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Ein bretonisches Erbe

Ein bretonisches Erbe

Titel: Ein bretonisches Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Menton
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lag mit mattem Glanz auf ihrer reinen, noch ziemlich weißen Haut. Da sie es am Morgen unter dem T-Shirt getragen hatte, war es niemandem aufgefallen.
    Es war wohl besser, wenn sie es ablegte, für den Fall, dass sie sich doch zum Schwimmen ins Wasser wagen sollte. Sie wollte es auf keinen Fall verlieren. Sie griff hinter den Hals, um den Verschluss der Kette zu öffnen. Aber irgendwie klemmte der und nach mehreren vergeblichen Anläufen, wurde sie zunehmend nervös. Es musste doch möglich sein, diese verdammte Kette aufzukriegen.
    Schließlich ging sie hinunter und bat ihre Mutter, ihr zu helfen.
    Monika Lindberg öffnete den Verschluss problemlos und nahm Kette und Medaillon ab. Als sie beides in Yunas Hand gleiten ließ, hatte diese wieder eine seltsame Empfindung von lebendiger Wärme, die von dem Medaillon ausging.
    „Es ist ganz warm“, rutschte es ihr dabei spontan heraus..
    „Das wundert mich nicht“, meinte ihre Mutter jedoch nur. „Wenn du es die ganze Zeit getragen hast, hat es deine Körperwärme aufgenommen.“
    Das war eine logische Erklärung. Yuna ging zurück in ihr Zimmer, legte das Schmuckstück wieder auf den kleinen Schreibtisch und lief mit einem Strandhandtuch nach unten. Rasch drückte sie ihrer Mutter einen leichten Kuss auf die Wange und rannte zum Strand hinunter.
    Auf dem Weg ergriff sie eine freudige Erregung und sie begann die dunklen Gedanken an die Inschrift in der Höhle abzuschütteln wie ein Hund nach einem Bad die Tropfen aus seinem Fell.
    Wer konnte schon sagen ob das kleine Malheur bei Juliens Großeltern wirklich damit zusammenhing und wirklich von ihrer Frage ausgelöst worden war? Alten Menschen passierten solche Missgeschicke doch häufig, ganz ohne Grund. Sie war sich nicht einmal mehr sicher, ob der verschüttete Kaffee bei Julians Großvater den Hustenanfall ausgelöst hatte oder ob es der Hustenanfall war, der seine Oma zum Zittern gebracht hatte, so dass sie den Kaffee neben die Tasse schüttete.
    Es war wirklich unklar, was Ursache und was Folge gewesen war. Und ehrlich gesagt, hätte jeder beliebige Steinmetz das Datum in den Stein meißeln können. Warum sollte es Opa Pierre gewesen sein? Und selbst wenn, so musste es doch mit ihr und ihrer Familie nicht das Geringste zu tun haben.
    Als sie um einen hohen Ginsterbusch bog sah sie am Ende des Klippenweges den Umriss einer hoch gewachsenen Gestalt in einem Neoprenanzug, die ihr den Rücken zuwandte. Als sie sich herumdrehte, erkannte sie Julien, der sie wohl netterweise hier abholen wollte.
    Wie er da so muskulös und mit braungebranntem Gesicht vor ihr stand, wie bei ihrer ersten Begegnung in der Baie des Tréspassés , raubte sein Anblick ihr wieder fast vollständig den Atem. Was für ein Mann, dachte sie und konnte es einmal mehr nicht fassen, was aus dem schlaksigen Freund ihrer Kindertage geworden war. Obwohl er fast im gleichen Alter wie Yannik war, wirkte er sehr viel männlicher als ihr Bruder und sie fand, dass er sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem gut aussehenden Bretonen Grand Yann aus den Islandfischern hatte, an den die junge Gaud ihr Herz verloren hatte.
    Wieder spürte sie dieses erotische Knistern zwischen ihnen, das sie vom ersten Augenblick des Wiedererkennens in seine Arme getrieben hatte, und sie wünschte ihn sich nackt an einem menschenleeren Strand, der gerne ein wenig wärmer sein durfte, an dem Palmen wuchsen und wo man sich im Wasser lieben konnte ohne unter einer Gänsehaut zu Eis zu erstarren.
    Sie ging trotz dieser Gedanken einigermaßen beherrscht auf ihn zu, umarmte ihn und meinte locker:
    „Sehr sexy so eine zweite Haut aus Neopren!“
    Er grinste, nahm sein Surfbrett auf und meinte: „Solltest du dir auch zulegen, ohne ist es wirklich noch etwas zu kalt.“
    Sie zuckte die Schultern. „Ich weiß nicht, ich glaube es ist nicht wirklich mein Sport.“
    Das wollte er nicht gelten lassen.
    „Ich besorge dir eine Ausrüstung, dann kannst du es probieren und ich wette, du wirst nichts anderes mehr machen wollen!“
    Sie verzog ein wenig den Mund und meinte dann mit einem ironischen Lächeln: „Wäre das nicht irgendwie schade?“
    Er schaltete nicht sogleich. „Wieso?“
    „Ich kenne auch andere Wellen auf denen man surfen könnte, sogar ohne Brett und Neoprenanzug…“
    „Lüsternes Weib!“, sagte er lachend, drückte ihr einen Kuss auf den Mund und rannte dann mit dem Surfbrett den Brechern entgegen, dorhin wo bereits einige seiner Freunde auf den Wellenkämmen ihre

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