Ein Apfelkuchen und ein Duke - Eine sehr romantische Komödie
sie !
Sie war noch herrlicher, noch göttlicher, noch, ach ALLES mehr, als jemals zuvor!
Wie konnte dieser Ball überhaupt stattfinden, wenn doch alle Menschen nur ihr zu huldigen hatten, vor ihr niederknien mussten?
Dominic riss sich zusammen.
Er hatte sich geschworen, sich gut zu benehmen. Extravaganzen waren fehl am Platze. Er musste rational bleiben. Es gelang ihm doch eigentlich immer, einen kühlen Kopf zu bewahren, also würde es ihm auch hier gelingen.
Er suchte den Ballsaal nach einer strategisch günstigen Stelle ab, um dort der wunderbaren Miss Cartwright aufzulauern. Irgendwann würde sie aus dem Garten kommen müssen, oder etwa nicht?
Ja, ich werde hier an der Terrassentür stehen und in die entgegen gesetzte Richtung schauen. Wenn sie in den Ballsaal tritt, werde ich ganz zufällig mit ihr zusammen prallen, sie wird – von meiner Männlichkeit überwältigt – in Ohnmacht fallen und ich werde sie in meine Kutsche tragen (die heute leider nur von vier Pferden gezogen wird, keines davon schwarz). Jedenfalls werde ich sie bestrafen und besitzen und ihren nackten Körper von oben bis unten mit meinen Küssen bedecken und ich werde sie für immer in meinem unheimlichen Schloss gefangen halten, in... ähm, nun ja, am Grosvenor Square.
Vorsichtig manövrierte der Duke sich zu seinem Posten.
Sofort war er von Frauen umzingelt. Junge Frauen, alte Frauen, dicke Frauen, dünne Frauen – in einem Umkreis von zehn Metern gab es nur noch weibliche Wesen. Sie reckten ihre Hälse, sie zogen unauffällig ihre Kleider tiefer, um mehr Haut zu zeigen, sie flatterten mit den Wimpern und sie lächelten und lächelten und lächelten.
Es waren genau diese Momente in denen Dominic froh war, der Duke of Surrey zu sein.
Niemand wagte es, ihn anzusprechen. Nicht einmal Leute, die ihm bereits vorgestellt worden waren.
Oh ja, es war gut, Surrey zu sein. Seinen Ruf zu haben! Er wurde aus der Ferne bewundert, aber niemand hatte den Mut---
„ Surrey, mein Junge!“ dröhnte ein tiefer Bariton direkt neben ihm. „Wie schön dich zu sehen.“
Dominic zuckte herum. Da stand doch tatsächlich Hugh Percy, auch bekannt als Duke of Northumberland.
„ Northumberland!“ krächzte Dominic.
„ Netter Ball, findest du nicht, mein Junge?“ Der alte Duke lächelte wohlwollend. „Der netteste in dieser Saison, möchte ich fast sagen.“
„ Das kann ich nicht beurteilen, Sir. Es ist mein Erster.“ Es gab wenige Männer in England, denen Dominic Respekt zollte. Einer von ihnen von war Northumberland.
„ Suchst du eine etwa eine Frau? Es wäre höchste Zeit...“
Hitze stieg in Dominic auf und er fühlte sich ertappt. Reiß dich zusammen, Dominic!
„ Keineswegs“, zwang er sich gelassen zu sagen. „Meine Schwester Clara wird im nächsten Jahr debütieren und ich möchte vorher sicher stellen, dass sie nur die erlesensten Veranstaltungen besucht. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Jugend mit steter Hand zu führen ist und gerade bei einem jungen Mädchen kann man ja nicht vorsichtig genug sein.“
Northumberland gab nicht auf. „Aber es sind so viele süße Mädchen hier, mein Bester. Die kleine Brünette da drüben! Sie ist die Tochter eines Earls. Hübsch und reich noch dazu.“
„ Ein bisschen zu jung für meinen Geschmack“, gluckste Dominic. Der Effekt des Brandys machte sich langsam bemerkbar. Die kleine Brünette war wirklich ausgesprochen hübsch.
Er grinste und Northumberland stach ihm in die Rippen.
Dominic räusperte sich. „Im Ernst, Northumberland, ich habe wirklich nicht im Geringsten vor, zu heiraten.“
Genau in diesem Moment erklang eine weibliche Stimme hinter ihm. „Verzeihung, Durchlaucht. Hätten Sie wohl die Güte uns vorbei zu lassen?“
8.
Lady Winston's Terrasse, London
„ Ich habe überhaupt keine Toleranz für Bälle“, sagte Flora. „Die Luft ist schlecht und die Leute drängeln. Wie soll man bei diesem Lärm einen Ehemann finden? Ich würde vor meiner Hochzeit gern einmal die Stimme meines Zukünftigen gehört haben. Du nicht?“
„ Sei nicht so streng“, entgegnete Gigi. „Du musst einfach während des Tanzes mit ihnen reden, Flora. Ich habe da einen kleinen Fragenkatalog entwickelt und nenne ihn den Cotillion Questionnaire . Er deckt die Themen Philosophie, Botanik, Literatur, Geographie und Latein ab. Er funktioniert immer.“
Flora strahlte. „Er funktioniert darin, Männer zu vertreiben.“
„ Ganz genau.“ Gigi lachte.
„ Warum müssen wir überhaupt
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