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Ein Cowboy aus Manhattan

Ein Cowboy aus Manhattan

Titel: Ein Cowboy aus Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dich
wiederzusehen!«
    Die
Blondine sah mich mit tiefem Mißtrauen in den blauen Augen an. »Sind Sie
vielleicht Bauchredner und Damenimitator in einem?«
    Ich
hielt meinen Zeigefinger hoch, und Virginia drehte gerade noch rechtzeitig den
Kopf, um eine stattliche Brünette wie ein sturmgepeitschtes Segelschiff auf uns
niedergehen zu sehen.
    »O
nein!« sagte Virginia mit zusammengebissenen Zähnen. »Das ist meine alte
Freundin Louise Clarke, Königin der unersättlichen Nymphomaninnen! Machen Sie
sich bereit, Ihre Unschuld zu verteidigen, Boyd!«
    Die
Brünette war über einsachtzig groß und eindrucksvoll
gebaut. Sie hatte ein bodenlanges, hochgeschlossens Kleid an, das eigentlich züchtig aussehen sollte, aber der weiße Stoff klebte
auf eine Art an ihren Kurven, die umwerfender wirkte, als wenn sie nackt
herumstolziert wäre. Sie hatte dunkle, glänzende Haare und einen Herrenschnitt
mit Seitenscheitel. Ihr Mund war breit, die Lippen voll und geschwungen, und
wenn sie lächelte, erinnerten ihre Zähne an das Gebiß eines Raubtiers.
    »Absolut
göttlich, dich wiederzusehen, Liebling.« Sie drückte Virginia an ihren mehr als
üppigen Busen und brachte es dabei fertig, mir über Virginias Kopf hinweg einen
einladenden Blick zuzuwerfen. »Und du mußt mir gleich sagen, wer dieser
faszinierende Mann ist, den du da bei dir hast«, schnurrte sie. »Die
Kombination — der süße, altmodische Bürstenschnitt und dieses Profil — zum
Verrücktwerden!«
    »Dazu
brauchst du meinen Begleiter nicht!« fauchte Virginia. Es gab einen kurzen,
aber heftigen Kampf, als Virginia versuchte, sich aus der Umklammerung zu
lösen, aber sie gewann.
    »Letztlich
habe ich gehört, daß du dich für die Frauenbefreiung einsetzt, indem du alle
Männer in der Stadt bedienst, vom Bürgermeister abwärts.«
    »Virginia,
Liebling, du brauchst dir keine Sorgen zu machen.« Die Brünette lächelte
liebevoll. »Für heute habe ich schon einen Mann. Einen herrlichen
Potenzbrocken, direkt aus Las Vegas. Ist das nicht himmlisch? Er sagte, heute
hätte er Lust auf eine Party, und ob ich noch jemand mitbringen könnte, und da
schaue ich mich zufällig um, und wen sehe ich? Dich und deinen faszinierenden
Mr. — ?«
    »Boyd«,
sagte ich. »Danny Boyd.«
    »Einer
jener unnachahmlichen Iren, nehme ich an«, sagte sie. »Sie müssen Louise zu mir
sagen, Danny.«
    »Aber
nicht lange«, warf Virginia ein. »Wir wollten gerade gehen. Verabschieden Sie sich
von Louise, Danny.«
    »Aber
das kannst du mir doch nicht antun, Liebling«, sagte die Brünette, und es klang
echt verzweifelt, ich konnte fast ihr Herz knacksen hören. »Walt ist schon
weggegangen, um die Party zu organisieren. Es wird keines dieser lauten,
vulgären Feste. Nur ein paar intime Freunde, die gemütlich einen zusammen
trinken. Walt hat eine Hütte am Paradise Beach gemietet, das heißt, daß wir
völlig ungestört sind. Ihr könnt ohne allem schwimmen und tun und lassen, was
euch gefällt.« Ihr Lächeln war von entwaffnender Offenheit. »Und vergiß deine
Spezialität nicht, Virginia. Außerdem will Walt euch kennenlernen.«
    »Walt?«
sagte ich vorsichtig. »Walt wer?«
    »So
lange kenne ich ihn auch wieder nicht«, sagte Louise fröhlich. »Mit Nachnamen
gebe ich mich niemals ab, wenn ich nicht vorhabe, jemanden zu heiraten oder so.
Walt ist für mich so was wie ein Zugvogel, hihi.« Sie sah Virginia bittend an.
»Sag’ doch, daß du kommst, Liebling. Walt wäre richtig böse, wenn er dich nicht
sehen könnte. Er war bezaubert, als er deinen Namen hörte, weil er sicher ist,
deinen Vater kennengelernt zu haben, vor drei Monaten in Las Vegas. Stimmt das?
Ich meine, war dein Vater vor drei Monaten in Las Vegas?«
    »Ja«,
sagte Virginia erstickt.
    »Gib
dir doch mal einen Schubs, Virginia«, sagte ich aufmunternd. »Es könnte richtig
nett werden.«
    »Siehst
du! Danny findet die Idee auch gut!« Die Brünette lächelte mich strahlend an,
und ihr Blick sagte, daß sie sich nichts Besseres vorstellen konnte, als eine
Woche mit mir auf einer einsamen Insel zu verbringen, besser noch zwei. Das
brachte mich in großzügige Stimmung, und ich wandte ihr meine Profile zu, eines
nach dem anderen.
    »Na
gut«, sagte Virginia, »wo ist es?«
    »Die
letzte Hütte vor der Landzunge, am Paradise Beach«, sagte Louise. »Ihr könnt es
nicht verfehlen. Außerdem hänge ich ein großes Willkommensschild auf. Gebt mir
fünfzehn Minuten Vorsprung, damit ich Walt bei den Vorbereitungen helfen

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