Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
gebracht, dass ich mich selbst vergessen habe.«
Ich blinzelte. »Was meinst du?«
Er lächelte, aber es war ein kühles Lächeln. »Du weißt nicht, was für ein Mann ich wirklich bin, Sarah. Oder vielleicht weißt du es jetzt.« Er blickte wieder auf meinen Hals, und dieser gequälte Ausdruck huschte erneut über sein Gesicht.
Er wirkte so niedergeschlagen und so mutlos, dass es anfing, mich zu nerven.
»Du hast mir doch gerade erzählt, was für ein Mann du bist, oder? Siehst du das denn nicht? Du bist wundervoll . Du bist großzügig. Du bist selbstlos. Du kümmerst dich um andere Leute, auch wenn du es nicht zugeben willst. Du wächst über dich selbst hinaus, um dafür zu sorgen, dass jemand anders glücklich ist, selbst wenn es kompliziert ist. Wie kannst du das nicht sehen?«
Er schüttelte den Kopf. »Du kennst mich überhaupt nicht. Du kennst mich noch nicht einmal zwei Monate.«
Das tat weh. »Stimmt. Aber ich will alles von dir wissen.«
Sein Blick wurde hart. »Weißt du, wen du fragen kannst? Wer mich besser kennt als irgendjemand anders?«
»Wer?«
»Quinn.« Er sah mir in die Augen, seine waren stahlgrau und eisig, seine Lippen verzogen sich zu einem freudlosen Lächeln. »Dein Exjäger lässt sich nicht von meiner äußerlichen Erscheinung in die Irre führen. Er sieht mich so, wie ich wirklich bin. Du vermeidest es, darüber zu reden, aber dadurch ändert sich nichts daran.« Seine Brust hob sich, als er tief Luft holte. »Ich habe dich neulich Abend verletzt.«
Ich runzelte die Stirn und berührte meinen Hals. »Das? Diese kleine Schramme?«
Seine Kiefer mahlten. »Ich habe dich fast ausgesaugt. Ein Tropfen von deinem Blut hat genügt, mich wahnsinnig zu machen.«
»Thierry...«
Er schüttelte den Kopf, er wirkte über die Maßen angespannt. »Noch eine Minute und es wäre aus gewesen. Und sogar dann! Sogar, wenn dein Herz aufgehört hätte zu schlagen, hätte ich womöglich nicht aufgehört. Ich habe eine dunkle Seite in mir, einen solchen Durst... Sarah, ich habe Angst. Ich habe versucht, mich all die Jahre davor zu verstecken. Das ist der wahre Grund, warum ich mich umbringen wollte, als wir uns das erste Mal getroffen haben, Sarah. Nicht aus tiefer Langeweile wegen eines langen, unerfüllten
Lebens, sondern weil ich dann niemanden verletzen würde. Nie wieder.«
Mein Hals war wie zugeschnürt. Tränen brannten in meinen Augen. Jedes seiner Worte war von Angst erfüllt. Wie konnte ich ihm nur erklären, dass alles gut werden würde? Dass ich ihn bedingungslos liebte?
Aber er ließ mir keine Zeit, meine Worte zu formulieren, bevor er schon weitersprach, jedes Wort von Selbsthass erfüllt.
»Das Schlimmste an allem ist, dass ich, nach dem, was ich dir angetan habe, als ich in deinen Augen gesehen habe, wie schwach und ausgesaugt du warst, nicht geblieben bin, um dir zu helfen. Dir nicht etwas von dem zurückgegeben habe, was ich dir genommen hatte. Nein. Ich bin weggelaufen. Wie ein Feigling. Wie ein verdammter Feigling.« Er hatte die Kiefer fest zusammengebissen, sein Adamsapfel bewegte sich in seinem Hals, seine Brust hob und senkte sich, so schwer atmete er.
»Thierry...« Ich ging auf die andere Seite des Schreibtisches, schlang meine Arme um ihn und drückte ihn sanft an mich. Er lehnte sich etwas zurück und nahm mein Gesicht in seine Hände.
»Du kannst also von Vergnügungsreisen nach Mexiko reden, du kannst mich bitten, dir Geschichten über meine Vergangenheit zu erzählen, du kannst hoffnungsvoll von der Zukunft sprechen, aber alles, woran ich denken kann, wenn ich mit dir zusammen bin, Sarah, ist, wie süß du schmeckst. In mir gibt es ein Monster, das gefährlicher ist als jeder Jäger, dem du bislang begegnet bist. Und es will mehr von dir. Sogar jetzt, genau in diesem Moment.«
Eine bedrückende Stille breitete sich aus, bis ich schließlich meine Stimme wiederfand.
»Du irrst dich«, sagte ich.
Er blinzelte. »Was?«
»Du täuschst dich. Du weißt nicht, was du willst. Und das Monster in dir? Es ist ein Arschloch. Du musst ihm sagen, es soll verdammt noch mal die Klappe halten. Du kannst nicht zulassen, dass es dich beherrscht.«
»Je älter ich werde, desto weniger bin ich in der Lage, mit ihm zu argumentieren.«
»Dann musst du dein Argument deutlicher formulieren. Und kürzer. Hör zu, Thierry, wenn du willst, kannst du dich für das, was neulich Abend passiert ist, verurteilen. Aber ich bin nach wie vor hier.« Ich trat von dem einen meiner hohen
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