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Ein Band aus Wasser

Ein Band aus Wasser

Titel: Ein Band aus Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
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Zukunft ebenso. Alles, was ich tun musste, war, mich zu entscheiden.
    Kevin fuhr mir mit den Fingern über den Arm. » Woran denkst du?«
    Daran, wie ich mich selbst belüge. Ich lächelte in an. » Ich genieße es einfach nur, hier zu sein.«
    » Ich auch.«
    Und so ging es weiter. Ich befand mich auf einer Wippe, schwankte zwischen Sicherheit und Sehnsucht, Selbstlosigkeit und Selbstsucht. Und jetzt gerade überwog eindeutig der Wunsch nach Sicherheit. Ich fühlte mich gut mit Kevin. Ruhig und behaglich. Alles, was ich bei Luc nicht gehabt hatte. Kevin war eine gemütliche Feuerstelle. Luc war ein Flächenbrand gewesen.
    Und Flächenbrände zerstörten alles, was ihnen in den Weg kam.
    Kevin und ich sprachen gerade davon, ins Kino zu gehen, als ich sie plötzlich fühlte: Axelle.
    Ich drehte mich um und sah, wie sie und Manon den Bereich mit den Büchern verließen. Axelle entdeckte mich. Sie winkte und lächelte offenkundig gekünstelt. Ich winkte ebenfalls und lächelte mindestens ebenso gekünstelt zurück. Dann wanderte mein Blick zu Manon.
    Guter Gott. War das Manon? Ja, sie musste es wohl sein … Sie war es, definitiv, aber sie war älter und nicht mehr unmittelbar als Kind erkennbar. Sie war … ein Teenager. Sie zog die Augenbrauen hoch und lächelte mir freundlich zu. Ich tat so, als würde mir die Kinnlade herunterfallen. Sie grinste und nickte, dann gingen die beiden in Richtung Kasse.
    » Kennst du die?«, fragte Kevin.
    » Kannst du dich noch an meinen verrückten Vormund erinnern, als ich neu hier in New Orleans war? Das war die Dunkelhaarige.«
    » Oh. Ja, okay, nicht sehr mütterlich. Oder auch nur irgendwie so, wie Eltern wären.«
    » Nö.« In diesem Moment spürte ich Axelle in meinen Gedanken und wäre beinahe aufgesprungen. Ich konnte sie wirklich buchstäblich fühlen, als würde sie versuchen zu lauschen, um zu erfahren, was ich in meinem Kopf vorging. Ich war schockiert und fragte mich im nächsten Moment, ob sie das schon getan hatte, als ich noch bei ihr gewohnt hatte, und ich das nur nicht gemerkt hatte. Vielleicht konnte ich es jetzt fühlen, weil ich sensibler für Magie geworden war.
    Was wirklich ganz erstaunlich war. Doch ich wollte Axelle nicht in meinem Kopf haben und versuchte, mich zu erinnern, was man mir dazu beigebracht hatte. Ich konnte Mauern um mich errichten. Clio hatte mir erzählt, dass die Mitglieder der Treize ihre Gedanken permanent und ohne groß darüber nachzudenken abschotteten.
    Also zog ich schnell eine Barriere um meinen Verstand – einen kleinen Zauber, der nichts Großes, Mächtiges aufhalten, aber Gelegenheitslauscher behindern konnte. Sofort merkte ich, wie Axelle aus meinem Kopf verschwand. Als sie das Botanika verließ, warf sie mir einen nachdenklichen Blick zu, als hätte sie diese Demonstration meiner Kraft überrascht.
    Ja, gut so, sei ruhig überrascht, dachte ich selbstgefällig.
    » Ähm …«, sagte Kevin.
    Ich blickte zu ihm hinüber und bemerkte erschrocken, dass er ganz grau im Gesicht war. Oh nein! Ich hatte es schon wieder getan! Ich hatte Magie praktiziert, ohne ihn zu schützen, und nun musste er dafür bezahlen!
    » Oh Gott, Kevin, es tut mir leid!«, platzte ich heraus und legte ihm einen Arm um die Schulter. Sofort ließ ich meine Barriere verschwinden.
    Er blinzelte ein paarmal, während ich ihm über den Rücken strich und völlig überwältigt war vor lauter Schuldgefühlen.
    » Willst du ein bisschen Eiswasser?«, fragte ich. Er nickte und streckte seine zittrige Hand aus. Nachdem er ein wenig von dem Wasser getrunken hatte, holte er tief Luft, schüttelte den Kopf und sah schon wieder ein wenig besser aus.
    » Ich bin okay«, sagte er, doch er klang aufgewühlt.
    Das war alles meine Schuld. Ich schadete ihm, und zwar buchstäblich, tat ihm weh, wenn ich in seiner Nähe war. Kevin war der netteste Junge der ganzen Welt und ich so unvorsichtig, ihn ein ums andere Mal zu verletzen. Richtig ernst zu verletzen.
    Ich musste mit ihm Schluss machen.
    7
    Im Wagen seines Vaters fuhren wir zu Kevin nach Hause. Ich sagte, ich würde nachher die St. Charles hinauflaufen und die Tram nach Hause nehmen. Ich wollte nicht, dass er alleine Auto fuhr. Auf dem ganzen Weg versuchte ich, mit ihm Schluss zu machen, aber ich konnte es einfach nicht. Er war so aufgeregt und so besorgt wegen seines » Rückfalls«. Jetzt die Beziehung zu beenden, wäre in etwa so gewesen, wie ihn zu treten, wenn er schon am Boden lag. Mir fiel ja nicht mal eine gute

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