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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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sagte sie beiläufig. „Dort liegen auch ein paar Musterbücher aus dem Tapetenladen, wenn du sie dir anschauen möchtest.”
    „Sicher.”
    Seine Erwiderung klang nicht besonders ernst gemeint, aber zumindest war es eine Antwort. Verdammt, Lucas, schau mich an!
    Als hätte sie es ausgesprochen, blickte er sie an. Doch der ange spannte, starre Ausdruck, den sie in seinen Augen sah, machte ihr Angst.
    „Julianna, wir müssen miteinander reden.”
    „Gut.” Ein Gefühl der Kälte kroch in ihr hoch. Sie legte die Gabel auf den Teller und verschränkte die Hände auf dem Schoß.
    „Ich habe etwas für dich.”
    Das waren nicht die Worte, die sie erwartet hatte.
    Er zog aus der Tasche seines Jacketts einen dicken Umschlag hervor, den er zwischen sie auf den Tisch legte. „Das gehört dir.”
    Sie griff nach dem Umschlag und öffnete ihn. Wie seltsam, dass ihre Hände so ruhig waren, während sie innerlich fürchterlich zitterte. Doch als sie die Papiere sah, erstarrte sie.
    Es war die Grundstücksurkunde für das Haus ihrer Großeltern, das jetzt allein auf ihren Namen eingetragen war.
    Langsam, die Papiere in der Hand, stand sie auf und schaffte es sogar zu lächeln. „Danke, Lucas.”
    Dann drehte sie sich um und ging nach oben.

11. KAPITEL
    Danke, Lucas?
    Er blinzelte und starrte auf den Stuhl, auf dem Julianna eben noch gesessen hatte, bevor sie nach oben verschwunden war. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie sie reagieren würde, aber dass sie so beherrscht sein würde, hatte er nicht erwartet.
    Wie konnte sie so verdammt ruhig bleiben? Sein Inneres glich einem Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Da bot er ihr einen Aus weg aus ihrer Ehe, und sie entgegnete einfach nur „Danke, Lucas.”?
    Mit einem Ruck stand er auf, ballte die Fäuste und ging im Zimmer auf und ab. Er verdiente eine vernünftige Reaktion. Freude, Tränen, Wut. Alles wäre besser als ihr beherrschter Ab gang.
    Aber damit würde sie nicht durchkommen. Sie war noch immer seine Frau, ob es ihr gefiel oder nicht. Und sie würden das ein für alle Mal bis zum Ende ausfechten. Wenn sie ihn dann verlassen wollte, würde er sie gehen lassen.
    Aber nicht, ohne um sie zu kämpfen.
    Als er oben im Schlafzimmer ankam, war seine Wut auf dem Höhepunkt. Er riss die Tür auf, drehte das Licht an und brüllte: „Julianna!” Sie saß mit dem Rücken zu ihm auf dem Bett.
    „Lass mich allein, Lucas.”
    „Einen Teufel werde ich tun.” Er stürmte ins Zimmer, packte sie an den Schultern und zog sie vom Bett hoch. Erst in dem Moment merkte er, dass sie weinte.
    Sofort vergaß er seinen Ärger und lockerte den Griff. Vorsichtig setzte er sie wieder aufs Bett und kniete sich neben sie. „Was ist los? Bist du verletzt?”
    „Ob ich verletzt bin?” Der Ton, den sie ausstieß, war eine Mischung aus Lachen und Schluchzen. „Ich wüsste nicht, warum ich verletzt sein sollte.”
    Jetzt verstand er überhaupt nichts mehr. Aber es zerriss ihn förmlich, sie so aufgewühlt zu sehen. Er hatte keine Ahnung, was er tun oder was er sagen sollte. „Kann ich dir irgendetwas holen?”, fragte er hilflos.
    „Du hast mir schon genug gegeben”, entgegnete sie heftig und griff dann nach einer weißen Schachtel mit einer großen grünen Schleife. „Jetzt habe ich etwas für dich. Mach es auf.”
    Er starrte auf die Schachtel, zog die Schleife auf und nahm den Deckel ab. Darunter lag eine rosa-blaue Decke.
    Eine Babydecke!
    Mit großen Augen und offenem Mund berührte er die Decke. „Willst du mir damit sagen, dass du schwanger bist?”
    „Siebte Woche.” Julianna bedeckte ihr Gesicht mit den Händen und fing wieder zu weinen an.
    Aber es waren keine Freudentränen, das spürte er. Angst stieg in ihm auf, und er musste erst einmal schlucken, bevor er sie vorsichtig fragte: „Möchtest du das Baby?”
    Schlagartig hörte sie auf zu weinen, erstarrte förmlich und fauchte ihn dann an: „Fahr zur Hölle, Lucas Blackhawk!”
    Ihr Stoß gegen seine Brust traf ihn völlig unvorbereitet. Er fiel nach hinten und schaute verdutzt zu ihr auf. Sie wirbelte herum und ging zur Tür. Auf halbem Weg blieb sie jedoch stehen, zog einen Schuh aus und warf ihn in seine Richtung. Der zweite verfehlte ihn nur knapp. Vor Verblüffung brachte er kein Wort heraus. Plötzlich kam sie zurück und baute sich wütend vor ihm auf.
    „Wenn ich bedenke, dass ich das hier für dich gekauft habe!” Sie schaute an ihrem hautengen Overall herab und schimpfte weiter. „Ich habe mich lächerlich gemacht,

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