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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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blutüberströmten Körper auf einen Haufen von Leichen in der Nähe, und zündeten sie dann an.«
    »Und dann?« Ich schrie fast.
    »Sarah, meine Liebe, du musst Geduld lernen. Da du jetzt bist, was du bist, verfügst du über den Luxus, Zeit zu haben. Nutze sie gut, denn manchmal ist Zeit alles, was wir besitzen.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Entschuldige. Bitte erzähl weiter.«
    »Der Pöbel hatte sich allmählich zerstreut. Sie hatten genug
Tod erlebt und sahen keinen Grund, zu warten, bis das Feuer die von ihnen so gefürchtete Krankheit verbrannte. Ich war zu diesem Zeitpunkt sehr hungrig. Ich verließ mein Haus und schlenderte zwischen den Toten umher, hielt hier und da, um ein bisschen zu kosten. Zumeist war es jedoch recht unappetitlich.«
    Ein kühler Luftzug streifte meinen Hals, als sich die Tür in der Nähe unserer Nische öffnete und eine Gruppe von etwa zehn Männern den bereits überfüllten Pub betrat. Ich versuchte, sie zu ignorieren und mich auf Veroniques Geschichte zu konzentrieren.
    »Schließlich kam ich auch an diesem Mann vorbei … der mir damals jedoch mehr wie ein Junge erschien. Ich war damals schon fast fünfzig Jahre alt, sah jedoch noch genauso aus wie du mich heute siehst. Ich glaube, ich trug nur meine Haare etwas länger.«
    Ich gab mir wirklich Mühe, geduldig zu sein. Ganz ehrlich. Die Knöchel meiner Finger traten schon weiß hervor, weil ich unter dem Tisch meine Knie umklammerte, um mich davon abzuhalten, ihr meine Faust in ihr makelloses Gesicht zu hämmern.
    »Er lebte noch«, sagte sie. »So gerade eben. Er war sehr schwer verletzt und hatte sehr viel Blut verloren. Er war kein großes Mahl für mich. Aber dann öffnete er die Augen und starrte mich von der Spitze des brennenden Haufens von Leichen an. Seine Augen haben einen wirklich außergewöhnlichen Grauton, fast silbern. Besonders, als sie im Schein des Feuers funkeln.
    Plötzlich war ich sehr angetan von ihm, obwohl er so schmutzig und verschwitzt war. Ich zerrte ihn von dem Haufen herunter und schleppte ihn zu meinem Haus. Ich wusch
ihn so gut ich konnte und dann … schuf ich ihn. Es war dumm von mir, das zu tun, nur weil mir seine Augen gefielen, aber ich war wohl auch ein wenig einsam und sehnte mich nach Gesellschaft. Am nächsten Tag bereute ich meine Handlung, weil ich nicht das geringste Interesse hatte, mich um einen Zögling kümmern zu müssen. Ich brauchte jemand, der sich um mich kümmerte, aber es war nun mal passiert, und ich habe mich nie vor einer Verantwortung gedrückt.
    Als er am nächsten Tag erwachte, war er ziemlich verwirrt. Er hatte noch nie von meinesgleichen gehört, von dem, was auch er jetzt war, und es dauerte recht lange, bis er es verstand. Er war sehr ängstlich und versteckte sich die meiste Zeit vor mir.« Sie lachte zärtlich. »Er nannte mich einen Teufel. Ach ja, all diese Erinnerungen.«
    Sie trank noch einen Tropfen von ihrem ersten Tequila, während ich bereits meinen vierten kippte.
    »Mit der Zeit hat er akzeptiert, was geschehen war, hat seine zweite Chance zu leben sogar zu schätzen gewusst. Wir haben uns einige Jahre in dem Dorf versteckt, bevor wir nach Paris umgezogen sind. Dort trafen wir zum ersten Mal auf Jäger – bis zu dieser Zeit habe ich von ihrer Existenz überhaupt nichts gewusst. Marcellus hatte nicht erwähnt, dass man uns so verachtete, dass es Leute gab, die uns schaden wollten. Wir machten aus unserer Unsterblichkeit keinen Hehl, waren stolz auf das, was wir waren, und sprachen ganz ungeniert darüber, weil wir andere unserer Art suchten. In Paris haben wir dann geheiratet, und ich glaubte eine Weile, dass ich mit Thierry so glücklich sein könnte, wie ich es mit Marcellus gewesen war.«
    Ich sah, wie ihre Knöchel weiß wurden, als sie die Tischkante umklammerte.

    »Bis zu dem Tag, an dem ich ihn wiedersah. Am anderen Ufer der Seine. Er war mit einer anderen Frau zusammen, einem jungen Mädchen von kaum sechzehn Jahren, die noch frische Bissspuren an ihrem Hals hatte. Da wurde mir klar, dass Marcellus mich verlassen hatte, weil« – sie verstummte und nahm zitternd einen Schluck von ihrem Drink – »weil ich zu alt war.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Aber du sahst doch noch genauso aus. Du hast aufgehört zu altern.«
    »Männer«, sagte sie nur, als ob das alles erklärte. Na ja, irgendwie tat es das wohl auch.
    »Thierry und ich besuchten an jenem Abend die Oper. Ich versuchte zu vergessen, dass ich Marcellus nach so vielen Jahren

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