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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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Aber das Einzige, was wir derzeit wirklich im Überfluss haben, sind Zucchini. Ich ernte ein paar, die wie ein Mittelding zwischen Zucchini und Kürbis aussehen, und lege sie in meinen Korb.
    In der Küche eile ich geschäftig umher. Jener Zustand ähnelt dem, wenn ich male oder nähe; ich befinde mich in einer Art konzentrierter Ekstase. Ich packe den noch nicht ganz abgekühlten, fertigen Kuchen in den Micra und rase zu meinem letzten Arbeitstag am Town and Country College.
    Als ich zum letzten Mal auf den Parkplatz abbiege, habe ich das Gefühl, dass in meinem Bauch Schmetterlinge tanzen. Ein Teil von mir will am liebsten mit einem großen Knall mit Feuerwerk und einer durchfeierten Nacht gehen, während es einem anderen Teil von mir davor graust, mit den Kollegen zusammenzusitzen, die ich teilweise kaum kenne. Zudem ist die Kneipe im Dorf recht düster; sie ist weder hübsch altmodisch noch eine angesagte Vinothek. Vielleicht will ich einfach nur einen schnellen Abschied, bei dem nichts passiert und ich einfach nur gehe.
    Den Gang ins Lehrerzimmer verschiebe ich auf später und stecke den Kopf stattdessen zur Tür des Studios hinein. Es ist leer, aufgeräumt, sauber und anonym. So wartet es auf die neuen Schüler und Lehrer im nächsten Jahr. Alle Beweise des vergangenen Schuljahres und meiner Unterrichtszeit sind entfernt worden. Als ich das Lehrerzimmer schließlich betrete, ist auch dieses leer. Auf meinem Schreibtisch liegt allerdings ein Zettel, auf dem steht: Wir sind draußen auf der Wiese . »Die Wiese« ist eigentlich ein Euphemismus für das kleine Fleckchen Gras, das sich hinter der Tür neben dem großen Regal befindet. Ich hole meinen Zucchini-Schokoladenkuchen heraus und balanciere ihn vorsichtig am Regal vorbei, das mir seltsam leer erscheint. Wohin sind all die Objekte für Stillleben verschwunden? Die gesamte Abteilung hier kommt mir wie eine Geisterstadt vor.
    Schließlich öffne ich die Tür und trete auf den Rasen hinaus. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen von Lehrern dreht sich zu mir um und bricht in Gelächter aus. Dieses kleine Rasenstückchen hat sich in eine bunte Teeparty verwandelt. Die Teller für die Stillleben sind bedeckt mit Muffins mit grünem-, zitronen-, rosa- und lavendelfarbenem Zuckerguss. Zudem liegen überall alte orientalische Teppiche und selbstgenähte Kissen, für die ich mir ein Bein ausreißen würde. Alles sieht so hübsch aus! Meinen Schokoladen-Zucchinikuchen setze ich auf einen leeren Teller, von dem eine Ecke herausgebrochen ist.
    »Das sieht fantastisch aus! Vor allem durch die unterschiedlich gemusterten Teller. Viel besser als ein ordentliches Teeservice!«, lobe ich Sue begeistert.
    Dann entdecke ich eine Gestalt, die ich nicht erkenne. Doch meine ganze Aufmerksamkeit wird von den atemberaubenden Stoffen in Beschlag genommen, die dieser Mensch trägt, eine wilde Mischung aus Vintagekleidern. Er/sie trägt überdimensionale Louboutin-Boots, ein goldenes Abendkleid mit einem passenden Abendtäschchen und eine rote Federboa. Das Ganze wird von einer Baumwollschürze abgerundet, die passenderweise mit Radieschen, Artischocken und Schinkenscheiben gemustert ist.
    Bravorufe ertönen, alle klatschen begeistert.
    »Oh mein Gott – bist du’s, Jim?«
    »Hi Laura! Ich dachte, ich schmeiße mich mal in Schale für eine verrückte Teeparty, wie Sue mir gesagt hat.«
    Bald schon stoßen wir mit Schampus an.
    Schließlich hält Sue eine Rede. »Laura und Jim, wir werden euch beide vermissen. Wir waren uns allerdings nicht sicher, wie sehr ihr uns vermissen werdet, deswegen haben wir hier etwas für euch, das euch an uns erinnern wird.« Kurz bevor sie eine große Tafel enthüllt, bekomme ich Bammel. Ein wenig undankbar hoffe ich, dass es sich dabei nicht um ein Gemälde oder Ähnliches handelt, das Adi sofort aus dem Haus verbannen würde.
    » Voilà «, ruft Sue und enthüllt zwei Tafeln mit großen Filzbuchstaben. »Wir konnten uns leider auf kein Zitat einigen, deswegen haben wir verschiedene Alphabete gebastelt.«
    Als ich die großen Filz-Buchstaben sehe, die zusammen » goodbye « ergeben, kommen mir beinahe die Tränen.
    »Woher wusstet ihr, dass ich Filz liebe?«, frage ich.
    »Und wie seid ihr auf die Idee gekommen, ich könnte Filz mögen?«, fragt Jim und sieht zu Sue hinüber.
    »Ich nenne es mal eine ›begründete Vermutung‹«, grinst Sue.
    Nach einer guten Stunde gehen jedoch alle nach und nach wieder nach drinnen, um dort die riesigen Stapel an

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