Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Sie meinte, es käme daher, dass ich Thierrys Blu... ähm... Kaffee trinken würde. Thierry kocht wirklich einen ziemlich starken Kaffee. Er wirkt eher wie Espresso, wenn du mich fragst.«
Sie nickte. »Ja natürlich, das wird der Grund sein. Ja, sein … Kaffee muss inzwischen ziemlich stark sein.«
Ich seufzte. »Ich halte diese Büroanalogie nicht mehr aus. Können wir nicht vielleicht über etwas anderes reden?«
Sie betrachtete mich ein paar Sekunden. »Mir wird langsam klar, dass hinter deiner Freundschaft mit meinem Mann mehr steckt, als ich ursprünglich angenommen habe.«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, denk das nicht, denn es trifft schlichtweg nicht zu. Wir sind nur Freunde, und nach dem heutigen Abend bin ich nicht einmal sicher, ob ich selbst das nur sein möchte.«
»Wie meinst du das?«
»Tut mir leid, wenn das für jemand wie dich extrem naiv klingt, aber was ich heute Abend gesehen habe, hat mir überhaupt nicht gefallen. Dass Thierry zu so etwas fähig ist … ist einfach schrecklich. Auch wenn er glaubt, es aus den richtigen Gründen zu tun, werde ich das nie verstehen.«
»Das stimmt.« Sie trank einen weiteren winzigen Tropfen von ihrem Drink. Bei diesen Tempo würden wir die ganze Nacht hier rumhocken. »Eigentlich entspricht es mehr seiner Art, sich zu verstecken, wenn Gefahr in Verzug ist, und erst wieder herauszukommen, wenn sie gebannt ist.«
»Wie bitte?«
Sie lächelte. »Ich will dir etwas sagen, meine Liebe, du musst sehr tapfer sein, wenn du nach all dem, was du in der letzten Woche durchgemacht hast, am Ende nicht einmal sonderlich mitgenommen aussiehst. Das ist wirklich bewundernswert. Aber es gibt eben auch Leute, die lieber den Kopf in den Sand stecken und hoffen, dass ihnen nichts Schlimmes passiert.«
Ich blinzelte verwirrt. »Willst du mir sagen, dass Thierry sich wie ein Strauß benimmt?«
Sie musste sich irren. Sprachen wir über zwei verschiedene Thierrys? Vielleicht hatte ich ja diesen Teil des Gesprächs verpasst, hatte einen Blackout gehabt. So etwas kommt vor.
»Früher einmal war er so, ja. Ach, ich könnte dir Geschichten erzählen.«
Ich bestellte noch einen Tequila. »Schieß los!«
»Nein, nein. Ich sollte nicht weitersprechen. Ich möchte seine Fassade als tapferen und mächtigen Anführer der... Chef-Vorstandsassistenten-Gemeinschaft nicht zerstören.«
Ich entdeckte eine leere Nische in der Ecke, in der wir einigermaßen ungestört sein würden. Mein Herz hämmerte bei dem Gedanken, etwas über Thierry zu erfahren, das er lieber vor mir geheim gehalten hätte.
Veronique folgte mir, als ich mich durch die Phalanx muskulöser, Bier trinkender Männer – und einigen wenigen muskulösen, Bier trinkenden Frauen – zu dem freien Tisch zwängte.
»Ich habe dir doch neulich Abend erzählt, dass wir uns vor Jahrhunderten, zur Zeit der Pest, in Europa kennengelernt haben, oder?«, sagte sie, nachdem wir uns gesetzt hatten, und warf ihre wunderschönen dunklen Haare nach hinten, sodass es sich perfekt über eine ihrer blassen Schultern drapierte.
Ich blickte zu den Billardtischen und verfolgte, wie ein großer,
behaarter Mann an einem die weiße Kugel so heftig anstieß, dass sie einige der anderen Kugeln vom Tisch fegte.
Ich beugte mich vor, damit ich nicht so laut sprechen musste. »Ja, hast du erwähnt.«
»Es waren wundervolle Zeiten in Frankreich, vor der Seuche. Ich war die Tochter von Adeligen, und wir lebten auf einem großen Anwesen.«
Sie seufzte. »Wirklich wundervolle Zeiten, das kann ich dir sagen.«
»Keine Klosetts«, erwiderte ich.
»Wie bitte?«
»Keine Klosetts«, wiederholte ich. »Das hätte ich nicht ertragen. Deshalb ist auch Camping nichts für mich. Okay, schon gut. Red weiter, bitte.«
»Eines Tages lud meine Familie einen sehr wohlhabenden, sehr gut aussehenden Gentleman ein. Ich habe mich sofort in ihn verliebt.«
Ich nickte. »Thierry.«
Sie lachte darüber. »Nein, Dummerchen. Ganz und gar nicht Thierry. Sein Name war Marcellus, und er war ein mächtiger Vampir. Er fand Gefallen an mir und hat mich zu dem gemacht, was du heute vor dir siehst.«
Zu einem enervierend perfekten Geschöpf ? Oh! Hoffentlich hatte ich das nicht laut gesagt.
»Uns waren zwanzig wundervolle gemeinsame Jahre beschieden. Ich war sehr, sehr glücklich. Und, möchte ich hinzufügen, er war zudem ein wunderbarer und unersättlicher Liebhaber.«
Ich winkte dem Barkeeper, mir einen weiteren Tequila zu bringen. Und zwar pronto!
»Leider war
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