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Ein bissfestes Abenteuer

Ein bissfestes Abenteuer

Titel: Ein bissfestes Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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sich aus dem Auto.
    Die Katzenfrau war ebenfalls ausgestiegen. Kaum hatte sie die Autotür geschlossen, fuhr der Wagen rückwärts aus der Toreinfahrt und verschwand auf dem Holperweg in der Nacht. Die Mädchen sahen den roten Rücklichtern sorgenvoll nach, als wären sie die Leuchten eines Rettungsbootes, das auf Nimmerwiedersehen verschwand.
    Während die Frau die Pistole auf die Mädchen richtete, machte sich der Mann an dem Tor zu schaffen. Es war ein altes, verrostetes Gittertor. Am oberen rechten Rand hing ein grün-weißes Schild. Die Farbe blätterte bereits ab und eine Ecke war abgebrochen. Frachttermi konnte man noch lesen. In der Tormitte hing ein neueres, rot-weißes Schild: Unbefugtes Betreten verboten. Darunter befand sich ein schwarzes Strichmännchen in einem roten Kreis, das mit einem roten Balken durchgestrichen war.
    Der Muskelmann bog das Tor einen Spaltbreit auf. »Okay, kann losgehen!«, rief er der Frau zu. Er zwängte sich als Erster durch den Spalt und wartete auf der anderen Seite mit gezückter Pistole auf die Geiseln.
    Die Zwillinge schoben sich nacheinander durch das Tor. Erst Daka, dann Silvania. Als Letzte folgte die Katzenfrau. Mit einem geschmeidigen Satz war sie auf der anderen Seite.
    »Dort drüben bei der alten Frachthalle steht es«, sagte der Mann.
    Silvania und Daka erkannten in der Dunkelheit die Umrisse eines kleinen Flugzeugs. Silvania schluckte. Sie würden doch nicht mit den Gangstern in dieses Flugzeug steigen müssen? Fliegen an sich war schlimm genug. Aber mit zwei Gangstern in dieser Seifenkiste zu sitzen und wer weiß wohin zu fliegen – bei dem Gedanken knickten Silvania fast die Knie weg.
    »Los, ein bisschen Tempo!«, sagte die Katzenfrau und trieb ihre Geiseln von hinten an.
    Silvania riss sich zusammen. Bestimmt war die Polizei schon hier. Die knallharten Profis lauerten in einem Versteck. Jeden Moment stürmten sie hervor, stürzten sich auf die Katzenfrau und den Muskelmann, überwältigten und verhafteten sie. Danach würde ein besonders gut aussehender, junger Profi den Arm um Silvania legen und sie mit seinem Lächeln trösten.
    Bestimmt.
    Doch als sie bei dem Kleinflugzeug angekommen waren, lag der ehemalige Frachtterminal noch immer verlassen im Dunkeln da. Bis auf zwei Gangster und zwei Halbvampire war weit und breit kein Besucher zu sehen.
    Daka, die sich von Onkel Vlad auf einigen Ausflügen die anderen Verkehrsteilnehmer hatte erklären lassen, erkannte das Kleinflugzeug. Es war eine Cirrus SR20, ein einmotoriger Eindecker mit vier Sitzen. Sie wusste, dass er eine Reichweite von ungefähr 2000 Kilometern hatte. Die Sache war klar: Die Kunsträuber wollten ihr Diebesgut außer Landes bringen. Noch heute Nacht.
    Die Frau kletterte auf den Pilotensitz und legte die Umhängetasche mit dem Fächer darin auf einen der Rücksitze. Dann überprüfte sie ein paar Schalter im Cockpit.
    »Was machen wir mit denen?«, fragte der Muskelmann. Er stand mit erhobener Pistole vor dem Kleinflugzeug und deutete auf die Geiseln. »Sollen die mit?«
    Die Frau sprang aus dem Flugzeug. Sie überlegte einen Moment. Dann schüttelte sie den Kopf. »Wir brauchen sie nicht mehr. Jetzt kann uns keiner mehr was.«
    »Aber sie könnten uns wiedererkennen. Du weißt schon, Phantombilder und der ganze Kram.«
    Silvania und Daka hielten die Luft an. Die Frau musterte sie eindringlich mit ihren dunkelgrünen Augen. Die Zwillinge wussten aus diversen Fernsehserien, was Gangster normalerweise mit Geiseln anstellten, die zu viel gesehen hatten. Sie beteten, dass Oma Zezci recht hatte und alles, was im Fernsehen kam, Blödsinn war.
    »Und wenn schon«, sagte die Frau schließlich. »Da sind wir längst über alle Berge und brave Bürger. Außerdem sind das doch noch Kinder.«
    »Also lassen wir die beiden einfach hier?«, fragte der Mann.
    »Genau.« Die Katzenfrau und der Muskelmann wandten sich zum Kleinflugzeug. Der Muskelmann stieg ein. Die Katzenfrau drehte sich noch mal zu den Geiseln um. Sie zögerte. Dann ging sie auf die Mädchen zu und blieb direkt vor ihnen stehen. Sie holte ein Taschenmesser hervor und ließ die Klinge vor deren Nase aufspringen.
    Silvania zuckte zusammen und stolperte einen Schritt nach hinten. Daka riss die Augen auf und rülpste vor Schreck.
    »Was ist? Hast du es dir doch anders überlegt?«, rief der Mann aus dem Flugzeug.
    Die Katzenfrau schüttelte den Kopf, ohne sich nach ihrem Komplizen umzudrehen. »Nein, aber ich dachte, bei unserem letzten Coup

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