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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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dass er mich trösten wollte, doch die Vorstellung, in die Welt hinauszugehen und noch mehr Ablehnungen zu bekommen, erfüllte mich mit neuer Trauer.
    „Aber werde ich glücklich werden?“ Ich blickte in diese grünen, grünen Augen, als ob ich in ihnen die Antwort finden könnte.
    „Ich werde nichts anderes zulassen“, sagte er und sah mich fest an.
    Ich glaubte ihm. Er wirkte so sicher. Nun, er hatte auch allen Grund dazu. Weil ihm immer alles in den Schoß fiel. Wenn er einen Film machen wollte, bekam er gleich noch einen Preis dazu. Wenn er Schauspieler werden wollte, bekam er eine Rolle in einem Werbespot, die ihm so viel Geld einbrachte, dass er lange Zeit überhaupt nicht mehr arbeiten musste. Wenn er Musiker sein wollte, ging er einfach auf die Bühne und begeisterte das Publikum. Justin fiel alles einfach … leichter. Hatte er eine Ahnung, wie
wenig
leicht es für mich war?
    Als hätte er meine Gedanken gelesen, sagte er: „Du kannst alles sein, was du willst, Angie. Du bist klug. Talentiert. Und schön.“
    Mit Sicherheit war „schön“ nicht der richtige Ausdruck, so, wie ich in diesem Moment aussah – mit geschwollenen, roten Augen und verschmierter Wimperntusche. Aber er sah mich so ernst an, dass ich ihm glaubte. Ich hätte ihm in diesem Moment alles geglaubt. Von dem abgesehen, was dann passierte.
    Denn plötzlich waren seine Lippen auf meinen, und er küsste mich, als wäre ich wirklich die schönste Frau der Welt.
    Da entdeckte ich etwas, was ich über meinen Mitbewohner nicht gewusst hatte. Dass er die weichsten Lippen der Welt hatte. Und deshalb küsste ich ihn zurück. Bis er die Lippen öffnete und unsere Zungen so zärtlich miteinander spielten, dass mich ganz neue Gefühle übermannten.
    Ich öffnete die Augen und starrte ihn an. „Was tun wir da?“ fragte ich.
    „Ich habe keine Ahnung“, flüsterte er. Doch er ergab sich schnell dem Chaos des Augenblicks. Und mit einem Mal riss ich mir die Klamotten sogar noch schneller herunter als er. Es war wie ein Wettstreit. Oder eine Offenbarung. Zwar wohnte ich schon lange mit Justin zusammen, doch diesen Anblick hatte ich noch nie zuvor gesehen. Ich meine, mit nacktem Oberkörper hatte er immer schon fantastisch ausgesehen. Aber ganz nackt war er einfach … herrlich. Und er fand mich ganz offensichtlich auch ziemlich herrlich, nachdem er mir geholfen hatte, Slip und BH auszuziehen (an diesem Punkt wurde ich plötzlich etwas schüchtern). Er lag neben mir auf dem Sofa und betrachtete mich.
    „Angie, ich wusste ja immer, dass du ganz schön heiß bist, aber verdammt.“ Er ließ seinen Blick über meinen Bauch und meine Brüste wandern, als würde er das alles zum ersten Mal sehen. Und im Grunde stimmte das ja auch. Nun schien
er
plötzlich schüchtern zu werden, denn er sah mich an, als bitte er um Erlaubnis, mich berühren zu dürfen. Ich muss heftig genickt haben, denn plötzlich liebkoste er meine Brüste, meine Hüften und meine Schenkel, er küsste mich überall.
    Es tat beinahe weh, als er sich meinen Körper hinabbewegte, als wolle er sich mit seinem Mund und seinen Händen jede Rundung, jeden Leberfleck einprägen (wovon ich einige habe). Als er die unteren Bauchmuskeln erreichte, hätte ich beinahe aufgeschrien. Und als er dann DOWNTOWN ankam, tat ich es.
    Wie hatte ich nur glauben können, dass mir das nicht wichtig ist? fragte ich mich, als sich seine Zunge genau im richtigen Rhythmus bewegte. Dann dachte ich nichts mehr. Ich … lebte einfach.
    Und das Leben machte Spaß. So viel Spaß, dass es beinahe beängstigend war. Sogar noch beängstigender, als er wieder hochkam und endlich – endlich! – in mich eindrang. Zuerst überraschte es mich, wie er sich anfühlte, zumindest in dieser Hinsicht war er ja ein Fremder für mich. Doch als er mich mit seinen grünen Augen ansah und unsere Körper sich zusammen bewegten, fühlte es sich an … als wäre ich nach Hause gekommen.

18. KAPITEL
    L iebe passiert einfach. (Und man kann nichts dagegen tun.)
    Wenn ich daran dachte, dass ich mein Leben (beinahe) mit einem Mann verbracht hätte, der seinen Portier besser verstand als mich, stellte ich mir jedes Mal die Frage, was ich mir nur dabei
gedacht
hatte? Allerdings blieb mir in den folgenden euphorischen Wochen nur zweimal Zeit, mir diese Frage zu stellen. Das erste Mal natürlich, als Justin mir durch seinen Auffrischungskurs in Erinnerung rief, wie herrlich es sein konnte, DOWNTOWN verwöhnt zu werden (gab es eigentlich irgendwas,

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