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Ein Cowboy für Bille und Zottel

Ein Cowboy für Bille und Zottel

Titel: Ein Cowboy für Bille und Zottel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Caspari
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Hindernis gehst du mir aber, das schwöre ich dir!“
    Die Strecke führte jetzt einen steilen Hang hinauf. Klettern konnte Zottel wie eine Gemse. Er kam vor Black Arrow oben an, dachte aber nicht daran, weiterzulaufen, sondern wartete, bis sein Freund ebenfalls oben war. Bille konnte ihn antreiben, soviel sie wollte.
    „Du — falls du es noch nicht gemerkt haben solltest, dies ist ein Wettspiel und kein Sonntagsspaziergang“, schimpfte Bille, aber das ließ Zottel unbeeindruckt.
    Jetzt führte die Strecke durch dichtes Gestrüpp. Vor ihnen leuchtete das weiße Hinterteil Asterix’ wie ein auf und nieder wippendes Leuchtsignal. Black Arrow war ihm dicht auf den Fersen.
    „Zurück!“ schrie Simon. „Ich habe die Fährte verloren.“
    „Hier...“ Daniel wendete Asterix und folgte einem Pfad, der im spitzen Winkel nach links abbog. Gleich darauf ging es wieder nach rechts.
    Hinter der Tannenschonung, durch die sie jetzt kamen, wartete eine neue Überraschung. Die Spur führte in einen kleinen Bach hinein, aber nicht wieder heraus. Ging es nun rechts oder links weiter? Sie schwärmten nach beiden Seiten aus und sahen sich um.
    „Sie kann sich doch hier nicht einfach in Luft aufgelöst haben!“ meinte Edmund kopfschüttelnd.
    „Nirgends was zu sehen! Das gibt’s doch gar nicht!“ Florian sprang aus dem Sattel und stieß mit der Fußspitze das dichte Gras auseinander.
    Ratlos sahen sie einander an.
    „He, ich weiß es!“ Tom wies auf eine Stelle ein Stück oberhalb des Baches, an der sie eben aus dem Wald herausgekommen waren. „Ihr müßt nicht auf die Schnipsel, sondern auf die Hufspuren achten — sie ist genau dieselbe Strecke zurückgeritten. Da, seht ihr den Abdruck?“
    „Klar! Hätte uns auch gleich auffallen können, daß hier doppelt so viele von den Schnipseln ausgestreut sind“, sagte Simon ärgerlich. „Also zurück.“
    Er drängte Pünktchen an Black Arrow vorbei und übernahm wieder die Führung. Ein paar Meter weiter lagen ein paar Schnipsel auf einem Tannenzweig halbrechts vor ihnen. Auf dem Hinweg hatten sie sie nicht sehen können.
    „Juhuu!“ Simons Stimme hallte weit durch den Wald.
    Daniel und Tom waren ihm dicht gefolgt. Zottel, Edmund und Florian folgten etwas weiter hinten. Hundert Meter weiter machte der Weg noch einmal eine scharfe Rechtskurve und führte zum Bach zurück.
    „Ganz schön raffiniert!“ rief Bille den anderen zu. „Wenn man nicht höllisch aufpaßt, reitet man automatisch geradeaus weiter.“
    Diesmal führte die Strecke über den Bach. Bille sah, wie Pünktchen und Black Arrow fast gleichzeitig hinübersetzten. Hinter ihnen noch immer Daniel. Zottel legte ein wenig Tempo zu. Es schien ihn zu ärgern, daß sein Freund so weit vor ihm lag und nicht auf ihn wartete.
    Jetzt kam der Bach, ein kleines Rinnsal zwischen bereiften Gräsern und Sumpfpflanzen. Ich muß mich auf alles gefaßt machen, dachte Bille. Fragt sich nur, ob er nach rechts oder links ausbricht, der alte Gauner. Nein, sicher nach links, dort ist die Brücke, und die kennt er. Bille verlagerte das Gewicht nach hinten und etwas nach links, um den Schwung rechtzeitig abzufangen.
    Das hätte sie nicht tun sollen. Zottel hatte nur ein Ziel vor Augen — so schnell wie möglich wieder an Black Arrows Seite zu kommen. In einem gewaltigen Galoppsprung setzte er über den kleinen Graben. Bille landete genau dort, wohin sie ihr Gewicht verlagert hatte, links hinten und begreiflicherweise auch unten, denn auf einen solchen Ausgang der Situation war sie nicht gefaßt gewesen.

    „Nanu?“ rief Edmund, der gerade ebenfalls über den Bach setzte. „Baden gehen? In dieser Jahreszeit? Ist das nicht ein bißchen unvernünftig?“
    „Du hast recht“, rief Bille hinter ihm her. „Ich überleg’s mir noch. Und wenn du zufällig an Zottel vorbeikommst — sag ihm, daß ich hier auf ihn warte!“
    Edmund war Kavalier. Es gelang ihm, Zottel einzufangen, wobei er selbst fast unfreiwillig von Lohengrins Rücken gesegelt wäre, aber auch Lohengrin war Kavalier und stand gehorsam still. Kurz darauf saß Bille wieder im Sattel und jagte hinter den anderen her.
    Jetzt führte die Fährte auf eine große Feldscheune zu. Sie endete vor dem Tor. Simon und Tom waren bereits abgesprungen und drückten die auf Schienen laufende Holztür zur Seite. Daniel ritt an ihnen vorbei ins Dunkle bis zu dem Tor auf der anderen Seite und machte sich daran zu schaffen. Jetzt ritten auch Florian, Bille und Edmund heran.
    „He, sie

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