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Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition)

Titel: Ein Cottage zum Verlieben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Addison
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wild, um zu sehen, ob sie okay ist.
    »Mum! Hör auf damit!«, beschwert sich Lilly.
    »Ich glaube, sie kommt durch«, erklärt Adi mit einem schiefen Grinsen.
    Dann fällt mein Blick auf Prada, die so still ist wie ein Stofftier. »Sie bewegt sich nicht! Sie ist ganz schlapp!«, schreie ich alle an. Verzweifelt stupse ich sie an, aber sie reagiert nicht.
    Ein Feuerwehrmann kommt herbeigelaufen, wirft einen Blick auf Prada und läuft dann zum Einsatzwagen. Als er zurückkommt, stülpt er Prada eine Atemmaske über die Schnauze, während Adi sie in den Armen wiegt.
    »Wird sie sterben?«, weint Daisy.
    »Sie kommt schon wieder in Ordnung. Sie bekommt nur ein wenig Sauerstoff«, beruhigt uns der Feuerwehrmann.
    Wie Dornröschen wird Prada plötzlich wach und kämpft gegen die Maske an, nachdem sie aus Adis Armen gesprungen ist.
    »Das ist ein gutes Zeichen. Wir könnten Sie zum Tierarzt bringen, das liegt ganz bei Ihnen«, fährt der Feuerwehrmann fort.
    Ich bringe es nicht fertig, dem Mann zu sagen, dass wir heute schon beim Tierarzt waren. Der würde sich sicher über uns wundern. Wenn das so weitergeht, wird er uns über kurz oder lang noch beim Tierschutzbund anzeigen, geht meine Phantasie mit mir durch.
    Adi ergreift das Wort. »Ihr geht’s wieder gut. Ich werde sie im Auge behalten.«
    Nachdem Adi, die Mädchen und nun auch Prada – die ich mittlerweile als festes Familienmitglied betrachte – sicher sind und es allen gut geht, mache ich mir Gedanken darüber, wie ich am besten zugebe, dass das Feuer allein meine Schuld ist. Oh Gott, was ist mit meinen Kleidern? Sie befinden sich in dem Zimmer über der Küche!
    Bevor meine zwei Mädchen zur Welt gekommen sind, habe ich die Kleider ebenso wie meine Stoffentwürfe und Gemälde als meine Babys betrachtet. Ich bin keineswegs materialistisch eingestellt, ich besitze nicht einmal einen I-Pod. In einigen meiner stolzeren Momente betrachte ich die Kleider als eine Art Museumssammlung. Sie gehören nicht nur zu meiner, sondern zu unser aller Vergangenheit. Jedes Kleid ist einzigartig, ein unersetzbares Einzelstück – ein wenig wie die Menschen selbst. Der Umzug nach Reedby kommt mir mittlerweile wie ein riesengroßer Fehler vor. Für Marsh Cottage hingegen empfinde ich kaum etwas – was das Haus angeht, bin ich ein wenig starr und gefühllos. Vielleicht sollten wir einfach wieder nach London zurückgehen, dort hat sich alles viel sicherer und vertrauter angefühlt. Meine Sammlung hat seit dem Wegzug aus dem staubtrockenen Ealing ins feuchte Marsh Cottage mehr als genug gelitten.
    »Alles in Ordnung mit Ihnen?«, erkundigt sich der Feuerwehrmann bei mir. »Sie sehen blass aus. Soll sich einer der Sanitäter um Sie kümmern?«
    »Mir geht’s gut«, erwidere ich, was natürlich nicht stimmt.
    »Wir haben das Feuer jetzt mehr oder weniger unter Kontrolle. Haben Sie die Fritteuse angelassen? Wenn Sie wüssten, wie viele Brände wir löschen müssen, weil irgendjemand vergessen hat, die Fritteuse auszustellen …«, beschwert sich der Feuerwehrmann, der meinen Mantel zerrissen hat. »Und das Strohdach ist auch nicht gerade hilfreich.«
    »Wolltest du Pommes machen?«, fragt mich Adi.
    »Ich denke«, murmele ich. Ich kann ihm die Wahrheit nicht sagen. Nicht, wo Adi jetzt ein Held ist à la Bruce Willis in Stirb langsam . Er ist in ein lichterloh brennendes Haus gelaufen, um unsere Tochter und den Hund zu retten – da kann ich ihm unmöglich gestehen, dass ich einen Topf mit heißem Wachs auf dem Herd gelassen habe. Ein anderer Teil meines Ichs bringt es jedoch auch nicht fertig zu lügen.
    Ich suche den Feuerwehrmann von gerade und stelle die Sache richtig. »Es war keine Fritteuse.«
    Er sieht mich verwundert an. »Beinahe hätte ich Ihnen geglaubt. Vermutlich haben Sie einen Schock.«
    »Es war ein Topf, aber in dem befanden sich keine Pommes, sondern Wachs«, versuche ich ihm zu erklären.
    »Ich glaube, Sie sind ein wenig durcheinander«, beruhigt er mich und legt den Arm um mich.
    »Sie ist nicht durcheinander«, unterbricht ihn Adi. »Hast du gebatikt?«, fragt er mich streng und sieht mich an, als sei er mein Vater.
    »Es war für die Arbeit«, verteidige ich mich.
    »Laura, ich bin dir doch nicht böse! Gott sei Dank sind wir alle in Sicherheit.«
    »Normalerweise schicken wir nach einem solchen Brand Briefe an die gesamte Nachbarschaft«, erklärt uns der Feuerwehrmann.
    »Briefe?«, fragen Adi und ich im Chor.
    »Das gehört heutzutage zu unserem Job. Nach

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