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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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einzigen Mann verbringen wollte.
    Doch der Wunsch wurde mir nicht erfüllt. Kirk hatte ganz andere Dinge im Kopf. Zum Beispiel sein Programm, das noch einen Fehler hatte, weshalb er mich heute nicht mehr sehen konnte. Und auch nicht am nächsten Abend. Um genau zu sein, ging die Woche vorbei. Wir hatten nur ein paar kurze Telefongespräche geführt.
    Ich bin nicht abergläubisch (auch wenn Justin das Gegenteil behauptet), aber ich neige dazu, an Zeichen zu glauben. So, wie die Tomatensträucher meines Vaters keine Früchte trugen, als er starb (Sonny behauptet, dass es an dem neuen Düngemittel gelegen hätte, aber ich wusste es besser), oder wie ich das Casting für einen Schmerzmittel-Werbespot verbockte, kurz nachdem Justin aus Versehen meine Nikes auf den Küchentisch gestellt hatte.
    Okay, okay, ich bin also schon ein wenig abergläubisch. Können Sie mir das vorwerfen? Ich habe eine Mutter, die ernsthaft davon überzeugt ist, dass Schuhe auf dem Tisch Unglück bringen. Ich vermute, dass ihr Aberglauben schon auch etwas mit der Realität zu tun hat. Denn Schuhe auf den Tisch zu stellen, ist nicht wirklich klug, vor allem, wenn man damit den ganzen Tag durch New York City gelaufen ist. Ganz schnell kann sich da irgendein Parasit in den vom Chinesen geholten Essen einnisten. Man könnte schon tot sein, bevor man den Glückskeks aufgemacht hat.
    Sie verstehen also meine Besorgnis, als in dem Moment, in dem ich ein Teil seines Lebens werden sollte, er plötzlich im wahrsten Sinne des Wortes aus meinem verschwand.
    „Könnten wir unser gemeinsames Wochenende ausfallen lassen?“ fragte er am Freitag. „Der Geschäftsführer von
Norwood
hat mir gerade mitgeteilt, dass noch ein anderer Programmierer ein Angebot macht. Nachdem ich jetzt also Konkurrenz bekomme, muss ich mein Programm perfektionieren.“
    Ich hatte mich schon auf ein wenig Zärtlichkeit gefreut (von SEX einmal ganz abgesehen). So viel also dazu.
    „So was musst du akzeptieren, wenn du dein Leben mit Kirk verbringen willst“, sagte Grace, als ich sie anrief, um mich zu beschweren.
    „Was? Dass ich ihn nicht mehr zu sehen bekomme? Wir haben uns sonst drei- oder viermal die Woche getroffen, und jetzt macht er plötzlich immerzu Überstunden wegen eines Kunden, den er noch gar nicht hat. Ich kapier das einfach nicht.“
    „Er ist ehrgeizig. Und das gefällt dir doch an ihm, wenn ich mich recht erinnere“, entgegnete sie.
    „Hast du das an Drew nicht auch geliebt?“ fragte ich, und brachte damit das streng verbotene Thema zur Sprache.
    Das Grace auf ihre übliche Art und Weise wechselte. „Schau mal, vielleicht solltest du nicht herumsitzen und auf Kirk warten, sondern lieber etwas für dich tun. Da du diesen Vertrag mit dem Network-Sender nicht wirklich unterschreiben willst, solltest du endlich wieder zu Vorsprechterminen gehen. Warum rufst du nicht diese Agentin an, die Josh dir letztes Jahr empfohlen hat? Vielleicht nimmt sie dich ja jetzt an.“
    Sie hatte wie immer Recht. Was aber nicht automatisch hieß, dass ich ihrem Rat folgen wollte. Denn dann müsste ich Josh anrufen, um die Nummer zu erfahren, da Ms. Viveca Withers mir damals ihre Visitenkarte nicht gerade aufgedrängt hatte. Und da ich mit Josh nicht mehr gesprochen hatte, seit ich wusste, dass ich für die Hochzeit kein Kleid zu kaufen brauchte, war ich nicht sonderlich wild darauf, ihn anzurufen. Doch wie es der Zufall so wollte, meldete sich Josh in der folgenden Woche bei mir.
    „Hallo Angie, wie geht es dir?“ Er erwischte mich zu Hause (wo ich meistens war, nachdem Kirk keine Zeit mehr hatte) und benahm sich, als habe er mir nicht auf Bitten seiner künftigen Frau die Freundschaft gekündigt.
    „Tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe“, fuhr er fort und ignorierte dabei die Tatsache, dass ich ihn ebenfalls nicht angerufen hatte. „Ich habe so viel zu tun mit der Hochzeit. Du kannst dir nicht vorstellen, was man alles entscheiden muss. Tischtücher. Hors d’oeuvres …“
    Gästeliste
, dachte ich, sagte aber nichts. Ich gönnte ihm nicht die Genugtuung, zu zeigen, wie verletzt ich noch immer war.
    Er hatte nur angerufen, um mir zu erzählen, wie aufregend es war, sein Leben in geordnete Bahnen zu bringen. Also ließ ich ihn wissen, an welchem Punkt im Leben ich mich befand. „Übrigens, ich möchte wieder vorsprechen. Hast du noch Vivecas Telefonnummer?“
    „Hat Viveca nicht beschlossen, dich nicht zu nehmen?“ fragte er.
    „Nein, hat sie
nicht“
,

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