Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
ich ihn zum bestimmt dreißigsten verdammten Mal nicht »Meister« genannt hatte, als er an mir vorbei auf Amy sah.
Seine Kinnlade sackte herunter und entblößte seine winzig kleinen Reißzähne.
Ich drehte mich um und sah, wie Amy ihn ebenfalls anstarrte.
Ich könnte schwören, dass anschließend zwei Amors über uns flatterten und jeweils einen Pfeil in die Herzen der beiden schossen. Komisch, aber wahr: Es war Liebe auf den ersten Blick.
Ich zog die Augenbrauen hoch. »Ihr wollt mich wohl veralbern!«
Barry stürzte sich förmlich auf Amy, nahm ihre Hand in seine und küsste sie zart. »Ich bin Barry Jordan, und stehe zu Ihrer Verfügung, meine entzückende Lady.«
»Da bleibt mir doch glatt die Spucke weg«, erklärte ich.
Amy warf mir einen kurzen Seitenblick zu. »Amy«, hauchte sie und errötete, was recht niedlich aussah. »Amy Smith.«
»Und da dachte ich vorhin, mir würde übel.« Sie ignorierten mich. »Okay, schon gut. Vertreibt euch die Zeit, ihr zwei. Ich brauche nicht lange.«
Ich stieß die Eingangstür zum Club auf. Er war besser besucht, als ich erwartet hatte. Beinahe jeder Tisch war besetzt. Die Band stand auf der Bühne; die Musik war fast zu laut, um sich zu unterhalten. Zelda stand hinter der Bar und winkte mich zu sich, als sie mich entdeckte.
»Hey«, sagte sie und fletschte ihre Reißzähne in einem Lächeln, als ich näher kam. »Lange nicht gesehen.«
»Ganz so lange war es nun auch wieder nicht.« Ich schwang mich müde auf einen leeren Barhocker und ließ meinen Blick durch den vollen, verrauchten Club gleiten.
»Du bist philosophischer als noch vor drei Tagen.« Sie schob mir ein Schnapsglas mit Blut hin. Hoffentlich ging er
aufs Haus, denn ich hatte noch schlappe fünfzig Cent bei mir.
»Ich glaube, es war eine Art philosophische Woche. Eine von diesen Wochen, in der man mit dem Gedanken spielt, ein Bad mit dem einstöpselten Toaster zu nehmen. Hier ist ja ganz schön was los.«
Zelda sah sich um, während sie eine weitere Runde Drinks vorbereitete. »Es sind zurzeit nur noch wenige Clubs geöffnet. Deshalb sind die anderen ziemlich überfüllt.«
George tauchte neben mir auf und schenkte mir eines seiner fabelhaften Chippendale Lächeln. »He, Schöne. Nach deinem dramatischen Abgang heute Morgen hatte ich schon Angst, dass ich dich hier gar nicht mehr sehen würde.«
Ich erwiderte sein Lächeln. Wenn er heute Abend arbeiten konnte, musste er wohl recht schnell gesund geworden sein. »Jedes Mal, wenn ich herkomme, sage ich, dass ich nie wiederkomme. Und da bin ich.«
»Willst du, dass ich, du weißt schon wen, für dich suche?«
»Wenn du Thierry meinst: Nein, den spüre ich lieber selbst auf. Aber jetzt noch nicht.«
Zelda griff quer über die Theke nach meiner Hand. »Tut mir leid, wegen unseres Besuchs aus Frankreich. Ich hatte keine Ahnung, dass sie auftauchen würde.«
Ich versuchte, mich dumm zu stellen. Was nicht allzu schwer war. »Wen meinst du denn?«
»Queen Vee, natürlich.«
»Ach die «, ich zwang mich zu lachen. »Warum sollte ich ein Problem damit haben, dass sie hier ist?«
Zelda betrachtete mich eine Sekunde. »Ach, war nur so ein Gedanke.« Sie wechselte einen vielsagenden Blick mit George. »Schon gut.«
»Wo wir gerade über Veronique sprechen« – ich sah mich in dem schwach beleuchteten Club um – »hat sie gesagt, wie lange sie vorhat, in der Stadt zu bleiben?«
»Ich habe sie nicht gefragt«, antwortete George. »Sie mag mich nicht besonders, frag mich nicht, warum. Aber es scheint unendlich zu sein.«
»Ihr Besuch oder ihre Abneigung gegen dich?« Zelda lachte.
»Wahrscheinlich beides.«
Ich lächelte. »Es ist schön, dass sie uns besucht. Sie scheint eine sehr interessante Person zu sein.«
Sie sahen sich wieder an. »Bemüh dich nicht weiter, Sarah«, meinte Zelda dann. »Du musst uns nichts vormachen. Wir wissen, dass du höllisch eifersüchtig bist.«
»Eifersüchtig? Warum sollte ich eifersüchtig sein?«
George sah Zelda an. »Sie ist total eifersüchtig. Und kannst du es ihr verübeln? Thierry ist zum Niederknien. Glaub mir, wenn ich Gelegenheit hätte … würde ich … also, ich will nicht ins Detail gehen, bevor ich nicht eure Pässe kontrolliert habe, um sicherzustellen, dass ihr alt genug seid, um zu hören, was ich machen würde.«
»Eigentlich«, sagte ich, »bin ich überhaupt nicht an verheirateten Männern interessiert, insbesondere nicht an solchen, die so wenig Informationen über sich preisgeben. Also,
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