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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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gleichzeitig den Hund zu tragen.
    »Sieh mal, da ist Daddys Auto!«, schreit Daisy plötzlich. Gerade noch rechtzeitig kommen wir zum Schulhort; glücklicherweise sind wir nicht die Einzigen, die es gerade noch »auf den letzten Drücker« schaffen. Eine Handvoll Kinder versammelt sich um Prada, wie es die Mütter bei einem Neugeborenen tun. Die Kinder wetteifern miteinander, Prada zu streicheln und zu liebkosen.
    »Laura«, ruft Adi, als hätte ich ihm die Überraschung für die Mädchen verdorben.
    »Ich wusste nicht, dass du schon wieder zurück bist«, erwidere ich und merke gleichzeitig, dass auch ich bei seinem Anblick nicht allzu begeistert klinge – was aber gar nicht der Fall ist.
    »Das Meeting war leider nicht so angenehm wie gedacht. In letzter Zeit scheint die Architektur nicht mehr viel damit zu tun zu haben, schöne und funktionale Gebäude zu entwerfen. Alles dreht sich nur noch um die Frage, wie etwas am billigsten realisiert werden kann. Unter diesen Umständen könnte man sich das Haus genauso gut von einem Bauarbeiter entwerfen lassen«, meckert Adi. »Außerdem wünscht sich Lilly schon seit Wochen, dass ich sie mal abholen komme«, fährt er fort und nimmt sie in den Arm. »Was zum Teufel hat der Hund da an?«, fragt er dann mit Blick auf Prada.
    »Das ist eine lange Geschichte. Ich hatte heute eine Unterrichtskontrolle«, antworte ich. »Prada konnte nicht allein zuhause bleiben und war Teil einer Arbeitsgruppe. Die Schüler haben einen Mantel für sie entworfen.«
    »Warum konnte Prada nicht allein zuhause bleiben? Sie ist doch kein Baby mehr.« Adi sieht mich an und zieht wie Mrs Parker, die Inspektorin, die Augenbrauen hoch.
    »Sie hat sich den Fuß verletzt. Das war aber nicht das Schlimmste heute. Jim war beim Unterricht dabei und hat dummerweise während des Unterrichtsbesuchs das Stofftuch hochgehoben, das ich über ihren Käfig gehängt hatte.«
    »Mummy, Mummy! Prada trägt ja einen Mantel mit Leopardenmuster!«, kreischt Lilly.
    »Ja, Mummys ach so hilfreicher Kollege Jim hat ihn für sie gemacht.«
    »Offenbar hat er zum ersten Mal etwas genäht«, seufzt Adi. »Der Hund wird noch eine Identitätskrise erleiden!« Ich breche in Gelächter aus.
    »Können wir jetzt heimfahren?«, frage ich. »Ich hatte einen langen Tag.«
    Wir stehen draußen vor der Schule, und es wird immer kälter und feuchter.
    »Kann Prada im Auto bei mir auf dem Schoß sitzen?«, bettelt Lilly und wiegt Prada in ihren Armen.
    »In meinem Auto?«, fragt Adi. »Na gut, es ist weit und breit kein Polizist zu sehen. Hat sie saubere Pfoten?«
    »Natürlich sind die sauber! Danke, Daddy!«, erwidert Lilly.
    »Hier riecht es nach Feuer«, stellt Lilly fest, reckt wie Prada die Nase in die Höhe und schnuppert.
    »Wahrscheinlich fackelt jemand in der Schrebergartensiedlung sein Unkraut ab«, glaubt Adi zu wissen. Dann höre ich die Sirenen.
    »Tatütata, tatütata«, ahmt Daisy das Geheul der Martinshörner nach, während die echten Feuerwehrwagen an uns vorbeirasen. Ich verspüre ein komisches Gefühl in der Magengrube, denn ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich den Herd mit dem Wachstopf abgestellt habe. Oben an The Green angekommen, kann ich das Marsh Cottage nicht sehen, da es in einen dicken Rauchvorhang gehüllt ist. Während Adi weiterfährt, überholen uns weitere Feuerwehrautos und halten vor unserem Haus.
    Wir bleiben neben dem Auto stehen, die Arme ineinander verhakt, vom Feuer wie hypnotisiert. Keiner von uns bewegt sich. Ich beobachte, wie die Feuerwehrmänner umherlaufen, und habe das Gefühl, als säße ich im Kino. Das kann doch nicht unser Haus sein, das da lichterloh brennt!
    »Wo ist Prada hingerannt?«, schreit Lilly plötzlich und läuft auf das Haus zu. Schnell nehme ich Daisy an die Hand und sehe, wie Adi hinter Lilly herläuft. Dann werden ihre Silhouetten vom Rauch verschluckt.
    »Geht nicht ins Haus!«, schreie ich.
    Wie ferngesteuert missachte ich meine eigenen Anweisungen und laufe auf das Haus zu, während ich Daisy hinter mir herziehe. Ein Feuerwehrmann bekommt mich hinten an meinem Samtmantel zu fassen. Ich höre, wie der Stoff reißt. Ich bin wie gelähmt. Alles, was ich jetzt noch höre, ist das Prasseln des Feuers.
    Eine Person kommt aus dem Haus gerannt; sie sieht aus wie ein Patchworkgespenst, das den Kopf mit meiner Amish Quiltdecke bedeckt hat. Doch unter der Decke steckt Adi, der Lilly unter dem einen und Prada unter dem anderen Arm hat.
    »Lilly!«, brülle ich und umarme sie

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