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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Buchsbaumhecke zurück. Auf der Terrasse hatten sich mittlerweile einige Ballgäste versammelt. Es erschien ihr ratsam, sich hinter einer Marmorbüste zu verstecken, bis die Herrschaften sich wieder in den Saal begaben. Eloise hoffte inbrünstig, dass Thalia so vernünftig sein würde, ihren Verlobten zu bitten, sie nach Hause zu bringen.
    Eloise drehte sich um und stand unerwartet einer schönen jungen Frau in einem eleganten elfenbeinfarbenen Satinkleid gegenüber, deren strahlend blaue Augen und schwarz schimmerndes Haar verrieten, dass sie eine Boscastle war.
    „Ich glaube, wir kennen uns noch nicht.“ Sie beäugte die großen nassen Flecken auf Eloises monströsem Kleid mit offensichtlicher Belustigung. „Ich bin Chloe, die Schwester der beiden Flegel am Fischteich und Ehefrau des dritten. Ich nehme an, der Kerl, den die drei gerade ertränken, ist Ihnen zu nahe getreten.“
    Die junge Frau strahlte eine unwiderstehliche Herzenswärme aus, wobei Eloise in ihrer Verlegenheit über ihren aufgelösten Zustand zu befangen war, um ein Wort herauszubringen.
    Die nassen Röcke klebten an ihren Beinen, die Fetzen des abgerissenen Unterrocks hingen um ihre Füße, sie fröstelte im kühlen Nachtwind. Chloe nahm ihren Kaschmirschal von den Schultern. „Hier legen Sie ihn um. Er passt zwar nicht zu Ihrem Kleid, aber …“
    „Zu diesem Kleid passt gar nichts“, murmelte Eloise verlegen. „Vielen Dank. Ich bin Eloise Goodwin und ich …“ Sie stockte, fand keine passenden Worte, um ihre Beziehung zu Chloes Bruder zu erklären. Schließlich war sie sich selbst nicht darüber im Klaren, und nur der Himmel wusste, was seine Familie davon halten würde, wenn sie Drakes Mätresse werden würde.
    „Sie sind was?“, half Chloe ihr auf die Sprünge, während sie ihren Blick von der Szene am Fischteich losriss, wo ihr Gemahl den Mann im Wasser gerade schüttelte wie eine tote Ratte.
    Auch Eloise war abgelenkt von der Szene am Fischteich und fand immer noch keine Worte. Drake hatte seinen eleganten Gehrock achtlos auf den Weg geworfen, das weiße Batisthemd klebte ihm nass an Schultern und Brustkorb, von seiner Seidenkrawatte tropfte das Wasser auf seine eng anliegenden schwarzen Hosen. Er stand breitbeinig da, ein unbesiegbarer Held.
    In ihrer Magengegend setzte ein banges Flattern ein. Ihr Beschützer, jeder Zoll ein gefährlicher Krieger, ein Mann, der nur seinen eigenen dunklen Moralgesetzen folgte. Sie konnte sich kaum ausmalen, welche Forderungen er als Liebhaber an sie stellen würde, und sie fragte sich, ob dies ein Beispiel dafür war, wozu er fähig wäre, wenn es galt, sie vor Gefahr und Not zu beschützen. Ihr Herz gehörte ihm.
    „Ich … ich bin …“
    Plötzlich hatte sie das unbestimmte Gefühl, beobachtet zu werden. Unwillkürlich drehte sie sich um, nur um festzustellen, dass die Zuschauer auf der Terrasse die Stufen heruntergekommen waren, um die Szene am Fischteich in schockiertem Schweigen zu verfolgen.
    Unter den Gästen fielen ihr drei elegant gekleidete Damen auf sowie ein älterer distinguierter Herr. Die jüngste der Damen, zierlich gebaut mit rotgoldenem Haar, näherte sich langsam, den Blick auf Eloise gerichtet.
    Nein, nein, nein. Eloise spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss, als sie den verdutzten Gesichtsausdruck der Dame bemerkte. Nein, bitte nicht sie! Eloise stand wie angewurzelt und flehte inständig, dass sie in ihrem beschämenden Zustand nicht erkannt wurde.
    Viscountess Lyons, Drakes würdevolle ältere Schwester, der letzte Mensch auf der Welt, dem sie in dieser peinlichen Situation begegnen wollte. Nicht auszudenken, welche Schlüsse die Viscountess daraus ziehen würde.
    „Emma!“, rief Chloe begeistert und eilte ihrer Schwester entgegen. „Wie reizend, dich zu sehen.“ Und mit leiser Stimme fügte sie hinzu: „Ich weiß ja nicht, ob die Damen und Herren in deiner Begleitung bedeutende Persönlichkeiten sind, aber ich rate dir dringend davon ab, dem Fischteich zu nahe zu kommen.“
    Eloise riskierte einen neuerlichen Blick auf Lady Lyons, und ihr Herz sank. Sie hatte vergeblich gehofft, dass die Viscountess sich ihrer nicht erinnern würde. Es hätte auch keinen Sinn gehabt, vorzugeben, sie habe nichts mit den Vorgängen am Fischteich zu tun.
    Sie holte tief Atem. „Guten Abend, Lady Lyons. Welch unerwartete Freude, Sie hier zu treffen.“
    „Unerwartet?“ Mit ihren blauen Augen musterte sie Eloise verstörend eindringlich. „Unerwartet, ja. Aber ich bin mir

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