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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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großen Schluck.
    Er hatte nicht vorgehabt, sie zu einem Striptease aufzufordern. Doch dann hatte sie dort in dem Zimmer gestanden, sah aus wie eine jungfräuliche Königin, und irgendetwas überkam ihn. Etwas Dunkles und Verzweifeltes. Etwas, was er bis zu diesem Moment geleugnet hatte.
    Verzehrende Sehnsucht.
    Natürlich war ihm klar gewesen, dass er sie begehrte. Welcher Mann würde das nicht? Sie war der Traum jeden Mannes. Kühle blaue Augen; ein verführerischer Mund; weiche, cremefarbene Haut. Sie - oder eine andere Frau - zu begehren, war etwas, das er verstand und auch genoss. Aber nicht diese verzehrende Sehnsucht. Die hatte er vorher noch nie verspürt.
    Er hatte sie dabei beobachten wollen, wie sie sich für ihn auszog, um sich selbst zu beweisen, dass er noch die Kontrolle über sich besaß. Dass er entweder weggehen oder sie ins Schlafzimmer bringen konnte, ohne dass es einen Unterschied machte.
    Was war er nur für ein Dummkopf gewesen!
    Sie würde schallend lachen, wenn sie es wüsste, dachte er bit ter. Wäre das nicht ein guter Witz, wenn sie auch nur ahnte, welche Macht sie über ihn besaß? Aber sie würde es nie erfahren, dafür würde er sorgen.
    „Kannst du mir vielleicht sagen, wieso, zum Teufel, du dich hier allein versteckst?”
    Mit zusammengezogenen Auge nbrauen beugte Nick sich über ihn.
    „Nein, das will ich dir nicht sagen, und ich bin nicht allein.” Lucas schnappte sich die Flasche und goss sich noch einen Whiskey ein.
    „Lucas, das ist deine Hochzeitsnacht.”
    „Vielen Dank für die freundliche Erinnerung. Santos. Was bist du, ein Flitterwochencop?”
    Nick schaute ihn grimmig an und wandte sich dann zu Mary Ann und Stephanie um, die besorgt lächelten. Ihr Lächeln verschwand, als Nick sie nun davonwinkte und entschuldigend mit den Achseln zuckte.
    Lucas fluchte, weil Nick sich auf einen Stuhl fallen ließ und dem Kellner bedeutete, er solle ihm ein Glas bringen.
    „Geh weg, Nick.”
    „Hat sie dich jetzt schon rausgeworfen?” Nick schenkte sich Whiskey ein. „Ich bin froh, dass sie vernünftig geworden ist, bevor es zu spät gewesen wäre.“
    „Ich werde dich windelweich schlagen müssen, wenn du nicht verschwindest. Nick.”
    Allein der Gedanke an eine saftige Schlä gerei verbesserte seine Stimmung.
    „Nun, du könntest es natürlich versuchen, aber ich möchte mir eigentlich nicht den Zorn deiner süßen Frau zuziehen, wenn ich dich mit einer gebrochenen Nase zu ihr zurückschicke.”
    Lucas dachte an das Hochzeitsessen und daran, wie Julianna mit Nick gelacht und herumgealbert hatte. Ihn dagegen hatte sie nicht angelächelt. Andererseits hatte er ihr auch keinen Grund dafür gegeben. „Das kann ich mir denken, dass du sie nicht wütend machen willst, wo ihr zwei doch so gute Freunde seid”, konterte er bissig und trank das nächste Glas leer. Julianna würde sich wahrscheinlich freuen, wenn er grün und blau geschlagen wurde.
    „Lucas Blackhawk ist eifersüchtig?” Nick nippte an seinem Drink und lehnte sich breit grinsend zurück. „So, so. Du liebst sie also.”
    „Sei kein Idiot, Santos.”
    „Also liebst du sie nicht.”
    „Halt den Mund, verdammt noch mal!” Er würde Nick wirklich umbringen. Er hätte dann ja immer noch Ian, und zwei beste Freunde brauchte man sowieso nicht.
    „Schau mal, Lucas”, meinte Nick gelassen, als redeten sie übers Wetter, „ich kann ja verstehen, warum du sie geheiratet hast. Sie ist wirklich Atem beraubend schön, intelligent und witzig, und so verdammt erotisch, dass sie ein Warnschild tragen musste.”
    Das reichte! Er griff über den Tisch und packte Nick am Kragen. „Komm mit raus. Santos!
    Sofort!”
    „Was ich aber nicht verstehen kann”, fuhr Nick fort, ohne mit der Wimper zu zucken, „ist, warum sie dich geheiratet hat.”
    Nick wich seinem Kinnhaken geschickt aus und sorgte dafür, dass Lucas sich wieder hinsetzte. Dann schüttelte er den Kopf und schenkte die beiden Gläser wieder voll. „Na gut, wenn du darauf bestehst, dich zu betrinken, werde ich wenigstens dafür sorgen, dass du es richtig machst. Warum erzählst du mir jetzt nicht, weshalb du so sauer bist?”
    Lucas starrte auf den Whiskey und ballte die Faust. Er ließ die Wut durch sich hindurchrasen. Eine kleine Ewigkeit verstrich, während der er noch einmal das Auftauchen von Mason Hadley im Standesamt durchlebte.
    „Er hat sie geschlagen, Nick”, sagte er schließlich tonlos. „Die ser Hundesohn hat sie geschlagen, und ich konnte ihn

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