Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
…« Er zögerte. »Normalerweise versuchen sie so viele wie möglich im Freien zu erwischen, aber nicht ein komplettes Massaker aller Vampire in einem Umkreis von hundert Kilometern anzurichten. Dieser Plan ist größer als alles, was ich jemals zuvor gehört habe.«
Mir stockte der Atem. »Glaubst du, er hat nur angegeben? Ein bisschen Machosprüche geklopft?«
»Das dachte ich zunächst auch, aber er hat eine ganze Weile darüber geredet. Als gäbe es dieses Jahr eine Art Masterplan. Etwas, von dem selbst ich nichts wusste, was mich allerdings nicht sonderlich überrascht. Mein Vater war nie sehr gesprächig, was seine Pläne angeht. Ich glaube, es stimmt. Peter meint, sie hätten einen Insider.«
»Was soll das heißen?«
»Einen Informanten unter den Vampiren. Ein Vampir, der ihnen Namen und Orte verrät.«
Ein Vampirverräter, der bereit war, seine Gefährten zu verraten! Das war ungeheuerlich! Vermutlich war das der Grund, warum einige der geheimen Clubs aufgeflogen waren. Und das Midnight Eclipse konnte ohne weiteres der nächste auf der Liste sein. Veronique hatte gesagt, dass sie heute Abend ganz normal öffnen würden. Ich musste Thierry warnen, er musste vorsichtig sein.
Ich sah Quinn an. »Alles okay?«
»Mir geht’s gut«, sagte er. »Pass auf dich auf, Sarah.«
Er erwiderte meinen Blick einen Moment, dann drehte er sich um und ging.
»Auf Wiedersehen, Quinn!«, rief Amy ihm fröhlich hinterher. »Es war sehr nett, dich wiederzusehen.«
»Du solltest jetzt sofort nach Hause gehen«, sagte ich zu Amy.
Sie lächelte mich an. »Klar, träum weiter. Wohin gehen wir jetzt?«
» Wir gehen nirgendwohin.«
Sie runzelte die Stirn. »Wann bist du so ernst geworden?«
»Ernste Situationen verlangen ernste Mienen. Und jetzt geh nach Hause.«
»Nein.« Sie verschränkte die Arme.
»Geh nach Hause oder ich beiße dich.«
Sie hielt mir ihren Hals hin. »Mach schon, ich würde gern sehen, wie du das versuchst.«
Ich rümpfte die Nase. »Krass. Gut, dann soll es wohl so sein. Komm mit. Aber versprich mit, dass du ruhig bist und dich benimmst. Sag nichts und guck so böse, wie du kannst.«
»Das kriege ich schon hin.«
Ich hielt das erste Taxi an, das vorbeikam und gab ihm die Adresse des Midnight Eclipse . Eigentlich wollte ich nicht dorthin. Ich wollte Thierry nach unserem Gespräch am Nachmittag nicht wiedersehen, aber ich konnte es schaffen. Ich musste es einfach tun. Ich würde hineinmarschieren und ihm sagen, was Quinn mir erzählt hatte. Dann würde ich wieder gehen, Auftrag erfüllt, und er würde mir nie mehr unter die Augen kommen. Das klang recht simpel.
Aber dann durchzuckte es mich, und ich erinnerte mich daran, was ich empfunden hatte, als Thierry mich in meinem Schlafzimmer in Abottsville geküsst hatte. Es war wunderschön gewesen, so perfekt, so unglaublich. Und danach ging alles so schnell den Bach hinunter. Es war kompliziert. Ich wollte eigentlich nur, dass er mich in die Arme nahm und mir sagte, dass alles nur ein Schabernack gewesen war, dass
es keine Frau gab, dass er all diese schrecklichen Dinge nur gesagt hatte, um herauszufinden, was ich wirklich für ihn empfand. Dann wäre alles wunderbar und perfekt, und wir würden gemeinsam in seinem schwarzen Audi in den Sonnenuntergang fahren, die dunklen Sonnenbrillen fest auf der Nase. Und lebten für immer und ewig glücklich und zufrieden.
Aber so einfältig war ich nicht. Glücklich für immer und ewig gab es nur im Märchen. Ich kannte kein Märchen, in dem ein Vampir vorkam. Sie tauchten in Horrorgeschichten auf, und in denen lebte niemand glücklich und zufrieden für immer und ewig.
»Du bist so still«, sagte Amy neben mir. »Was ist los?«
»Nichts.« Ich wischte mir eine verirrte Träne von der Wange.
»Sarah!«, drängte sie. »Sag mir sofort, was nicht stimmt!« Ich sah sie an und revidierte meine Antwort. »Alles.«
Sie nickte, als würde sie verstehen, und insistierte nicht weiter in mich.
Als der Taxifahrer vor dem Sonnenstudio hielt, fischte Amy die Geldbörse aus ihrer Handtasche, um zu bezahlen. Diese Location verwirrte sie sichtlich, aber sie folgte mir brav wie ein guter Freund durch die Eingangstür.
Barry saß am Empfang in seinem üblichen, niedlichen schwarzen Smoking. Er sprang auf und baute sich vor der schwarzen Tür auf.
»Oh«, sagte er verächtlich. » Du bist zurück.«
»Ja«, sagte ich. »Und du bist klein. Ich muss zu Thierry.«
Er war drauf und dran, mich dafür zurechtzuweisen, dass
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