er stellte einen weiteren Energiedrink für Vampire vor mich. Leicht rosafarbenes Wasser. Ich knirschte mit den Zähnen und sah Thierry an.
    »Muss ich?«
    »Nein.«
    Mein Blick glitt wieder zu dem verdünnten Blut. »Wenn ich es nicht trinke, bekomme ich wieder diese höllischen Kopfschmerzen, richtig?«
    Er ließ sich Zeit mit seiner Antwort. »Das ist richtig.«
    »Also gut, dann runter damit!« Ich trank einen Schluck. Verdammt, schmeckte das fantastisch! Ich bot gewiss ein Bild der Peinlichkeit, aber he, wenigstens war es besser, als an Fingern zu nuckeln.
    Nach einem Moment stellte ich das leere Glas auf den Tisch zurück, schmatzte und wischte mir den Mund mit

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