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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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hat als ein Möbelhaus? Nein, will ich nicht. Du machst mir verdammt noch mal Angst, Justin. Und zwar seit ich dich kennen gelernt habe. Aber als das hier losging“, ich deutete auf die zerwühlten Bettlaken, „konnte ich meine Gefühle für dich nicht mehr länger kontrollieren. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, dich zu lieben, trotz der Sofas und allem!“
    „Ich liebe dich auch, verdammt noch mal!“ schrie er, als ob dieses Geständnis an sich ihn schon wütend machen würde. „Ich liebe dich mehr, als ich jemals jemanden geliebt habe, Angie. Daran wird sich nichts ändern. Und die Tatsache, dass ich nach Vegas gehe, wird nichts an unseren Gefühlen ändern. Ich weiß einfach, dass wir das hinbekommen können.“
    „Können wir nicht, Justin. Ich jedenfalls nicht.“ Davon war ich überzeugt. Das mit uns konnte nicht funktionieren, zumindest nicht, solange Justin von allem davonrannte, was er liebte.
    Also tat ich das Einzige, was ich tun konnte. Ich rannte selbst weg. Daran konnte mich nichts hindern, auch nicht die folgende Riesendiskussion mit ihm. Ich packte ein, was ich gerade erwischte, und ging.
    Jetzt war mir klar, warum ich immer einen sicheren Abstand zu dem einen Mann gehalten hatte, den ich wahrlich lieben konnte.
    Denn ich hatte vermutlich von der ersten Sekunde an gewusst, dass er der Einzige war, der mein Herz brechen konnte.
    Ich rief ein Taxi, ohne zu wissen, wo ich eigentlich hinwollte. Doch als der Fahrer mich nach der Adresse fragte, nannte ich die von Grace. Ich konnte nur beten, dass sie zu Hause war. Alleine.
    Gott sei Dank war es so. „Angie, was ist passiert?“
    „Es ist aus, Grace. Zwischen mir und Justin. Er geht nach Vegas. Um ein verdammter Stand-Up-Comedian zu werden. Ist das nicht lustig?“
    „Komm rein, ich mach dir was zu trinken.“
    Als wir mit Bacardi O Cosmos auf der Couch saßen, erzählte ich ihr die ganze Geschichte. Und als ich fertig war, meinte Grace: „Um die Wahrheit zu sagen, Angie, ich bin überrascht. Das klingt so gar nicht nach Justin. Ich meine, dass er sich auf keinen Beruf festlegen kann, okay. Aber ich war sicher, dass Justin richtig an dir hängt. Auch schon, als ihr nur Freunde wart.“
    „Das ist es ja, Grace. Kaum wurde mehr daraus, bekam er es mit der Angst zu tun. Ich meine, ich ja auch, aber zumindest bin ich bereit, es zu versuchen.“
    „Tja, so sind Männer nun mal. Wenn es wirklich ernst wird, kann man nicht auf sie zählen.“
    Ihre Worte machten mich nur noch trauriger „Aber es muss doch irgendwo Männer geben, auf die man zählen kann.“ Drew fiel mir ein, und obwohl ich wusste, dass Grace seinen Namen nicht gerne hören wollte, musste ich einfach erfahren, warum sie ihn verlassen hatte, obwohl er wie einer wirkte, auf den man zählen konnte.
    „Was ist mit Drew, Grace? Ich weiß, dass du nicht über ihn sprechen willst, aber ich möchte einfach verstehen, warum du ihn verlassen hast, wo er doch so in dich verliebt schien.“
    „Ja, das war er auch. Aber nicht in mich – sondern in seine Vorstellung von mir.“
    „Was heißt das?“
    „Das heißt, dass er sich nicht dafür interessierte, wer ich wirklich bin, Angie.“
    „Woher willst du das wissen, Grace? Wie ich dich kenne, hast du ihm gar keine Chance gegeben.“
    „Doch, das habe ich. Du weißt, dass ich Drew von meiner wirklichen Mutter erzählt habe.“
    „Du hast gesagt, dass ihm das nichts ausmachte.“
    „Es hat ihm etwas ausgemacht, und zwar mehr, als ich je gedacht hatte.“ Sie seufzte. „Ich wollte es nicht zugeben – nicht einmal vor dir –, aber das mit Drew und mir war wirklich ernst. Gleich, nachdem wir seinen Chef in Westport besucht hatten, sprach er von Hochzeit und … Kindern. Und auf einmal glaubte ich, dass ich das auch wollte, verstehst du? Aber ich konnte mich darauf nicht einlassen – ich konnte keine Kinder haben –, ohne mehr über meine eigene Mutter zu wissen.“
    Mein Herz klopfte schneller. Grace hatte also endlich Kontakt mit ihrer Mutter aufgenommen! Es machte mich traurig, dass sie sich nicht an mich gewandt hatte, aber das war typisch Grace. „Und wie war sie?“ fragte ich. „Ich meine, du hast sie doch getroffen? Oder mit ihr telefoniert?“
    „Nun, nein. Ich meine, ich wollte, aber ich hatte Angst. Also habe ich eines Abends mit Drew darüber gesprochen. Er war der Meinung, ich sollte sie einfach vergessen. Er hatte Angst, Angie. Angst, dass sie jemand sein könnte, den er gar nicht kennen wollte. Geldgierig. Oder

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