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Ein bisschen schwanger

Ein bisschen schwanger

Titel: Ein bisschen schwanger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Dunker
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wirklich über Patrick lachen. Sollte er sich doch unten die Beine in den Bauch stehen. Hier wurde gefeiert!
    Annas Vater Björn und etliche Leute aus dem Zoo waren da. Alle, die mir zuvor nur vom Sehen oder Hörensagen bekannt waren, bekamen nun Namen und Stimmen, es war richtig nett, ich gehörte ja dazu. Martin war natürlich auch da, aber zunächst begrüßten wir uns nur mit Blicken und Lächeln, beide unterhielten wir uns mal mit dem, mal mit jenem, bis wir auf einmal ganz plötzlich und zufällig ohne die anderen in Rabeas Schlafzimmer standen.
    »Na?«, sagte er.
    »Na?«, sagte ich.
    Wir waren ziemlich verlegen.
    In meinem Magen rumpelte das Bier und mein Blick hatte bereits das Zimmer abgecheckt. Es gab nur eine Tür, vor der Martin jetzt stand, aber da die Wohnung im ersten Stock lag und sich unter dem offenen Fenster ein kleiner Anbau befand, wäre es kein Problem, wegzukommen. Obwohl ich das natürlich nicht wollte. Martin war nicht Patrick. Patrick aber war real, und wenn Tim und Till nicht zu sehr gemault hatten, stand er noch immer mit ihnen als Wachtposten vor dem Haus. Es war grotesk, mir war wieder schlecht, aber nicht so arg, ich spürte wieder die Angst, aber der Alkohol überdeckte sie, ich war regelrecht angetrunken, aber das war nicht schlimm, sondern gut so, ich war schließlich auf dieser Party, um Spaß zu haben!
    Wir gingen aufeinander zu.
    »Na, du«, sagte Martin zum zweiten Mal.
    »Selber: na du«, antwortete ich und dann küssten wir uns schon, Reden schien ja sowieso keinen Sinn zu machen, also küssten wir uns gleich, ich hatte nicht gewusst, welche Lust ich darauf gehabt hatte, aufs Küssen, aufs Martin-Küssen!
    Wir lagen schneller auf Rabeas Bett, als man gucken konnte. Die Party lief in den anderen Räumen weiter, Patrick lief draußen auf und ab, das ganze komplizierte Leben lief draußen weiter, aber hier waren nur wir beide, sein Körper, seine Wärme, seine Hände, seine Küsse, alles war genau richtig und musste so sein, nur als ich seine Hand unter meinem Pulli spürte, sprang ich auf.
    »Oh sorry, es ging alles so schnell, ich wollte nicht … «
    Martin sah mir nach, ich ging auf und ab, mein Herz schlug hart und schnell, mir war heiß und schwitzig, mir war übel, das Dach des Anbaus war nur einen knappen Meter entfernt, kein Problem, aber ich war ja sogar zu dämlich gewesen, aus dem Fenster einer Erdgeschosswohnung zu klettern, Moment mal, ich war nicht zu dämlich, ich war zu feige gewesen, weil Patrick nämlich meine Jeanshose in seinem Zimmer eingeschlossen hatte und ich es nicht gebracht hätte, nur im Slip nach Hause zu gehen.
    »Linda, komm wieder her, bitte.«
    Ich drehte mich zu Martin um, sein Arm war ausgestreckt, ich nahm die Hand, er zog mich zu sich heran, küsste jede meiner Fingerspitzen.
    »Ich hab’s schon an dem Tag im Caf gespürt, nein, schon beim ersten Mal, als ich dich sah, da … «
    Ich schaffte es kaum, ihm zuzuhören, und wollte es doch so sehr.
    Da ging die Tür auf und Martin schoss vom Bett hoch. Ich erschrak zwar auch, war aber gleichzeitig froh über die Störung.
    Björn schaute herein, sagte: »Ach, hier seid ihr!«, grinste, drehte sich dann um und rief den anderen zu: »Linda ist doch noch nicht gegangen, sie ist hier, und es sieht ganz so aus, als ginge es ihr kein bisschen schlecht!« Er wollte die Tür wieder schließen, aber ich war schneller, hielt sie auf.
    »Ich brauchte nur ein bisschen frische Luft.« Ich deutete auf das geöffnete Fenster, lächelte Rabea an, die auf mich zukam. »Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.«
    »Tu ich aber. Und dein Typ steht immer noch da unten. Nur die beiden Jüngelchen sind nicht mehr da.«
    Ich schluckte, wusste nicht, was ich sagen sollte.
    Martin trat hinter mich, strich mit seiner Hand über meinen Rücken, meinen Po. »Welcher Typ?«, fragte er.
    »Ihr Exfreund«, erklärte Rabea.
    »Ach so.« Martins Hand verschwand, ich konnte mir vorstellen, was er dachte: Sie hat noch was mit ihm!
    »Er will nicht begreifen, dass Schluss ist«, sagte ich und drehte mich zu Martin um. »Es ist aber vorbei. Er lässt mich nur einfach nicht in Ruhe.«
    Martins Gesicht entspannte sich, seine Hände kehrten zu mir zurück, legten sich um meine Hüften. »Soll ich ihm mal Bescheid sagen? Soll ich mir mal was einfallen lassen?«
    »Nein!«, sagten Rabea und ich wie aus einem Mund. »Jetzt feiern wir erst mal und denken nicht weiter dran!«
    Das taten wir. Wir redeten, aßen, tranken und tanzten,

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