Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)
Beth nicht dieselben Zweifel hatte?
„Möchtest du wissen, was ich denke?“, fragte Mike.
„Na klar.“ An diesem Punkt brauchte er jede Hilfe, die er bekommen konnte.
„Ich glaube, du solltest warten. Lisa und ich hatten uns schon eine Weile getroffen, und es war trotzdem schwer. Du hast Beth beim ersten Date geschwängert. Das reicht noch nicht einmal aus, um zu wissen, ob du sie magst, geschweige denn dafür, sie zu heiraten.“
Nicht wirklich. Man mochte ihn verrückt nennen, aber er wusste, dass er sie mochte, seit er ihrem Exboss die Nase gebrochen hatte. Er wusste, dass er sie wirklich mochte, bevor Joes Hochzeit vorbei gewesen war. Und seitdem …
Er liebte den Gedanken, ein Kind mit Beth zu haben. Er liebte den Gedanken, Vater zu sein. Und er liebte den Gedanken, Beth jeden Tag zu sehen.
Aber liebte er Beth?
Wie, zum Teufel, sollte er das sicher wissen? Es war nicht so, als gäbe es ein Quiz, das er lösen könnte. Oder eine Checkliste oder ein Tortendiagramm oder irgendeinen anderen zuverlässigen Weg, das herauszufinden.
Er nahm einen großen Schluck aus der Wasserflasche, aus der er während der Arbeit trank, und knibbelte dann an dem Etikett herum. „Aber worauf soll ich warten?“
„Warte, bis das Baby schreit, ein scheißendes, permanent hungriges Knäuel, und Beth seit Monaten nicht richtig geschlafen und seit drei Tagen keine Zeit für die Dusche gehabt hat und sie dir dann – egal, was du sagst – den Kopf abreißt. Wenn du dann immer noch glaubst, sie sei die schönste Frau auf der Welt, und es keinen Ort gibt, an dem du lieber sein möchtest, dann ist es vielleicht wahre Liebe.“
Das klang real und furchtbar und wundervoll. „Hast du so gefühlt?“
„Zur Hölle, Kev, ich war viel jünger als du. Jung und dumm. Ich habe eine Weile gebraucht, um das auf die Reihe zu kriegen, aber es gab keinen Tag, an dem ich wirklich gehen wollte.“
„Ich kann mir nicht vorstellen, Beth jemals zu verlassen.“
Mike prostete ihm mit seinem Bierkrug zu. „Es war noch nicht schwierig.“
„Wir hatten einige Auseinandersetzungen.“
„Du hast doch keine Ahnung. Glaub mir.“
Kevin war nicht dumm. Ihm war klar, dass ein Neugeborenes für sie beide harte Arbeit sein würde.
Aber Beth könnte sich auf ihn verlassen, wenn sie müde war. Sie würde auch mal durchschlafen können, weil er seine Schichten beim Füttern und Windelwechseln des „scheißenden und permanent hungrigen Knäuels“ übernehmen würde. Vielleicht könnte er die Frühstücksschicht machen, sodass sie duschen konnte.
Das war allerdings nicht so einfach mit einem Hausflur zwischen ihnen. Alles wäre viel einfacher, wenn …
„Sieh dir deinen verträumten Blick an“, sagte Mike und lachte.
„Trottel. Auf welche Art auch immer du annimmst, dass deine Baby-Erfahrung einfacher sein wird als meine – du liegst ja so was von falsch.“
Er und Beth waren zum Beispiel keine ängstlichen, unerfahrenen Teenager mehr. Sie waren Erwachsene mit Lebenserfahrung und klarem Menschenverstand und bildeten ein gutes Team. „Wir werden das gut in den Griff bekommen.“
„Klar werdet ihr das.“ Mike reichte ihm seinen Krug zum Auffüllen.
„Genug von den Frauengesprächen. Ich bin hier, um mir das Spiel anzusehen.“
Paulie ließ die Finger über Sams nackte Brust gleiten und ignorierte den Western, der ihn dazu bewegt hatte, sein permanentes Zappen zu unterbrechen. Sie waren zu früh ins Bett gefallen, also hatte er nach einem stürmischen Anfall von überwältigendem Sex und ausreichend Streicheleinheiten, um ihm Ärger zu ersparen, den Fernseher eingeschaltet.
Sie schloss die Augen und ignorierte den ablaufenden „High Noon“ im Fernsehen. Sam würde nicht aufstehen und nach Hause fahren, also konnte sie entspannt in seinen Armen einschlafen. Sie würde am Morgen genauso aufwachen wie schon am Morgen zuvor und am Morgen vor diesem. Es war ein angenehmer Ablauf, und Sam hatte schon seit einigen Wochen keine Nacht mehr in der Bed- and-Breakfast-Pension verbracht.
Sie schlief schon beinahe, als er die Seifenblase platzen ließ. Sie hätte es an der Art merken müssen, wie sein Körper nach dem Liebesakt angespannt geblieben war, anstatt sich zu entspannen. Und auch daran, wie Sam sich die ganze Zeit räusperte, ohne etwas zu sagen.
„Also, nächste Woche findet Marthas Frühlingsabenteuer-Benefizveranstaltung statt“, erklärte er in sehr beiläufigem Tonfall, der die Alarmglocken in ihrem Kopf klingeln ließ. „Ich
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