Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
sowieso nie aufgeben, egal ob sie nun glauben, du wärst eine große Bedrohung für sie oder nicht. Nicolais unerwünschte Anwesenheit in der Stadt hat das Risiko nur erhöht.«
»Nicolai ist nicht so schlecht. Ich glaube, ihr zwei mögt euch einfach nicht.«
Ich erschauderte sofort, als ich mich daran erinnerte, was Nicolai mir über seine Frau erzählt hatte. Über Thierry. Ein Unfall vor so langer Zeit.
Seine Miene wurde weicher. »Du bist noch so jung.«
Ich ging zu ihm und legte meine Hände auf seine Brust, dann fuhr ich durch seine dunklen Haare. Ich hatte genug von diesem Verhör. Jäger, Leibwächter, Halsketten, alte Fehler oder ältere Vampire, das war mir alles egal, bis auf den Vampir direkt vor mir. Ich wollte lediglich nur von Thierry geküsst werden. Alles andere war unwichtig.
Er legte meine Hand in seine und, als ob er meine Gedanken gelesen hätte, presste er sie an seine Lippen.
Mein Herz machte einen kleinen Sprung, und ich lächelte ihn selig an.
»Ich bin gar nicht so jung.« Ich zögerte. »Weißt du, demnächst habe ich schon ein Highschool-Treffen. Ich habe letzte Woche eine Einladung erhalten. Zehn Jahre. Ich kann es gar nicht fassen.«
Er schüttelte den Kopf. »Siehst du? Du springst von einem Thema zum nächsten wie ein Kolibri, der versucht, die süßeste Blume zu finden. Du befindest dich in ständiger Lebensgefahr, aber bis jetzt redest du ausschließlich von albernen Dingen, die allein für Menschen von Bedeutung sind.«
»Highschool-Treffen sind nicht albern. Stressig schon. Und irgendwie verursachen sie mir obendrein Übelkeit, weil ich nichts anzuziehen habe.« Ich sah ihn an und zuckte die Schultern. »Ich bin mir selbst ein Rätsel.«
Er drückte meine Hand und ließ sie los. »Deine Lebenslust fasziniert mich. Du bewirkst, dass ich mich vergesse, Sarah. In Mexiko. Und genauso hier.«
Ich holte tief Luft und betrachtete ihn. Er sah mich wachsam und zugleich so seltsam unsicher an.
»Okay, also Mexiko scheidet als jährliches Reiseziel aus. Das habe ich kapiert.« Ich hob eine Augenbraue. »Obwohl es diesen netten Whirlpool in unserem Zimmer gab, weißt du noch?«
Sein Blick veränderte sich, doch dann sah er zur Seite. »Ja, ich weiß noch.«
Dieser Whirlpool war eindeutig ein Highlight der Woche gewesen. Mehrere Highlights sogar. Ich lächelte bei der Erinnerung daran.
Dann verging mir das Lächeln, weil mir klar wurde, dass die einzigen Highlights seit unserer Rückkehr die Strähnen in meinen Haaren waren. Und selbst die begannen zu verblassen.
Ich rieb mir gedankenverloren mit den Fingern über den Hals und spürte die Bissspuren von neulich Abend. Sie fühlten sich rau an. Mein Blick zuckte zu Thierry. Er starrte mit einem leidenden Gesichtsausdruck auf meinen Hals. Ich zog meine Hand zurück, und meine Haare fielen gnädig darüber.
»Du wolltest mir erzählen, wie du Barry kennengelernt hast.«
»Wollte ich das?«
»Sicher. Hast du ihn auf dem Flohmarkt gekauft? War er im Sonderangebot?«
Seine Miene verfinsterte sich. »Du solltest keine Witze über den Handel mit Sklaven machen. Ich habe das all die Jahre an vielen Orten selbst gesehen. Das ist eine grausame, fürchterliche Sache.«
Ich wurde blass. »Das habe ich nicht gemeint. Ich... Barry bringt mich regelmäßig dazu, gemeine Dinge über ihn zu sagen. Ich weiß, dass ich das nicht tun sollte.«
»Er ist nicht immer einfach. Das weiß ich. Und ich habe beobachtet, dass er dir gegenüber nicht gerade besonders höflich ist, also mach dir keine Sorgen. Er ist schließlich nicht ganz schuldlos daran.«
»Nein, das ist er nicht. Aber ich sollte nicht so fies zu ihm sein. Das weiß ich. Und er liebt Amy wirklich. Ich kann ihre Beziehung überhaupt nicht verstehen, aber wenn sie aufhören würde, so paranoid zu sein und er aufhören würde,
so geheimnisvoll zu tun, glaube ich, dass sie füreinander geschaffen wären.«
Das war kein Wink mit einem Holzpflock, sondern mit einem ausgewachsenen Zaunpfahl.
»Zwei so unterschiedliche Personen?«, sagte er. »Du glaubst wirklich, dass sie miteinander glücklich werden könnten?«
»Wenn sie es genug wollten, dann ja. Das glaube ich schon. Aber sie haben ziemlich große Probleme. Die um einiges größer sind als Barry.« Ich runzelte die Stirn. »Siehst du? Ich kann nichts dafür. Ich bin halt ein Miststück.«
»Nein. Du verteidigst einfach nur aufs Schärfste das Glück deiner Freundin.«
»Das sagst du nur so.«
»Vielleicht.« Wieder umspielte
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