Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
Ich beobachtete den Spaß. Es
gab ein Büfett mit Amys Lieblingssnacks: Hähnchensticks, Käsetortillas, gebratenen Pilzen, Nachos, Brownies, kleinen Käsekuchen. Ich betrachtete das Ganze zum einen mit Neid, weil ich nicht mehr daran teilhaben konnte, ohne mich zu übergeben, zum anderen mit Desinteresse, weil mein Magen bei dieser Art von Essen, die ich nicht mehr vertrug, wenigstens nicht mehr knurrte.
Das Soundsystem schlug aus, die Lichter wurden gedämpft, und das Strobolicht begann sich zu drehen. Der erste Song bellte los, und Amy bat alle auf die Tanzfläche. Sie zog mich direkt neben sich. Ich ging für einen Tanz mit. Danach würde ich mich um alles Weitere kümmern.
»Du hättest es mir sagen müssen«, schimpfte sie.
»Dann wäre es keine Überraschung gewesen.«
Ihr Gesichtsausdruck wurde trübe. »Ich hätte meinem Barry nicht misstrauen dürfen. Er ist so wundervoll. Wir sind so glücklich, dass wir uns gefunden haben.«
Sie sah mich erwartungsvoll an. Als würde ich ihren Mann gleich niederringen. Ihn beleidigen.
Ich nickte nur. »Du hast recht. Du hast wirklich Glück. Ihr beide. Erinnere dich daran, wenn sich Mr. Zweifel das nächste Mal meldet.«
Sie strahlte mich an. »Das mache ich, versprochen.« »Gut.«
»Jetzt musst nur du noch den perfekten Mann finden. Ich weiß, er wartet irgendwo da draußen auf dich, Sarah. Du darfst die Hoffnung nicht aufgeben. Lass dich nicht von irgendwelchen anderen Dramen in deinem Leben herunterziehen. Nimm dir, was du willst, du wirst es bekommen. Ich bin da absolut zuversichtlich.«
Ich nickte, hörte auf zu tanzen und peilte die entgegengesetzte Richtung an. »Du hast recht.«
»Wo gehst du hin?«
»Ich muss mich um etwas kümmern.«
Ohne auf eine Antwort zu warten, verließ ich die Tanzfläche und arbeitete mich langsam durch den Club, an der Bar vorbei zu dem Flur, der zu Thierrys Büro führte. Seine Tür war zu.
Ich holte tief Luft und klopfte vorsichtig an.
»George?«, sagte seine tiefe Stimme daraufhin. »Ich habe dir doch schon gesagt, dass ich diesen Hut gewiss nicht aufsetzen will. Ich will allein sein.«
Ich drückte die Tür auf. »Es ist nicht George. Und der Hut würde bei dir süß aussehen. Bist du sicher?«
Er saß hinter seinem Schreibtisch, umgeben von Computerausdrucken und anderen Papieren. Er sah zu mir hoch, schwieg jedoch, offensichtlich leicht perplex.
Ich hob die Hände. »Überraschung!«
Er betrachtete mich eine weitere Weile. »Ich bin überrascht. Ich hätte gedacht, dass du nicht mehr mit mir reden wolltest nach... vorhin.«
»Wollte ich auch nicht, aber ich habe meine Meinung geändert.« Ich lächelte ihn an. »Ich wollte sehen, ob es dir gut geht und dich wissen lassen, dass ich nicht sauer bin.«
»Ich bin sehr froh, dass du so empfindest.«
»Du hast mir gar nicht erzählt, wo du hingehst, wenn du die Stadt verlässt.«
»Nach Frankreich.«
Ich nickte und musste meine Stimme dazu zwingen, weiterhin leicht und unbeschwert zu klingen. »Wow. Du verlässt
also nicht nur die Stadt, du verlässt gleich das ganze Land. Wann fliegst du?«
Er blickte hinunter auf seine Papiere, und ich sah, wie seine Halsmuskeln arbeiteten, als er schluckte, bevor er weitersprach. »Ich fliege morgen.«
Von jetzt auf gleich verschwand die Wärme aus meinem Körper. »Morgen?«
»Ja.«
»Du fliegst morgen nach Frankreich?«
»Das ist richtig.« Er schaute auf, als ich nicht antwortete. »Nicolai hat die Stadt verlassen.«
»Hat er?«
Er nickte. »Heute Morgen. Somit ist gleichzeitig die Gefahr verschwunden, die er für dich bedeutet hat. Ich wollte warten, bis er weg ist, bevor ich abreise.«
Nicolai hatte die Stadt bereits verlassen, obwohl Gideon gerade erst angekommen war? Was zum Teufel wurde hier gespielt?
Nach einer unbehaglichen Pause brach er das Schweigen. »War noch etwas anderes, Sarah?«
»Ich...« Meine Brust fühlte sich an, als würde ein Elefant daraufsitzen. Einer, der weitaus größer war als normale Elefanten. Was sollte ich sagen? Er hatte offensichtlich seine Entscheidung getroffen. »Wirst du zurückkommen?«
Sein Miene war undurchdringlich. »Das habe ich nicht vor.«
Ich nickte. »Verstehe. Sitzt du deshalb hier in deinem Büro, während draußen die Party im Gange ist? Weil du mich nicht mehr sehen wolltest, bevor du fährst?«
Er stand auf und näherte sich mir. »Ich wäre nicht abgereist, ohne dir auf Wiedersehen zu sagen.«
Ich lachte. »Ich bin solch ein Idiotin. Ich bin eigentlich
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