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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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Außerdem werden wir dann wahrscheinlich was zu feiern haben. Triffst du dich nicht am Montag mit deiner Agentin, um über den Vertrag zu sprechen?“ Er winkte einem Taxi.
    „Ach ja! Das ist auch noch etwas, was ich dir sagen wollte. Ich habe beschlossen, das Angebot nicht anzunehmen.“
    Er ließ den Arm fallen und runzelte die Stirn. „Wieso nicht?“
    „Nun, ich habe mit Colin gesprochen. Er hat mir gesagt, dass es in dem Vertrag eine Wettbewerbsklausel geben soll. Was bedeutet, dass ich ohne Genehmigung des Senders keine anderen Rollen annehmen darf.“
    „Und?“ fragte er noch immer verständnislos.
    „Nun, dadurch habe ich kaum noch andere Chancen, meinst du nicht? Ich meine, ich kann doch keinen Drei-Jahres-Vertrag unterschreiben, der mich daran hindert, andere Rollen anzunehmen.“
    Er starrte mich an, als sei ich verrückt. „Willst du mir etwa erzählen, dass du das ganze Geld sausen lassen willst, nur wegen der
vagen
Hoffnung, dass dich vielleicht irgendjemand engagieren wird?“
    „Vage Hoffnung?“ Meine Wut schwoll an. Plötzlich ging mir auf, dass der Mann, den ich heiraten wollte und in den ich all mein Vertrauen gesetzt hatte, überhaupt kein Vertrauen in mich hatte. „Ich habe vorgesprochen. Ich habe Bewerbungen losgeschickt. Ich möchte noch etwas anderes tun, als mit einer Horde Kinder herumzuhüpfen!“
    Er sah mich durch zusammengekniffene Augen an. „Also wirst du nicht unterschreiben.“
    „Findest du das etwa falsch?“
    Er schnaubte. „Was willst du denn stattdessen tun? Dein Leben lang in der Schlange bei Vorsprechterminen warten? Bei einem Sekundenauftritt in einem Robert-de-Niro-Film in der Menge kreischen, wenn Menschen aus einem Fenster springen? Ach nein, warte, vielleicht bekommst du ja wieder eine Theaterrolle. Dann kannst du fünf Abende die Woche Staubwolken einatmen, während du in einem Stück spielst, das höchstens zwei Prozent der Bewohner jemals sehen wird.“
    Seine Worte ließen in mir wieder all meine Ängste erwachen. Bis mir einfiel, dass ich mich von Ängsten nicht mehr bremsen lassen wollte. Außerdem war es jetzt anders.
Ich
war anders. Ich wusste nun besser, wie man in der Branche zurecht kam – indem man Chancen ergreift. Ich war nun in der Lage, etwas in mir zu sehen – etwas, woran ich glauben wollte. Und ich war nicht die Einzige. Da gab es den Castingchef, der mich angerufen hatte. Und Justin.
    „Die Dinge haben sich geändert, Kirk. Vor kurzem war ein Castingchef an mir interessiert. Ich habe jetzt eine Agentin …“ Zumindest hoffte ich, noch eine zu haben, wenn ich ihr am Montag meine Entscheidung mitteilte. Aber egal, ich musste es einfach versuchen. Ich wusste, dass ich eine Menge Unterstützung brauchen würde – Unterstützung, die ich mir vor allem von meinem künftigen Mann erhoffte. „Ich werde es diesmal schaffen. Das weiß ich. Aber ich brauche jemanden, der an mich glaubt, der zu mir hält. Darum geht es doch, wenn man heiratet, Kirk. Dass man für den Menschen, den man liebt, da ist, egal, was passiert.“
    Er schüttelte den Kopf. „Ach so, ich verstehe. Du rennst durch die Gegend und machst auf Schauspielerin, während ich mir den Hintern abarbeite, um Geld zu verdienen. Damit du etwas hast, worauf du zurückgreifen kannst, wenn du endlich einsiehst, dass du es nie schaffen wirst. Das ist ja großartig, Angie. Wo soll ich unterschreiben? Ach so, und ganz nebenbei, wer wird unsere Kinder großziehen, während du gegen Windmühlen kämpfst? Denn wenigstens einer von uns muss ja für den Lebensunterhalt sorgen.“
    Ich riss die Augen auf. „So also funktioniert das? Ich soll zu Hause darauf warten, dass du nach einem erfolgreichen Tag nach Hause kommst und in der Zwischenzeit deine Kinder erziehen!“ Auf einmal war ich mir so sicher, dass ich diese Kinder nicht wollte. Jedenfalls nicht von
ihm
. Und zu diesem Gedanken gesellte sich ein weiterer – ich liebte ihn nicht genug. Und er liebte mich nicht. Nicht genug.
    Dieser Gedanke tat am meisten weh. Und zwar so sehr, dass der plötzliche Schmerz meinen ganzen Körper erfasste und ich anfing, zu heulen. Zu heulen! Denn ich erkannte, dass sich keiner meiner Träume erfüllen würde, wenn ich Kirk heiratete. Und dieser Gedanke machte mich wahnsinnig traurig.
    Meine Tränen machten Kirk hingegen wahnsinnig wütend. „Komm schon, Angie. Muss denn alles immer so verdammt dramatisch sein?“
    „Dramatisch?“ Mein Kummer verwandelte sich wieder in Wut.
    Er schüttelte seufzend den

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